Def Leppard

Best Of

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.01.2005
Jahr: 2004
Stil: Hard Rock, AOR

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Def Leppard
Best Of, Mercury Records, 2004
Länge: 78 Min 06 Sek Medium: CD
1. Pour Some Sugar On Me10. Action
2. Photograph11. Long, Long Way To Go
3. Love Bites12. Make Love Like A Man
4. Let's Get Rocked13. Armageddon It
5. Two Steps Behind14. Have You Ever Needed Someone So Bad
6. Animal15. Rock Of Ages
7. Heaven Is16. Hysteria
8. Rocket17. Bringin' On The Heartache
9. When Love & Hate Collide

Ach, ich weiß gar nicht mehr genau wann, jedenfalls war es einer meiner ersten Konzertbesuche und ich schätze es war 1981. Jedenfalls spielte Ritchie Blackmore's RAINBOW in der Würzburger Carl-Diem-Halle und da mußte ich nicht lange überlegen. Das Vorprogramm bestritt eine Ansammlung von blutjungen Burschen, die aussahen, als hätten sie noch nachmittags die Schule besucht. Heutzutage erinnere ich mich nur noch wenig und hauptsächlich an den Auftritt von RAINBOW, aber die Rückseite des dort gekauften T-Shirts (ja, das habe ich noch!) ruft mir doch immer wieder in Erinnerung, wer da im Vorprogramm tätig war und gut Stimmung in die Halle gebracht hat: DEF LEPPARD!
Damals noch am Anfang ihrer Mega-Karriere und die Knaller-Alben wie "Pyromania" und "Hysteria" sollten erst noch kommen.
Geschmacksache ist so was natürlich immer und, zumindest aus heutiger Sicht, sind die beiden ersten Alben bei vielen Fans absoluter Kult. Wer, wie ich, der Meinung ist, man braucht nicht unbedingt jedes Leppard-Album im Schrank zu haben, tut mit dieser Compilation hier einen guten Griff.

Ich weiß ehrlich gesagt bis heute nicht, wie diese Band das macht: Die Songs sind mir im Prinzip viel zu aufgeblasen, überproduziert und effektheischerisch und ein Song wie Pour Some Sugar On Me kommt nie richtig in Fahrt. Trotzdem kann man sich diesem Sound und dem Flair nicht entziehen. Es sind wohl doch die Vocals von Joe Elliott, der irgendwie gleichzeitig Rauheit und Schmelz unterbringt und die fetten Riffs von Phil Collen und Steve Clark. Zu jedem Song gibt's im Booklet ein paar interessante Kommentare der Bandmitglieder und so erfährt man zu diesem Song u.a., daß er zuerst in Striptease-Bars ein Hit war...
Großen Anteil am Erfolg, der immer in Amerika am gewaltigsten war, hatte das "sechste Bandmitglied" Produzent Robert John "Mutt" Lange. Der hatte zwar noch bei etlichen anderen Bands und Musikern die Finger im Spiel (und sonst noch wo, siehe Shania Twain) [Ferkel! Red.], jedoch nirgends war er so prägend wie bei DEF LEPPARD. Trotzdem klingt hier auch die jeweilige Zeit mit rein, oder erinnern die Riffs zu Beginn von Photograph nicht etwas an Loving You Sunday Morning (SCORPIONS)? Wie auch immer - ein Sommer-Sonne-Cabrio-Party-Hit erster Güte. Wessen Kopf nickt da nicht rechtgeberisch im Takt??
Mit zunehmenden Erfolg konnte man sich auch immer mehr trauen und die Soundeffekte und Experimente erklommen immer neue Höhen. Zu hören in der Ballade Love Bites. Und auch hier schaffen sie es, spätestens im Refrain, die Kurve zu kriegen und jeden wohlig im Takt zu schaukeln.

Ein Pluspunkt von DEF LEPPARD ist mit Sicherheit, daß diese Typen immer absolut sympathisch rüberkommen, kein Rockstargehabe präsentierten, sich u.a. immer für Wohltätigkeitsaktionen bereit stellten und die wirklich extremen Schicksalsschläge immer wieder überwanden. Mal im Ernst: Welche Band hätte nach Rick Allens schwerem Unfall 1984, mit einem "einarmigen" Schlagzeuger weiter gespielt? Auch der Tod von Steve "Steamin'" Clark 1991 traf Band, Fans und Musikwelt hart. Die Kollegen von TESLA nahmen mit Song & Emotion einen Steve gewidmeten Titel auf ihr Album "Psychotic Supper".
Warum auch immer, aber man verzeiht ihnen die unnötigen Gimmicks in einem Midtempo-Rocksong wie Let's Get Rocked. Das macht halt immer noch Spaß!

1992 übernahm Vivian Campbell den Part des zweiten Gitarristen und er hat sicherlich Recht, wenn er Two Steps Behind als etwas "loose" für Def Leppard Verhältnisse bezeichnet. Tja, da hätte sich ein Bryan Adams die Finger danach geleckt und das klingt auch sehr ähnlich, aber immer noch, irgendwie, überzeugender. Dabei war das "nur" ein Song für den Soundtrack zu "Last Action Hero".
Animal vom Album "Hysteria" (1987) konnte selbst gestandene Rocker auf die Pop-Schiene verführen und 16 Millionen verkaufte Scheiben sprechen sowieso für sich - ein Klassiker!
Einen perfekteren Backgroundgesang bei einer Rockband konnte man bestenfalls noch bei QUEEN finden, was Heaven Is demonstriert und gleichzeitig zeigt, daß Joe Elliott doch ein echter Rocksänger ist.
Ein Stampfer wie Rocket gehörte natürlich zu den Über-Hits im Jahre 1987 und wurde eigentlich schon in sämtlichen Medien zu Tode gedudelt. Wenn man's dann aber wieder hört, ist es doch wieder wie Adrenalin.

Klar, die Balladen gehören genauso zur Band und es sind ein paar der Besten. Und dabei schafften sie es manchmal nur durch die Hintertür. Love And Hate Collide erblickte ja erst auf "Vault" das Ohr der Welt und Bringin' On The Heartache wäre fast gar nicht auf dem Album "High'N'Dry" gewesen - weil es eine Ballade war! Ja, so dachte man 1981 noch...
Richtig fetzig, und dem Original nicht nachstehend, kommt der SWEET-Hit Action, in dem die Band auch den Sound gut rüber bringt. Eigentlich sollte man sich also die Doppel-CD Version dieser "Best Of" Collection zulegen, denn darauf finden sich noch ein paar interessante Coverversionen mehr.
Na ja, wer die Investition scheut, wird auch hier nicht enttäuscht. Make Love Like A Man und Rock Of Ages sind weitere Beispiele für perfekt gemachten Radio-Rock, der, ohne banal zu werden, praktisch jedem sofort in Ohr, Halsmuskeln und Beine kriecht. Und gehören nicht Hysteria oder Armageddon It zum Soundtrack des Lebens aller rockorientierten Musikhörer, die in den 80ern groß geworden sind? Eines der Alben von damals hör ich mir heute nur noch selten "am Stück" an, aber mit dieser Zusammenstellung sind fast 80 kurzweilige, erinnerungsschwangere Minuten garantiert.

Epi Schmidt, 22.01.2005

 

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