Shinelikerust, Dirt Road Records, 2007 | ||||
Eric Carlton | Keyboard, Organ | |||
Patrick McClary | Lead Guitar, Vocals | |||
Tommy Turan | Bass | |||
Tyler Rayburn | Drums, Percussion | |||
Reid Stone | Rhythm Guitar, Vocals | |||
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1. Rearview | 7. Keeping Time | |||
2. Shotgun | 8. Just Move Along | |||
3. Sometimes | 9. No Matter How It Comes | |||
4. Candidate | 10. Poorboy | |||
5. Lights | 11. Anything At All | |||
6. One Track | ||||
Ist "Shinelikerust" womöglich der Versuch eine Blaupause in Sachen amerikanische Volksmusik abzuliefern? Der Verdacht liegt nahe. Denn das Album kommt sehr abwechslungsreich daher, und .sehr amerikanisch. Es grüßt die Westküste, der Südstaatenrock, aber auch die gute Singer/Songwriter-Kunst. Erfreulich, das alles präsentiert sich in modernem Gewand. Das Banjo neben der E-Gitarre, das Piano neben der verzerrten Orgel.
Mit Rearview und Shotgun nimmt das Album von Anfang an mal Fahrt auf. Wah-Wah-Gitarre, kreisende Hammond und gut getimete Gitarren-Soli weisen einem gleich den richtigen Weg. Es groovt und bluest, dass es eine wahre Freude ist. Man möchte fast das Wort Ekstase in den Mund nehmen, doch dafür sind die Songs zu kurz. Alles wird in einem erträglich, vernünftigem Rahmen gehalten. Ein Pluspunkt in meinen Augen.
Sometimes ist ein flotter Western-Song. Und Candidate überzeugt durch seine scheinbar aus dem Ärmel geschüttelte Leichtigkeit, die so leicht aber gar nicht ist. In dem Song steckt mehr. Was mit einer lockeren Akustik-Gitarre beginnt, führen Gesang und Orgel weiter. Und das sehr gekonnt. Wären DAYBREAKDOWN Jamaikaner, so hätten wir uns hier wohl mit einem astreinen Reaggae-Song auseinanderzusetzen.
Lights könnte der Smash-Hit dieses Albums werden. Ist wahrscheinlich auch genau so vorgesehen. Denn er unterscheidet sich etwas von seinen Vorgängern: Er hat einen hohen Wiedererkennungswert. Ist das Kalkül? Ich vermute mal "ja". Es ist dann doch etwas offensichtlich. Aber dieser Song funktioniert, keine Frage.
One track überzeugt durch ein waschechtes Bluegrass-Feeling. Sehr schön. Keeping time groovt dafür wieder. Mit einem gewissen Augenzwinkern: Dop doo da dop dop doo da. Die restlichen Songs fügen sich nahtlos an.
Mit "Shinelikerust" halten wir ein rundes Album in den Händen, das trotz, oder gerade wegen seines Abwechslungsreichtums richtig gut geworden ist. Entscheidend aber, die Songs haben Substanz. Und das ist, was am Ende zählt.