Dave Edmunds	Vocals, All Instruments
Alvin Lee	Guitar (Warmed Over Kisses)
Dave Peacock	Bass, Banjo (Warmed Over Kisses)
Bobby Erwin	Drums (Warmed Over Kisses)
Produziert von: Dave Edmunds Medium: CD
1. Classical Gas	9. The Sheik Of Araby
2. I Still Love You	10. Babyface
3. Warmed Over Kisses	11. Love Letters In The Sand
4. Saturday Night Shuffle	12. The Sabre Dance
5. Return To Sender	13. Liebestraum
6. Treasures Untold	14. Classical Gas (For Jazz Trio)
7. Allegro From Mozarts 40th Symphony	15. William Tell Overture
8. This Little Girl Of Mine

The advantage of putting out a CD on the Internet is that it allows a lot more creative freedom than doing it through a record company.

So lauten die Begrüßungsworte von Dave Edmunds auf seiner nur im Internet erhältlichen CD "HAND PICKED".

Die kreativen Möglichkeiten besser ausschöpfen, liest sich vielversprechend.
Also nichts wie bestellt, denn ich bin schon seit Jahren ein Freund der Musik von Dave Edmunds.
Lockerer, unbekümmerter Rock ist Dave's Devise seit seiner legendären ROCKPILE Zeit.

Umso mehr fährt mir der Schreck durch die Glieder, als ich "HAND PICKED" in meinen Player lege.
Vorweg gesagt, Dave spielt nur Coverversionen, die teilweise nicht aus diesem Jahrhundert stammen (Naja, wir haben ja erst 2001. Die Red.).
Die ersten Alarmglocken fangen bei mir an zu schrillen.

Die CD startet mit der 2678. Version von CLASSICAL GAS. Der Song nervt mich schon seit EKSEPTION Zeiten.
I STILL LOVE YOU klingt anschließend ganz nett, aber doch mehr nach Schülerband als nach gestandenem Rockmusiker.
WARMED OVER KISSES hält als Überraschung Alvin Lee an der Gitarre bereit. Der Song wird total Country verhunzt.

SATURDAY NIGHT SHUFFLE klingt wie eine unplugged Aufnahme aus dem Übungsraum einer Gitarrenschule. Ich fange an, mich zu gruseln.
Doch die richtigen musikalischen Peinlichkeiten sollen erst noch folgen.

Ray Charles Klassiker THIS LITTLE GIRL OF MINE klingt wie ein Comeback der BLUE DIAMONDS. Auweia.
THE SHEIK OF ARABY ist dann einer der musikalischen Highlights. Das ist nicht DAVE, dass ist MUSIKANTENSTADL in Reinkultur.
BABYFACE klingt anschließend wie CHRIS ROBERTS in englisch.
Doch mit LOVE LETTERS IN THE SAND hat uns der Musikantenstadl wieder.

Der Horror erreicht seinen Höhepunkt mit der William Tell Overture mit Drum Machine. Ich frage mich, ob der gute Dave das alles wirklich ernst gemeint hat. Gottseidank war dies der letzte Track. Der absolute Bodensatz war hiermit auch erreicht.

Eines der erbärmlichsten Alben, die mir in 40 Jahren untergekommen sind.
"HAND PICKED" ist der Offenbarungseid eines Rock-Veteranen. Was uns der Meister hier auftischt, ist provinzielles Trallala mit Volksmusik-Charakter.

Joachim Domrath, (Artikelliste) 10.10.2001