Deep Purple

Made In Japan - Deluxe Edition

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.06.2014
Jahr: 2014
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Deep Purple
Made In Japan - Deluxe Edition, Universal Music, 2014 (1972)
Ian GillanVocals
Ritchie BlackmoreGuitar
Roger GloverBass
Jon LordOrgan & Piano
Ian PaiceDrums
Produziert von: Deep Purple (Original Album) Länge: 123 Min 02 Sek Medium: CD
CD One:
01. Highway Star05. Strange Kind Of Woman
02. Child In Time06. Lazy
03. Smoke On The Water07. Space Truckin'
04. The Mule
CD Two:
01. Black Night (Osaka, 15th August 1972)04. Lucille (Osaka, 16th August 1972)
02. Speed King (Osaka, 15th August 1972)05. Black Night (Tokyo, 17th August 1972)
03. Black Night (Osaka, 16th August 1972)06. Speed King (Tokyo, 17th August 1972)

Das ist es einfach: DAS Live-Album schlechthin! Zumindest, was meinen Jahrgang und drum herum angeht. Irgendwo stand mal die “Mutter aller Live-Alben“. Die angebrachte Superlative für DEEP PURPLEs “Made In Japan” gibt’s wahrscheinlich gar nicht.
Was haben wir das Teil damals rauf und runter genudelt! Auch, wenn mir, ehrlich gesagt, “Made in Europe“ eigentlich besser gefiel, was aber in erster Linie an der Über-Version von Burn lag.
Tatsache ist aber, dass “Made In Japan“ einfach ein geiles Album ist, zu dem Heerscharen von Fans und Musikern noch heute aufschauen, dass – wohl in weißer Voraussicht – seinen “goldenen Rahmen“ völlig verdient hat. Die Herren Gillan, Blackmore, Glover, Lord und Paice haben in dem Sinne ja nie “harmoniert“, aber so einen “harmonischen Battle“ wie hier, haben wohl weder sie noch andere sehr häufig hingekriegt. Da sind auch die “Restaureure“ dieser Neuauflage immer noch voll des Lobes, was die Qualität von Sound und Spiel dieser drei Konzerte angeht. Lediglich für den asiatischen Markt geplant und nur widerstrebend vollzogen, wurde an drei Augusttagen 1972 Rockgeschichte gehämmert.

Von Jon Lords fanfarenhaftem Intro zu Highway Star, darüber, wie Ian Paice anfängt die Kohlen in die Maschine zu schaufeln, bis Blackmores Dampfhammer-Akkorden und Glovers markerschütternden Basslinien, bis zu Ian Gillans genredeffinierendem Heulbojen-Gesang, geht es umgehend schon los, als wäre der Leibhaftige hinter den Fünfen her.
Ja, da gibt’s auch den ein oder anderen Verspieler, aber wen interessiert’s, wenn so die Funken sprühen? Anderswo hätte und hat man solche Unebenheiten längst ausgebessert, weder Gillan noch Blackmore interessierten sich für die Aufnahmen, zumal sie zunächst nur Japan vorgesehen waren, und die Plattenfirma das Teil in Europa und Amerika auch nicht veröffentlichen wollte. Letztlich waren die niedrigen Produktionskosten wohl der Grund, warum es hierzulande doch rauskam. Welch ein Glück!
Die Version von Child In Time gehört sicher zu den besten je mitgeschnittenen und obwohl Gillan wohl stimmlich angeschlagen war, treibt er mit seinen Schreien die Band in eine fulminante und ausufernde Version. Man, was haben wir unsere Eltern damit in den Wahnsinn getrieben!
Auch Smoke On The Water ist hier wohl in der ultimativen Variante vorhanden. So sehr, dass viele Nachwuchsgitarristen, den (vermeintlichen?) Verspieler zu Beginn als Stilmittel ins Programm genommen habe.
The Mule, welches in seiner progressiven Art etwas an JETHRO TULL erinnert, ist für Rockmusiker quasi die “Mutter aller Schlagzeugsoli”.

Dass vor allem Jon Lord das Album im Nachhinein als Sternstunde empfunden hat, verwundert nicht wirklich. Was der Organist hier allein in Lazy und Space Truckin‘ geschafft hat, dürfte Inspiration und Ansporn für jeden sein, der sich schon einmal an ein paar schwarz-weiße Tasten gesetzt. Der Mann war schlichtweg ein Genie und bleibt unerreicht.
Zuvor liefern sich noch Blackmore und Gillan in Strange Kind Of Woman ein Duell, welches ebenfalls in die Rockgeschichte eingegangen ist und in dieser Form unübertroffen ist.
Diese Neuausgabe erscheint als Doppel-CD, als 9-LP-Box, als “Super-Deluxe Box Set (4 CDs, 1 DVD, 7“ Promo-Single, 60-seitiges Deluxe-Hardcover-Buch, sowie MP3 und HD Download), als BluRay Audio, diverse digitale Formate und, und, und…
Man verliert schon bald den Überblick.
Letztlich geht’s um die Musik und da gab es zwar schon länger eine Doppel-CD (die “25th Anniversary“ Ausgabe), auf der die Songs der zweiten CD dieser “Deluxe Edition“ zu finden sind und wer die besitzt, muss jetzt nicht gleich aufspringen und sich hierauf stürzen, aber wer die nicht hat der sollte sich umgehend und in Bälde über diese rasanten, mitreißenden high-speed-rockenden Versionen von Black Night, Speed King und Lucille freuen.
Hiermit wären die Zugaben von allen drei Nächten enthalten und besonders Lucille geht so gnadenlos geil ab, dass man über 40 Jahre später immer noch mitgerissen wird.
Wird zwar teilweise etwas arg wild, aber das ist nun einmal LIVE und “Made In Japan“ das Live-Album das mit diesem schönen Digi-Pack, mit 20-seitigem Booklet, gebührend gewürdigt.

Epi Schmidt, 01.06.2014

 

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