Delbert McClinton

Acquired Taste

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.08.2009
Jahr: 2009
Stil: Country-Soul, R&B, Blues

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Delbert McClinton
Acquired Taste, Blue Rose Records, 2009
Delbert McClintonVocals, Harmonica, Acoustic Guitar
Kevin McKendreeGuitar, Keyboards
Steve MackayBass
Rob McNelleyGuitars, Backing Vocals
Lynn Williams, Tom HambridgeDrums
Michito SanchezPercussion
Dennis TaylorSaxophone
Stephen BrutonGuitar
Maxine & Julia WatersBacking Vocals
Produziert von: Don Was & Delbert McClinton Länge: 47 Min 35 Sek Medium: CD
01. Mama's Little Baby08. Until Then
02. Starting A Rumor09. Willie
03. Can't Nobody Say I Didn't Try10. Wouldn't You Think
04. Never Saw It Comin'11. She's Not There Anymore
05. Do It12. When She Cries At Night
06. I Need To Know13. Cherry Street
07. People Just Love To Talk14. Out Of My Mind

Nächstes Jahr wird der gute Delbert McClinton, der Mann mit dem anerzogenen Geschmack (so der Titel seines neuen Albums), auch schon 70. Herrje, diese alten Säcke haben's doch immer noch faustdick hinter den Ohren und zeigen all den jungen Hunden, dass auf jeden Fall bis zum bitteren Ende mit ihnen zu rechnen ist. Neulich noch Ian Hunter mit seiner formidablen Platte, B.B. King letztes Jahr bereits, Bob Dylan sowieso, J.J. Cale im Frühjahr, demnächst dann noch die neue Scheibe von Kris Kristofferson und auf Eric Burdons nächstes Album warten wir dann auch noch. Diese Senioren jedenfalls lächeln nur milde bei dem Gedanken an eine Rente mit 67. Musik hält länger frisch und munter, ich wusste es schon immer. Außer Steven Tyler natürlich, der fiel kürzlich von der Showbühne und brach sich die Knochen, was für ein Pech auch...

Doch zurück zu Großvater Delbert, der vier Jahre nach seinem bemerkenswert guten "Cost Of Living"-Album, dass seinerzeit auch bei Blue Rose Records veröffentlicht wurde, jetzt einen weiteren prickelnden und teilweise mitreissenden Querschnitt seines Schaffens bietet. "Acquired Taste", anerzogener Geschmack also (Dank an die werten Eltern), bietet letztlich zwar keine musikalischen Überraschungen, denn Delbert steuert seinen eingeschlagenen Country-Soul und Rhytmn'n'Blues-Kurs mit der Unbeirrtheit eines stoischen Kaptitäns und schafft es wie üblich mit grenzenloser Leichtigkeit, den heimatlichen Hafen - dort wo der gute Geschmack zu Hause ist - zu erreichen. Doch das ist eben der springende Punkt: McClinton verrichtet seinen Job einfach dermaßen gut, hantiert wie selbstverständlich mit den unterschiedlichsten Stilkapriolen, dass einem davon eben nicht schwindelig wird, sondern schlichtweg warm um's Herz. "Acquired Taste" wartet auf mit seelenvoller Musikalität, zudem mit einer - das muss man McClinton einfach zugestehen - ganz leicht brüchig gewordenen Lead-Stimme, die in manchen Momenten eine leicht abblätternde Patina erkennen lässt. Doch, ganz unter uns, dem Charme dieser Stimme erliegt man in Windeseile. Denn der Produzent, niemand geringeres als der große Don Was (Bob Dylan, Rolling Stones, Bonnie Raitt), setzt auf nackte und unverfälschte Wahrheiten, stellt Delberts Stimme ins Zentrum des Geschehens, ohne Pomp und Firlefanz, meist staubtrocken und direkt, in wenigen Momenten mit einem Schüppchen Hall. Das geht sehr tief rein.

"Acquired Taste" zeigt sich als schillerndes Kaleidoskop, jongliert versiert mit all jenen liebgewonnenen Schattierungen aus Blues, Jazz, R&B, Country und Soul, sowie flammenden Salsa-Elementen, die McClinton gemeinsam und mit aller gebotenen Lässigkeit mit seinem Kumpel und Co-Autor Gary Nicholson in mitreissende Song-Formen gießt. Dieser Mr. Nicholson hatte sich ja schon Anfang des Jahres um den Jungspund Seth Walker bemüht und ihn bei seinem tollen "Leap Of Faith"-Album wegweisend unterstützt. Desweiteren treffen wir auf alte Bekannte wie Kevin McKendree (Guitar, Keys), Tom Hambridge (Drums), Maxine und Julia Waters (Backing Vocals) und den unvergessenen, leider schon verstorbenen Stephen Bruton, der auf Can't Nobody Say I Didn't Try ein feines Gitarren-Intermezzo präsentiert.
Delbert McClinton beweist mit seinem 13. Werk einmal mehr, dass die sogenannten 'southern vibes and roots' immer noch gut genug für ein stimmungsvolles Album sind. Zeitlos gute Qualitätsarbeit auf hohem Niveau.

Frank Ipach, 21.08.2009

 

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