Deep Purple Perfect Strangers - Live, Eagle Rock, 2013 |
Ian Gillan | Gesang & Percussion | |||
Ritchie Blackmore | Gitarre | |||
Roger Glover | Bass | |||
Jon Lord | Bass | |||
Ian Paice | Schlagzeug | |||
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CDs & DVD | ||||
01. Higway Star | 09. Child In Time | |||
02. Nobody's Home | 10. Difficult To Cure | |||
03. Strange Kind Of Woman | 11. Keyboard Solo | |||
04. A Gypsy's Kiss | 12. Space Truckin' | |||
05. Perfect Strangers | 13. Black Night | |||
06. Under The Gun | 14. Speed King | |||
07. Knocking At Your Back Door | 15. Smoke On The Water | |||
08. Lazy | ||||
DVD | ||||
Tour Documentary | ||||
1984 ging wohl der Traum zahlreicher Hard Rock-Fans überall auf der Welt in Erfüllung: die Titanen von DEEP PURPLE fanden in ihrer wohl bedeutendsten Besetzung wieder zusammen. Acht Jahre nach ihrem Split taten sich Ritchie Blackmore (Gitarre), Jon Lord (Orgel und Keyboards), Ian Paice (Schlagzeug), Roger Glover (Bass) und Ian Gillan (Gesang) zusammen und legten mit dem Album “Perfect Strangers“ genau das vor, worauf die Fans seit “Burn“ gewartet hatten: prägnante Riffs der Marke Perfect Strangers und die bekannten Duellen zwischen Gitarre und Hammond wie etwa in A Gypsy’s Kiss. Aber vor allen Dingen hatten die Fans darauf gewartet, die Band wieder gemeinsame auf der Bühne zu sehen.
Einen dieser heiß ersehnten Auftritte gibt es nun komplett als Paket – bestehend aus einer DVD und der Aufnahme auf Doppel-CD – endlich erhältlich. Dabei legte die Band an diesem Abend in Australien einen dieser Gigs hin, für die sie Anfang und Mitte der 70er Jahre so berühmt wurden. Die Band zeigt sich zwei Stunden lang in Spiellaune, improvisiert nach Herzenslust und reiht dabei nahezu einen Klassiker der Rock-Musik an den nächsten. Dabei sind es natürlich wieder insbesondere Blackmore, Lord und Gillan, die an diesem Abend das Geschehen tragen. Dabei findet sogar direkte Interaktion zwischen den ewigen Streithähnen Blackmore und Gillan statt.
Gillan singt so stark, dass er sich sowohl Child In Time zutraut – ein Klassiker, der auf späteren Tourneen auf Grund der enormen Belastung für die Stimmbänder immer häufiger wegfiel – als auch durchaus mal den ein oder anderen Text-Schnitzer erlauben kann. Und das Duell Lord – Blackmore ging an diesem Abend klar an den Mann der Tasten. Seine Soli sind viel abwechslungsreicher und interessanter aufgebaut, zudem spielt Blackmore in seinen Solo-Spots irgendwie uninspiriert, stellenweise sogar etwas schlampig.
Dennoch entwickeln die Stücke natürlich eine ungeheure Kraft alleine schon wegen der Tatsache, dass hier fünf Musiker noch in der Blüte ihrer musikalischen Jahre zusammen unvergessliche Klassiker interpretieren, die den Beteiligten längst in die eigene DNA übergegangen sind. Dass die Songs auf dieser Doppel-CD und DVD aber auch so vibrierend und so prickelnd klingen liegt zum anderen am Sound der Aufnahme. Dieser weiß zu begeistern, denn hier ist offensichtlich nichts allzu sehr nachbearbeitet worden. Dafür kann man alle Instrumente wirklich fein abgestimmt wahrnehmen vom Wummern der Hammond über das Pumpen des Basses bis hin zu den Schlägen auf dem Ride-Becken des Schlagzeugs.
Die Bild- und Aufnahme-Qualität ist schlicht und sehr gut. Ähnlich wie bei der Musik wird hier kein besonderer Wert auf Effekte gelegt. Stattdessen sind die Bilder zumeist von der gewählten Einstellung her nah an den Musiker dran und zeigen damit eben genau das, was der Fan zu Hause auch sehen will. Dem Umstand geschuldet, dass es sich hier um knapp 30 Jahre alte Aufnahmen handelt, ist das Bildverhältnis in 4:3 gehalten und das Bild wird etwas grobkörniger je größer der Bildschirm ist, auf dem es betrachtet wird. Als Bonus gibt es auf der DVD zudem einen etwas mehr als 20-minütige Dokumentation zur damalige Tournee zu sehen.
Alles zusammengefasst ist “Perfect Strangers - Live“ genau das Paket, auf das jeder DEEP PURPLE-Fan seit Jahrzehnten gewartet hat. Die Band wieder harmonisch vereint (wenn auch nur für kurze Zeit), präsentiert sie hier die größten der zahlreichen großen Hits ihrer Karriere, ergänzt um einige Stücke des damals aktuellen und wirklich hervorragenden “Perfect Strangers“-Albums. Die Klang-Qualität und das Bild sind wirklich ausgezeichnet und vermitteln einen Eindruck davon, wie gut diese Band damals auf der Bühne agierte. Abgesehen von “Made In Japan“ dürfte das hier das beste der zahlreichen Live-Werke der Band sein.