Dave Rawlings Machine A Friend Of A Friend, Acony Records, 2009 |
Dave Rawlings | Vocals, Guitar, Banjo, Tic-Tac Bass, Percussion, Celeste | |||
Gillian Welch | Vocals, Percussion, Guitar | |||
Ketch Secor | Vocals, Bass Vocals, Fiddle, Harmonica | |||
Willie Watson | Vocals, Guitar | |||
Morgan Jahnig | Bass | |||
Kevin Hayes | Guitjo | |||
Benmont Tench | Organ, Piano, Wurlitzer | |||
Nathaniel Walcott | Trumpet, Organ | |||
Karl Himmel | Drums | |||
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01. Ruby | 06. Hours About You | |||
02. To Be Young... | 07. It's Too Easy | |||
03. I Hear Them All | 08. Monkey And The Engineer | |||
04. Method Acting/Cortez The Killer | 09. Bells Of Harlem | |||
05. Sweet Tooth | ||||
Kaum überraschend veröffentlicht Dave Rawlings unter dem Moniker DAVE RAWLINGS MACHINE mit seinem ersten Soloalbum nicht weniger als ein erstklassiges Werk. Was Rawlings in den letzten Jahren gemeinsam sowohl mit Partnerin Gillian Welch als auch mit der OLD CROW MEDICINE SHOW zum Besten gab, ließ die Herzen der Fans und Kritiker stets schneller schlagen. Insofern bleibt die Qualität dieses Musikers also auch nach dem Genuss seines Solodebuts "A Friend Of A Friend" unbestritten.
Geht man nicht allzu sehr in die Tiefe könnte man "A Friend Of A Friend" zunächst auch als Gillian Welch Werk wahrnehmen, denn sie tritt sowohl als Sängerin (kongeniale Harmony Vocals) als auch als Co-Autorin recht deutlich und überzeugend in Erscheinung. Die Lead Vocals bestreitet allerdings Mr.Rawlings höchstselbst, der sicherlich nicht über die absolute Wahnsinnsstimme verfügt, mit seiner eher dünnen Tenorstimme (irgendwo zwischen Ryan Adams und Neil Young) in diesem grandiosen Instrumentalsetting jedoch zu überzeugen weiß. Hier stimmt einfach das Gesamtpaket aus gelungenem Songwriting, ansprechenden Vokalleistungen und stimmigen Arrangements.
"A Friend Of A Friend" weiß schlicht und einfach mit seiner meist zurückgenommenen Ausstattung, die sich gekonnt auf Frühsiebziger Country-Rock und traditionelle Bluegrass-Ausflüge fokussiert, zu überzeugen. Hin und wieder zieren opulent schwelgerische Streicher die Szenerie, ansonsten regiert Askese.
Gleich der Opener Ruby gereicht dem unvergessenen Gram Parsons zur Ehre und taumelt gedankenverloren irgendwo im kalifornischen Laurel Canyon herum. Die anschließende Neudeutung der gemeinsamen Kompositionsarbeit To be young is to be sad zwischen Rawlings und Ryan Adams aus dem Jahre 2000 (von Adams' Solodebut "Heartbreaker") zeigt in seinem Bluegrass-Kleid wie bezaubernd vielschichtig so ein Song sein kann. Anschließend nimmt sich Rawlings mit Method acting einer Conor Oberst Kompostion an und lässt dieses wunderbare Kleinod ganz unauffällig und wie selbstverständlich in Neil Youngs Klassiker Cortez the killer hinübergleiten. Fantsastisch.
Derart überzeugend setzt David Rawlings seinen musikalischen Streifzug durch die Country-Welt bis zum Albumende fort und hinterlässt wie üblich einen formidablen Eindruck, der keinen Zweifel daran lässt, dass er zu den ganz Großen seiner Zunft gehört.