Dave Matthews Band

Brixton

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 27.04.2011
Jahr: 2011
Stil: Jam Rock

Links:

Dave Matthews Band Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Dave Matthews Band
Brixton, Eagle Rock, 2011
Dave MatthewsGesang & Gitarre
Carter BeaufordSchlagzeug & Gesang
Stefan LessardBass
Boyd TinsleyVioline
Gastmusiker
Tim ReynoldsGitarre
Jeff CoffinSaxophon
Rashawn RossTrompete & Gesang
Produziert von: Sam Erickson Länge: 175 Min 00 Sek Medium: DVD
01. Don't Drink The Water13. #41
02. Squirm14. You & Me
03. So Damn Lucky15. Lying In The Hands Of God
04. Shake Me Like A Monkey16. All Along The Watchtower
05. Crash Into Me17. Gravedigger
06. Funny The Way It Is18. Alligator Pie
07. So Much To Say19. Tripping Billies
08. Anyone Seen the Bridge?Bonus Tracks
09. Too Much20. Dive In
10. Lie In Our Graves21. Time Bomb
11. Seven22. Spaceman
12. Why I Am23. Two Step

In den USA gibt es seine große Tradition an Songwritern und Geschichtenerzählern, die von Bob Dylan ausgehend über Simon & Garfunkel bis hin zu dem frühen Bruce Springsteen reichte. Seit Mitte der 1990er Jahre übernimmt ein Mann aus Virginia aber immer mehr das Ruder in dieser Gilde: David John (kurz: Dave) Matthews. Mit seiner Band hat er seitdem zwischen 30 und 40 Millionen Platten weltweit abgesetzt und füllt die ganz großen Säle in Europa und in den USA die Stadien.

Musikalisch wird die liebevoll DMB abgekürzte DAVE MATHEWS BAND gerne als Jamrock eingeordnet. Dabei verbindet sie auf hohem Spielniveau Einflüsse aus Pop, Rock, Jazz, Bluegrass und Folk zu einer recht eigenen Mixtur, die immer typisch nach DMB klingt. Dazu trägt auch die Stimme von Frontmann Dave Matthews bei, der phasenweise wie eine etwas rauere und emotionalere Variante von STING klingt. Gerade live geht der gebürtige Südafrikaner gerne aus sich heraus und leg eine Emotionalität in seinen Vortrag, die beim Hörer eine Gänsehaut auslöst und die tief berührt.

Wie sehr die Musiker in ihrem Werk aufgehen kann man an diesem Abend besonders gut beobachten, denn Matthews, Stefan Lessard (Bass), Carter Beauford (Schlagzeug & Gesang) sowie Boyd Tinsley (Violine) spielen die komplexen Stücke nicht nur ohne Fehl und Tadel sondern auch noch mit einer Inbrunst, die sonst nur noch wenige Künstler an den Tag legen. Dabei ist hier auffällig, wie dominant Zweit-Gitarrist Tim Reynolds an diesem Abend im Band-Sound war. Seine (meist) verzerrte Gitarre übertüncht die akustische Gitarre von Matthews deutlich, so dass der eigentliche Band-Leader teilweise kaum zu hören ist. Auf der anderen Seite erhalten die Lieder so einen bis dato nicht gehörten Drive.

Absolut bereichernd – wenn auch unter traurigen Umständen – ist die Zwei-Mann-Bläser-Sektion Jeff Coffin (Saxophon) und Rashawn Ross (Trompete & Gesang) für den Band-Sound. Wenn auch nur zu zweit, füllen sie jedoch einen so großen Raum aus und fügen der Musik gerade live eine weitere Eben hinzu. Das gilt natürlich auch für Reynolds, der einige wunderbare Soli spielt (wenn auch mit kleineren Verspielern) und dadurch ganz klar die Rock-Elemente im Gesamt-Sound verstärkt hervorhebt.

Aber im Mittelpunkt des Interesses stehen natürlich die ständigen Mitglieder der Band. Das ist neben Matthews vor allem Carter Beauford, der mit seinem dynamischen, sehr perkussiven Spielstil die Musik davor bewahrt an einigen Stellen allzu sehr nach Pop zu klingen. Es gibt wenige Drummer, die so aktiv und dabei so tight sind wie Beauford. Ihm zuzusehen wäre schon fast das Eintrittsgeld (oder aber den Kaufpreis der DVD) wert. Hinzu kommt mit Sefan Lessard ein Bassist, der sich ebenfalls nicht auf die reine Rhythmusarbeit beschränken lässt, sondern selber gerne Melodiebögen beisteuert und so der Musik eine Tiefe gibt, die sich für viele Zuhörer erst bei wiederholtem Genuss erschließt. Ich muss gestehen, dass ich eigentlich kein besonderer Fan von Violinen bin, aber gerade der Sound von Boyd Tinsley macht das Besondere an der DAVE MATTHEWS BAND aus. Und zudem ist er ein echter Charakter, bei dem es Spaß macht, ihm lauf der Bühne zuzuschauen.

Und das Seh-Vergnügen kommt bei dieser DVD auf keinen Fall zu kurz. Die Band wird aus zahlreichen Nah-Einstellungen, Totalen und Halb-Totalen eingefangen, so dass man jedem der Musiker ausgiebig bei seiner Kunst zuschauen kann. Die Farben sind klar und brillant. Beim Sound hat man leider nur die Wahl zwischen Dolby Digital Stereo und Dolby Digital 5.1. Aber dabei kommt der Klang druckvoll und transparent ins Wohnzimmer.

Neben dem kompletten Konzert vom 26. Juni aus der O2 Academy Brixton in London gibt es auch noch Auszüge vor Vorabend. Dabei werden die Songs Dive In, Time Bomb, Spaceman und Two Step geboten. Und es fällt auch auf, das hier die Kamera-Leute noch nicht zu 100 Prozent konzentriert waren, denn es gibt ein paar Wackler und leichte Unschärfen. Nichtsdestotrotz sind diese Bonus-Tracks eine mehr als sinnvolle Ergänzung, denn Überschneidungen kommen nicht vor und stark genug für das Live-Set sind die Songs ohne jeden Zweifel.

“Brixton“ zeigt die DAVE MATTHEWS BAND so, wie sie die Anhänger hierzulande gerne viel häufiger sehen würden: spielerisch topp, mit einem Set aus Spitzenliedern und vor allem auf europäischen Bühnen. Hoffentlich lassen sich Dave Matthews & Co. nicht wieder Jahre lang bitten und beehren den alten Kontinent möglichst bald wieder. Bis dahin halte ich mich an dieses fantastische DVD.

Bislang war diese Aufnahme nur als Boxset unter dem Titel “Live In Europe“ in der Verbindung mit der zeitgleich erscheinenden Dreifach-CD “Lucca Italy“ erhältlich. Nun wurden beide von Eagle Records noch einmal separat veröffentlicht. Damit können sich die Fans entscheiden, ob sie vielleicht nur die Dreifach-CD oder aber nur die DVD besitzen wollen. Aber eigentlich müssen Musikliebhaber beides zu Hause haben, zumal sich auch die Setlisten der beiden Abende deutlich voneinander unterscheiden.

Marc Langels, 26.04.2011

 

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