Titel |
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CD 1: |
01. Woman From Tokyo |
02. Ted The Mechanic |
03. Mary Long |
04. Lazy |
05. No One Came |
06. Black Night |
07. Sometimes I Feel Like Screaming |
08. Fools |
CD 2: |
01. Perfect Strangers |
02. Hey Cisco |
03. When A Blind Man Cries |
04. Smoke On The Water |
05. Speed King |
06. Hush |
07. Highway Star |
Musiker | Instrument |
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Ian Gillan | Vocals |
Steve Morse | Guitar |
Roger Glover | Bass |
Ian Paice | Drums |
Jon Lord | Organ |
Additional Musicians: | |
Greg Maundrell | Trumpet |
Charles McInnes | Trombone |
Paul Williamson | Saxophone |
Billie Stapleton, Angie Stapleton, Natalie Miller | Background Vocals |
DEEP PURPLE sind fleißig dabei, ihre “Bootleg“-Reihe zu erweitern. Die Aufmachung dieser Live-Alben ist auch bewusst “Bootleg“-mäßig gehalten: Digipaks aus einem rauen Karton und ohne Begleitheft. Was soll man auch viel reinschreiben, was der geneigte Hörer über die Band nicht wüsste?
Was man auf jeden Fall weiß, ist, dass die Band mit unterschiedlichen Gitarristen und auch Sängern gar nicht so schlecht funktionierte, aber an der Orgel – und ich schätze Don Airey bei anderen Bands wirklich sehr! - ist ein Jon Lord das Maß aller Dinge. Und das wird auch bei diesem Mitschnitt vom 20. März 2001 im Hong Kong Coliseum wieder einmal deutlich. Bin ich zunächst von Steve Morse' Gitarrensound im Intro von Woman From Tokyo äußerst angetan (sehr clean aber auch sehr zackig) ist es Lord, der sowohl mit schiebenden Hammond-Akkorden, als auch, im Mittelteil und erst recht im Boogie-Solopart mit seinem Pianospiel zu begeistern weiß.
Überhaupt ist das gleich ein hervorragender Start und die Setlist finde ich absolut gelungen. Und wie gut die Band drauf war, darauf lässt auch Ian Gillans BEATLES-Zitat “I can't hiiiiiide“ (aus I Want To Hold Your Hand) am Ende der Eröffnungsnummer schließen. Gleich dahinter der Live-Favorit Ted The Mechanic lässt Steve Morse Spielraum für seine atemberaubende Technik. Lord streut ein paar seiner seit “Made In Japan“ bekannten Licks ein und erneut zeigt sich Gillan äußerst jam-freudig, Schön auch, dass man für diese Tour Mary Long (von “Who Do We Think We Are“ 1972) wieder ausgegraben hat. Auch hier ein Wahnsinn, mit welcher Präzision Morse über die Saiten flitzt,
Mein ewiger Favorit wird wohl Lazy bleiben, und hier vor allem Jon Lords “Vorspiel“. Schlichtweg genial. Könnte ich mir immer wieder und stundenlang anhören. Wobei Steve Morse auch keinen so schlechten Gegenpart liefert. Und natürlich würde das ohne den Background von Ian Paice und Roger Glover auch nicht funktionieren. Der Sound kommt mir zwar manchmal etwas übersteuert vor, für mich schadet das dem Gesamteindruck nicht. Wie üblich plaudert Gillan zwischen den Songs und hat öfter auch eine kleine Story, wie für No One Came, parat. Ist mir früher gar nicht aufgefallen, wie sehr die Nummer an UFO erinnert.
Kurz Black Night von Roger Glover angezupft reicht schon aus, um das Publikum zum kollektiven Mitsingen zu bringen. Und DEEP PURPLE steigern sich 8 ½ Minuten lang in eine wahre Rock-Orgie. Das zwischen melancholischer Ballade und derben Rocker angelegte Sometimes I Feel Like Screaming (von “Purpendicular“) verfehlt seine Wirkung so wenig, wie das altgediente, explosive Fools (“Fireball“). Perfect Strangers ist immer ein Highlight im Set, aber hier scheint es mir besonders inspiriert und powervoll rüber zukommen. Ordentlich laut hören, damit das Ende der Straße auch was davon hat!
Einzig When A Blind Man Cries wird mir nicht mit der gebotenen Würde geboten. Vielleicht bin ich da zu sehr Romantiker. Das wird anderen so gehen, wenn sich Morse im Vorspiel von Smoke On The Water bei LED ZEPPELIN, BEATLES, AC/DC, etc. bedient. Wobei der Lead-Break zu Stairway To Heaven durchaus überzeugend von der ganzen Band zelebriert wird. Spätestens bei Satisfaction wird’s dann aber doch Zeit... und dann lässt das bekannte Riff auch nicht mehr lange auf sich warten. Das finale Trio aus Speed King (von Gillan als Slow Ballad angekündigt), Hush und Highway Star sollte dann den letzten Schweißtropfen aus den Konzertbesuchern herausgequetscht haben. Allein Ian Paices Drum-Solo, nach all den Jahren, ist immer noch einzigartig. Und viele Schlagzeug-Soli haben wir schon gehört?
Wie ich finde, eine grandiose Show und Aufnahme. Für mich stellt sich nur noch die Frage, wo die auf dem Innencover vermerkten Bläser und Backgroundsänger*innen zu hören sind? Nun, ich hab sie nicht wirklich vermisst.