Some Songs For Mary, Mobile Home Records, 2008 | ||||
David Munyon | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Dagmar Wirtz, Paul Manzi | Backing Vocals | |||
BJ Cole | Pedal Steel | |||
Roy Sharland | Keyboards | |||
Steve Gifford | 12 String Guitar | |||
Graham Wright | Fretless Bass | |||
Dave Barnes | Dobro, Harmonica | |||
Gavin Underhill | Rhodes Piano | |||
Stewart Curtis | Saxophone, Flute | |||
Nigel Appleton | Drums, Percussion | |||
Mick Hutchings | Electric & Acoustic Guitars, Bass, Keyboards | |||
Roger Morrish | Tibetan Singing Bowl | |||
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01. Let's Dance The Night Away | 08. Angels All Around Us | |||
02. Song For Dalai Lama | 09. New Waters | |||
03. Raindrops Woman | 10. Rolling Up The Windows | |||
04. On The Road To Jerusalem | 11. Soul Of Africa | |||
05. Rich & Beautiful | 12. Walking In The Storm | |||
06. Song For Mother Mary | 13. Grace | |||
07. A Natural Charm | ||||
Wenn man sich einen Überblick zu David Munyons Albumveröffentlichungen verschaffen möchte, benötigt man Zeit und Geduld. So viele Scheiben hat der Amerikaner seit seinem 1993er Glitterhouse-Debut "Code Name Jumper" aufgenommen, dass es eigentlich einer Schande gleichkommt, dass ich ihn kaum wahrgenommen habe und er im Hooked-On-Music bislang nicht vorkam.
Das soll sich nun mit der Vorstellung seines neuesten Werkes "Some Songs For Mary" schleunigst ändern, denn der tief religiöse Singer/Songwriter und gelegentliche Maler (seine Ölgemälde präsentiert er u.a. auf seiner Website) hat einiges zu erzählen und präsentiert seine unterhaltsamen Geschichten dieses Mal wieder im erweiterten Bandkontext, nachdem zwischenzeitlich auch die eine oder andere solo und akustisch eingespielte CD erschien.
Nach etlichen Liaisons mit den deutschen Indie-Labels 'Glitterhouse' und 'Stockfish' erblickt "Some Songs For Mary" nun das Licht der Welt via Munyons eigenem Label 'Mobile Home Records'.
Wer die akustischen Soloscheiben Munyons eher liebt, mag ob der zeitweiligen Opulenz der hier anzutreffenden Arrangements zunächst kurz erschrecken, doch auch innerhalb des 12 Musiker umfassenden Umfelds setzt sich Munyons Charisma und insbesondere seine fesselnde Stimme konsequent durch. Gelegentlich scheint die etwas glattgebügelte Produktion die Intensität der Songs etwas zu verwässern. Man muss sich quasi erst daran gewöhnen, dass David sogar halbwegs radiokompatible Arrangements zum Besten gibt, die leider Gottes aber kaum im Radio zu hören sein werden. Der Opener Let's dance the night away mit seinen himmlischen Pedal-Steel-Kadenzen (BJ Cole) und geschmeidigen Saxofonphrasen kokettiert ein wenig mit den Harmonien des guten alten Ben E. King-Hits Stand by me. Zum Wange-an-Wange-Tanzen mit seiner Liebsten reicht das aber allemal . . .
Der auffälligste Song folgt auf dem Fuße: Song for Dalai Lama; der auf einem simplen Blues-Muster basierende Song, der sich dynamisch stetig steigert, mit schönen Dobro-Slides begeistert, indischen Tablas imponiert und einem fulminanten, fast schon an John Bonhams Drum-Power erinnernden Schlagzeugeinsatz überrascht, steuert dann schließlich mittels breitwandiger Fuzz-Gitarren dem Höhepunkt entgegen. Zunächst hinterliess dieser Track nur ein unverständliches Stirnrunzeln bei mir, doch nach mehrmaligem Hören beweist er eine seltsam einzuordnende Magie.
Andere Songs auf diesem Album mögen zunächst etwas unscheinbar bzw. unspektakulär wirken, doch im Laufe der Zeit entwickelt sich eine gewisse Verbundenheit und wachsende Zuneigung, weil "Songs For Mary" in vielen Momenten an alte Helden wie z.B. J.J. Cale oder Van Morrison erinnert und somit ein Gefühl von alter Vertrautheit kitzelt. Letztendlich dominiert aber doch Munyons ganz persönliche Stilistik und seine Eigengewächse und vor allen Dingen seine einnehmende Stimme packen dich und vermitteln dir das ungetrübte Bild eines ganz charakterstarken Songwriters, der es versteht unterschiedlichste Stimmungen zu wecken und dich zum Nachdenken anregt.