Deacon Blue Believers, earMUSIC, 2016 |
Ricky Ross | Vocals, Piano, Keyboards | |||
Lorraine McIntosh | Vocals, Percussion | |||
James Prime | Piano, Hammond B-3, Keyboards | |||
Dougie Vipond | Drums, Percussion | |||
Gregor Philip | Guitars, Keyboards, Programming | |||
Lewis Gordon | Bass | |||
| ||||
01. The Believers | 07. A Boy | |||
02. This Is A Love Song | 08. Birds | |||
03. I Will And I Won't | 09. You Can't Know Everything | |||
04. Meteors | 10. Delivery Man | |||
05. Gone | 11. Come Awake | |||
06. What I Left Out | 12. B Boy | |||
In Grossbritannien, insbesondere in ihrer Heimat Schottland genossen DEACON BLUE in den späten Achtziger Jahren so etwas wie Superstarstatus, landeten mehrere Top 10 Single-Hits und platzierten zwei ihrer frühen Longplayer ("When The World Knows Your Name" und die Best Of-Compilation "Our Town") auf Platz eins der britischen Album-Charts.
Nach ihrem Split im Jahre 1994 formierten sich die Schotten fünf Jahre später erneut, um danach in loser Reihenfolge - unterbrochen von diversen Soloalben ihres Mastermind Ricky Ross - weitere Platten zu veröffentlichen, ohne jedoch den immensen Erfolg ihrer Anfangsjahre (aus denen sich knapp 7 Millionen verkaufter Alben rekrutieren) wiederholen zu können. Doch in der Beliebtheitsskala ihres Heimatlandes stehen sie nach wie vor recht weit oben.
Mit ihrem neuen Album "Believers", der gedanklichen und musikalischen Fortsetzung einer wertigen Trilogie, die im Jahre 2012 mit "The Hipsters" begonnen hatte und sich 2014 mit "A New House" weiter entwickelte, legen die umtriebigen Schotten nun den Abschluss ihres Album-Triumvirats vor.
Ricky Ross, der nach wie vor als Hauptsongschreiber agiert und mit seiner unverkennbaren Raspelstimme für wohlige Vertrautheit und hohen Wiedererkennungswert sorgt, bleibt seinem Stil weiterhin treu und bedient mit seinen hintergründigen Lyrics eher die sensiblen und nachdenklichen Hörer.
Der ehemalige Lehrer bedient sich nicht irgendwelcher Allgemeinplätze, sondern wählt seine Wort klug und bedacht, während er seine Metaphorik in das typische musikalische DEACON BLUE Umfeld bettet, das einerseits durch stürmische und vorwärts drängende Pop-Harmonien galoppiert, andererseits auch jede Menge Pathos und Wucht über triefende Moll-Akkorde schüttet und so die typische DEACON BLUE Balance zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt zu erzeugt.
"Believers" vertraut wie gehabt mehr auf Keyboards als Gitarren, bedient sich gerne satter Streicher und rückt wie eh und je die vertraute gesangliche Interaktion zwischen Ricky Ross und seiner Gattin Lorraine McIntosh in den Vordergrund. Insofern klingt es immer nach DEACON BLUE und erinnert in manchen Momenten an andere alte britische Kumpanen wie PREFAB SPROUT oder AZTEC CAMERA oder im leicht psychedelischen A Boy zeitweilig gar an die BEATLES.
So kommen auf "Believers" einige wunderbare Songs wie der hitverdächtige Titelsong und das nicht minder eingängige This Is A Love Song zusammen, während Meteors und Gone schon nicht mehr ganz so kräftig nachwirken wie einstige Großtaten aus den späten Achtzigern.
Insgesamt ein sympathisches und solides Album alter Lieblinge, das neben einigen Highlights allerdings auch ein paar Durchhänger offenbart. Doch die alten DEACON BLUE Fans werden schon ihren Spaß haben, denn diese Band hat nach wie vor Format. Trotz all ihrer Millionen verkaufter Platten haben sie sich nie verbiegen lassen. Ehrenwert.