Deep Purple Long Beach 1976, earMUSIC/Edel, 2016 |
David Coverdale | Vocals | |||
Tommy Bolin | Guitar | |||
Jon Lord | Organ, Synthesizers | |||
Glenn Hughes | Bass, Vocals | |||
Ian Paice | Drums | |||
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CD 1 (64 Min 20 Sek): | ||||
01. Intro | 05. Love Child | |||
02. Burn | 06. Smoke On The Water/Georgia On My Mind | |||
03. Lady Luck | 07. Lazy | |||
04. Gettin' Tighter | 08. Homeward Strut | |||
CD 2 (60 Min 36 Sek): | ||||
01. This Time Around | 05. Highway Star | |||
02. Owed To G | Bonus: Live In Springfield 1976: | |||
03. Guitar Solo Tommy Bolin | 06. Smoke On The Water/Georgia On My Mind | |||
04. Stormbringer | 07. Going Down | |||
08. Highway Star | ||||
Am 27. Februar 1976 gaben DEEP PURPLE ein Konzert in der Arena im kalifornischen Long Beach. Damals war gerade die, lediglich von Juni 1975 bis März 1976 existierende, Mark-IV-Besetzung mit David Coverdale (Gesang), Tommy Bolin (Gitarre, am 04. Dezember 1976 mit nur 25 Jahren verstorben), Jon Lord (Orgel, Synthesizer), Glenn Hughes (Bass) und Ian Paice (Schlagzeug) aktuell. Dieses Gastspiel wurde in einer Folge der legendären Radioshow ‘King Biscuit Flower Hour’ gesendet und im Laufe der Jahre mehrere Male (mit differierenden Namen) veröffentlicht. Vor kurzem erschien ein remasterter Mitschnitt unter dem Titel “Long Beach 1976“ im Rahmen der ’The Official Deep Purple (Overseas) Live Series’ von earMUSIC. Als Bonus gibt es drei (vier, wenn man Smoke On The Water/Georgia On My Mind jeweils extra zählt) Tracks, die aus den Aufnahmen eines Gigs der identischen Formation in Springfield, Massachusetts, vom 26. Januar 1976, stammen.
Die Stimmung im Publikum war von Beginn an famos. Ist ja auch kein echtes Wunder, denn schließlich agierte da nicht irgendwer auf der Bühne. Selbst wenn der hier zu erlebende DEEP PURPLE-Version nur sehr kurz bestand, bloß das Studioalbum “Come Taste The Band“ (von dem Lady Luck, Gettin’ Tighter, Love Child, This Time Around und Owed To G im Programm waren) zustande brachte und nicht ansatzweise den Erfolg der berühmten Mark-II-Mannschaft verbuchen konnte, hatten die Mitglieder ihrer individuellen Klasse und ihrer Leistungen wegen nicht den allergeringsten Grund an ihrem Tun zu zweifeln. Zudem sind die ausgewählten Stücke (darunter Homeward Strut, eine Nummer aus Tommy Bolins eigenem Schaffen) egal von welchen Autoren (intern oder fremd) oder aus welcher Bandphase sie stammen, ohne Ausnahme perfekt für Live-Bedingungen geeignet. Die bestens austarierte und virtuos dargebotene Hard Rock/Rock’n’Roll/Funk/Soul/Jazz-Mischung zündet von Anfang bis Ende gnadenlos.
Bei den Extrasongs handelt es sich um Ausschnitte von einer Show in Springfield, die einen Monat vor Long Beach stattfand (sie sollte ursprünglich eigentlich in der ‘King Biscuit Flower Hour’ zu hören sein. Technische Probleme durchkreuzten diese Pläne jedoch. Letztendlich wurde daraufhin dann der spätere Auftritt in Kalifornien gesendet). Auch diese Aufnahmen vermitteln einen positiven Eindruck von dem Quintett. Die Besucher fühlten sich auf hohem gesangs- und spieltechnischem Niveau bestens unterhalten.
Das reich bebilderte Booklet beinhaltet aufschlussreiche Anmerkungen des Kerrang!-Gründers Geoff Barton.
“Long Beach 1976“ klingt hervorragend und zeigt, dass DEEP PURPLE Mark IV aus echt kompetenten und überzeugenden Akteuren bestand. Schlussendlich fehlte den Fünfen als Erben der klassischen Formation (meiner Überzeugung nach) wirklich nur eines zum durchschlagenden Erfolg, aber das war natürlich entscheidend: Die alles überstrahlende Magie, die DEEP PURPLE so einfach nur in der Mark-II-Zusammensetzung entfachen konnten. Wären sie unter anderem Namen mit ihrem eigenen Material an den Start gegangen, wer weiß…