Deadman Take Up Your Mat And Walk, Blue Rose Records, 2011 |
Steven Collins | Vocals, Hollow Body Guitar, Angel String Guitar | |||
Jacob Hildebrand | Electric Guitar, Mandoline, Backing Vocals | |||
Kevin McCollough | Acoustic Guitar, Backing Vocals | |||
Matthew Mollica | Hammond Organ, Accordion, Piano, Backing Vocals | |||
Lonnie Trevino | Bass Guitar, Backing Vocals | |||
Kyle Schneider | Drums, Percussion | |||
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01. If I Lay Down In the River | 06. I´m Not Who You Think I Am | |||
02. Till The Morning Comes | 07. Ain`t No Music | |||
03. Don`t Do This | 08. Gilead | |||
04. This Old World`s Not Gonna Change | 09. We All Need Love | |||
05. Oh Delilah | 10. Take Up Your Mat And Walk | |||
Eigentlich zäumen DEADMAN das musikalische Pferd ja von hinten auf. Bringt eine Band doch zuerst ein, wenn es gut läuft, von der Presse gebauchpinseltes Album raus, geht dann auf Tour und weiß dort bestenfalls zu gefallen. Als aber vor einigen Monaten bereits eine Live-Retrospektive der DEADMAN erschien, spitzten diejenigen, die sowieso immer das musikalische Gras wachsen hören, verstärkt ihre Ohren auf und notierten sich die aus Austin/Texas stammende Band, die hier bisher leider nur hinter vorgehaltener Hand gehandelt wurde und bereits in den USA einige Platten veröffentlicht hatte, dick im Notizblock.
Jetzt liegt auch ein Studioalbum vor und es stellt sich die hypothetische Frage, können DEADMAN ebenso im "Studio überzeugen" und ebenso beseelt spielen? Sie können!
Oh Delilah kommt ebenso erdig, spielfreudig im Studio rüber, da wuselt die Hammond überzeugend durch den Song, zwirbeln die Gitarren und das Schlagzeug rumpelt munter durch die Akkorde. Man spürt bei jedem Song, dass die Band im Stahlbad der Live-Sets zusammengeschweisst wurde, sich blind versteht und auch im Studio Live-Atmosphäre zu suggerieren vermag.
We All Need Love überzeugt mit herzzereissenden Bläsern, zart getupfter Hammond Orgel und etwas Percussion, wenn Steven Collins etwas Van Morrison Stimmfarbe annimmt und seinem Herzschmerz freien Lauf lässt.
DEADMAN gefallen sich und ihren Fans durchaus in der musikalischen Oldschool Westcoast Rolle und Alt.Country Ecke, wenn sie This Old World's Gonna Change und Gilead intonieren und mal kurz bei Don Henley und Co vorbeischauen, während I'm Not Who You Think I Am schön melancholisch mit Lapsteel verziert und luftig, leicht und sparsam vorgetragen wird.
Steven Collins und seine Band müssen nicht auf dicke Hose machen, genügt doch meist eine verschwörerische Stimme wie bei Ain`t No Music, das sich mit etwas Tambourine und Akustik-Gitarrengezupfe schon fast bei einer Nebraska Session des Boss verlaufen zu haben scheint. DEADMAN wissen auf ganzer Linie auch mit mehrstimmigem Gesang zu überzeugen, und machen es sich angenehm zwischen ihren Austin Kollegen von den HEATHENS und dem allgegenwärtigen THE BAND-Spirit bequem und lassen für die Zukunft viel Gutes erhoffen. Sehr gute Scheibe.