Dave Stewart Lucky Numbers, Membran/Sony, 2013 |
Dave Stewart | Vocals, Guitars | |||
Chad Cromwell | Drums, Percussion | |||
Tom Bukovac | Electric & Acoustic Guitars | |||
Dan Dugmore | Pedal & Lap Steel Guitars | |||
Michael Rhodes | Bass | |||
Mike Rojas | Piano, Hammond Organ | |||
Kieran Kiely | Accordion, Bodhran, Low Whistle | |||
Guest Vocalists: | ||||
Martina McBride, Vanessa Amorosi, Laura Michelle Kelly, Ann Marie Calhoun, Karen Elson, Holly Quin Rah | ||||
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01. Every Single Night | 07. You And I | |||
02. Drugs Tauight Me A Lesson | 08. Nashville Snow | |||
03. How To Ruin A Romance | 09. Never Met A Woman Like You | |||
04. What's Wriong With Me | 10. One Step Too Far | |||
05. Satellite | 11. Lucky Numbers | |||
06. Why Can't Be Friends | 12. Every Numbers (Radio Edit) | |||
Seit Dave Stewarts letztem Soloalbum ist noch nicht einmal ein Jahr vergangen. "The Ringmaster General" geriet zwar ganz nett, konnte aber nicht wirklich überzeugen. Als arbeitsscheu darf man den schrulligen Briten wohl kaum bezeichnen, denn neben zahlreichen Produzentenjobs (u.a. für Joss Stone und Stevie Nicks) verdingt sich der umtriebige Wahl-Amerikaner noch als Drehbuchautor und Essayist, Fotograf und Betreiber seiner eigenen Medienfirma "Weapons Of Mass Entertainment".
Entweder haben Stewarts Tage mehr als vierundzwanzig Stunden oder der Mann ist tatsächlich rund um die Uhr am Ball. Ein auf höchstem Niveau produziertes Album wie sein Neuling "Lucky Numbers" schraubt man nicht mal eben in ein, zwei Wochen zusammen. Die Crux bleibt allerdings, dass auch diese Langrille ein wenig zu perfekt und sauber klingt, ein wenig zu bemüht um Abwechslung ringt, indem es diverse Americana-Subgenres anreisst, ohne sie jedoch glaubhaft zu transportieren. Ähnlich wie auf seinem letzten Album würfelt sich Stewart elegant und zielstrebig übers Tableau, doch eine große Strasse oder ein Sechserpasch gelingt ihm dabei nicht.
Der emsige Workaholic, der in den Achtziger Jahren mit seiner EURYTHMICS-Partnerin Annie Lennox Weltruhm erlangte und zig Millionen Platten verkaufte, vertraut auch auf "Lucky Numbers" auf die Unterstützung weiblicher Vokalisten, wohl im Wissen, dass seine Lead Vocals das vermeintlich schwächste Glied in der Kette darstellen. Ein charismatischer Sänger klingt anders.
Ob er's nun auf die bluesige, die gospelige oder die countryeske Art versucht, seine Anwandlungen tönen immer ein wenig bemüht und taugen höchstens dafür, dem Mainstream-Publikum traditionelle Roots-Muster vorzugaukeln. Am überzeugendsten bleibt Stewart wenn er einen schmissigen Popsong wie den Opener Every Single Night (Duett mit Martina McBride) intoniert. Der Rest bleibt einfach wieder nur nett und rieselt bis auf What's Wrong With Me bzw. Nashville Snow ohne Ecken und Kanten durch bis zum Schluss.