Dave Kilminster And The Truth Will Set You Free, Eigenverlag, 2014 |
Dave Kilminster | Guitar & Vocals | |||
Phil Williams | Bass | |||
Pete Riley | Drums & Percussion | |||
Dave Larkin | Violin | |||
Iain Gibbs | Violin | |||
Chris Beckett | Viola | |||
Leah Evans | Cello | |||
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01. Messiah | 05. Save Me | |||
02. Addict | 06. Cassiopeia | |||
03. Thieves | 07. The Fallen | |||
04. Circles | 08. Stardust | |||
DAVE KILMINSTER mag manchem nicht gleich geläufig sein, ist aber alles andere als ein heuriger Hase im Geschäft. Der britische Gitarrist, Sänger und Songwriter hat schon mit KEITH EMERSON und JOHN WETTON zusammengearbeitet und war fester Bestandteil der gigantischen “The Wall“-Tour von ROGER WATERS. Somit verwundert es auch nicht, dass er sich auf seinem neuesten, insgesamt zweiten Soloalbum "And The Truth Will Set You Free“ gereift und – im besten Sinne des Wortes – ausgeschlafen zeigt.
Denn hier bekommt man sorgsam arrangierten Classic Rock, der gerne auch mal in Richtung Prog geht (Thieves), aber nie auf den schnellen Kick oder den billigen Effekt aus ist, sondern sich in Stücken, die eher im mittleren Tempo angelegt sind, die Zeit nimmt, die darin investierten Gedanken und Ideen sich entwickeln zu lassen. Demgemäß steht auch nicht so sehr der Gitarrenvirtuose KILMINSTER im Vordergrund (auch wenn er, wie z.B. in Cassiopeia natürlich das eine oder andere fingerflinke Solo in petto hat), sondern das Gesamtpaket als Musiker, der ein guter Songwriter und durchaus passabler Sänger (wenn auch vielleicht nicht mit der ganz großen Ausstrahlung) ist.
Entsprechend gibt es hier auch keine Schnellschüsse, die acht Songs liegen etwas zwischen fünf und neun Minuten und ich kann hier wirklich keinen Durchhänger erkennen. Leider wird dieses Album kommerziell wohl keine Bäume ausreißen können und DAVE KILMINSTER zumindest in einer breiteren Öffentlichkeit wohl nicht die Anerkennung ernten dürfen, die er verdient hätte, aber allen Freunden ehrlicher, handgemachter und im wahrsten Worte zeitloser Rockmusik in klassischer Bauart und bester Qualität kann man dieses Album – das ein Album in reinen Wortsinne ist, bei dem die Songs gleichberechtigt nebeneinander stehen und kein “Hit“ herausragt und es danach einen Niveauabfall gibt – bedenkenlos ans Herz legen. Unter Musikerkollegen genießt KILMINSTER ohnehin schon höchste Reputation. Wird höchste Zeit, dass sich seine Qualitäten weiter herumsprechen.