Heaven And Earth, Thumbpick Records, 2008 | ||||
David Ogilvy | Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Rhodes, Pedal Steel, Ukelele, Bass, Keyboards, Banjo, Congas | |||
Robin Clayton, Winston Blisset, Michael Bailey, Bill Lovelady | Bass, Double Bass | |||
Harbans Srih, Nikolai Bjerre, Paul Clarvis | Drums | |||
Carmen Phelan | Fiddle | |||
Paul Jayasingha | Trumpet | |||
John Telfer | Sax, Flute | |||
Annie Whitehead | Trombone | |||
Yolanda Antonio, Milla Wood, Christina Kulukundis | Backing Vocals | |||
| ||||
01. Stick Around | 07. I Pity The Poor Immigrant | |||
02. No Fear | 08. Whole Wide World | |||
03. Can't Get Used To Losing You | 09. Last Night | |||
04. Roadmap | 10. I Woke Up | |||
05. Hey Jimmy Shand | 11. Midnight Train | |||
06. Sweet Rose | 12. Last Pink Chip | |||
David Ogilvy, der schottisch-amerikanische Troubadour, der mich schon mit seinem letzten Album "Mockingbird" zu verzaubern wusste und es in der Euro-Americana-Chart im Winter 2004 immerhin auf den Spitzenplatz schaffte, setzt mit seinem aktuellen Werk "Heaven And Earth" noch einen drauf und präsentiert dem geneigten Singer/Songwriter Fan erneut ein ungemein entspanntes, rundes, reifes und beeindruckendes Album.
Die musikalischen Koordinaten sind zwar in etwa die gleichen geblieben, doch die sind eben so Vertrauen erweckend, so unverschämt sympathisch und freundlich, dass man dem Charme dieses Graukopfes rasend schnell erliegt. Genau, wie sein Stammbaum schottisch-amerikanische Wurzeln verrät, schlägt Ogilvys Musik einen Bogen zwischen amerikanischer Lässigkeit und britischer Noblesse. Die starren Grenzgebiete zwischen urbanem, groovebetontem Soul, blubbernder Swamp-Hitze und ruraler Folk-Idylle lösen sich bei Ogilvy in Wohlgefallen auf, gleiten ineinander, verschmelzen und fließen als großer gemächlicher Strom durch eine saftig blühende Landschaft, die das Entdeckerherz des Hörers höher schlagen lässt. Da meint man ständig den einen oder anderen alten Bekannten zu erspähen, der sich auf wundersame Weise am Flussufer materialisiert. Doch bevor man diese schemenhaften Geister zu packen bekommt, weht sie der nächste Windhauch davon . . .
Doch Ogilvy besitzt diese geheime Formel, sich vom musikalischen Geist solcher Leute wie J.J. Cale, Nick Drake, Van Morrison, Richard Thompson, Bob Dylan und Paul Simon inspirieren zu lassen, ohne aufgesetzt oder effekthascherisch zu wirken. Auf "Heaven And Earth" klingt alles sehr gekonnt und dennoch sehr relaxed. Sogar dem alten Bob Dylan-Song I pity the poor immigrant gewinnt Ogilvy noch ein paar neue Facetten ab, ein Gospel-Traditional wie Whole wide world erstrahlt in frischem Glanze und die 1963er Doc Pomus-Komposition Can't get used to losing you, die einst durch Andy Williams zum veritablen Hit stilisiert wurde, beweist erneut honigsüße Ohrwurmqualitäten.
Die restlichen 9 Originalsongs unterstreichen mit Leichtigkeit Ogilvys Meisterschaft in Sachen Songwriterhandwerk und spannungsgeladener Arrangierkunst, was sich letztlich auch in einem völlig ungekünstelten und ehrlichen Sound niederschlägt, der die gesamte Band so darstellt, wie sie sicherlich rüberkommen möchte: Frei und ungebremst, beherzt und beseelt.
Ein absolutes Topalbum. Hörproben gibt es u. a. bei CD Baby.