Titel |
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01. Humanicide |
02. Divine Defector |
03. Aggressor |
04. I Came For Blood |
05. Immortal Behated |
06. Alive And Screaming |
07. The Pack |
08. Ghost Of Me |
09. Revelation Song |
10. Of Rats And Men |
Musiker | Instrument |
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Mark Osegueda | Gesang |
Rob Cavestany | Gitarre |
Ted Aguilar | Gitarre |
Damien Sisson | Bass |
Will Carroll | Schlagzeug |
Sie sind eine der Bands, die mich noch nie enttäuscht haben: DEATH ANGEL. Als wahre Veteranen der Ur-Keimzelle des Thrash Metal in der Bay Area stehen die Amerikaner für einen ganz bestimmten Sound, den sie über all die Jahre kultiviert und verfeinert, aber nie verwässert oder grundlegend verändert haben. Und auch die packenden Song-Ideen sind ihnen nie ausgegangen, ganz im Gegenteil: für mich gehörte das bislang jüngste Album der Band, “The Evil Divide“, zu ihren bislang besten. Damit liegt die Messlatte für den Nachfolger, “Humanicide“, entsprechend sehr hoch.
Schon beim Blick auf das Cover läuft dem Fan ein kalter Schauer der Begeisterung den Rücken runter, denn das Wolfsrudel, das schon die beiden Alben “Relentless Retribution“ von 2010 und “The Dream Calls For Blood“ aus dem Jahr 2013 zierte, ist zurück und stürmt durch eine menschenleere und verwüstete Stadt. Dazu liefern DEATH ANGEL dann den passenden und wieder einmal sehr packenden Soundtrack, der die Stimmung des Bildes sehr gut einfängt und entsprechend untermalt.
Schon der Opener und Titeltrack sowie das folgende Divine Defector beseitigen jegliche Zweifel daran, ob DEATH ANGEL das Niveau des Vorgängers halten können. Denn die Kalifornier sind genauso bissig und aggressiv wie eh und je unterwegs und hauen uns ihre Thrash Metal-Riffs mit gnadenloser Präzision „um die Ohren“. Gerade Divine Defector erinnert dabei ein wenig an KREATOR, auch wegen des Gesangs von Frontmann Mark Osegueda. Dagegen wirkt Aggressor mit seinen vielen eingewobenen ruhigen Passagen schon eher technisch verspielt – wie man es von dem „Todesengel“ kennt – aber dafür knallt das Riff dann gefühlt mit umso mehr Wucht in die Gehörgänge. I Came For Blood kommt anschließend sehr punkig und straight daher und bietet damit eine gelungene Abwechslung.
Auf “Humanicide“ stellen DEATH ANGEL aber einmal mehr ihr Händchen für abwechslungsreiche Nummern unter Beweis, so kann Immortal Behated immer wieder mit mit sehr melodiösen Parts punkten, Alive And Kicking ist ein Thrash Metal-Fest der alten Schule, bei dem Osegueda auch mal wieder prima seine Gesangsstimme einsetzen kann. The Pack überzeugt mit seinem sehr starkem Riffing, das sofort zum headbangen einlädt und das Thema des Rudels (dieses Mal allerdings bezogen auf die Fans der Band) inhaltlich aufnimmt. Ghost Of Me changiert zwischen straightem Metal und Thrash hin und her, während der Revelation Song ist eine wahre Metal Hymne, die jeder Genre-Fan kennen muss. Und Of Rats And Men beschließt das Werk eher speedig und man hätte sich schon gewünscht, dass der Titel Of Wolf And Man noch frei und nicht durch METALLICA und ihren Song schon besetzt wäre. Es wäre thematisch einfach passender gewesen.
“Humanicide“ entstand erneut – bereits zum vierten Mal in Folge – mit Produzent Jason Suecof in den Audiohammer Studios und der Name des Ortes könnte auch für den Klang der Aufnahme stehen, denn das Werk knallt einfach richtig gut aus den Boxen. Zusammen mit den wieder einmal sehr starken Songs ergibt das ein rundum gelungenes Album, das typisch DEATH ANGEL ist, aber niemals abgekupfert wirkt sondern zugleich sehr frisch klingt. Die Energie der Musik springt sofort auf den Hörer über und die Lieder können ausnahmslos begeistern. Auch nach über 30 Jahren klingen DEATH ANGEL noch frisch und aggressiv und reihen mit “Humanicide“ ein weiteres Meisterwerk in ihre Diskographie ein.