Dark Sky

Empty Faces

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.06.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Christian Gerecht


Empty Faces, AOR Heaven, 2008
Frank BreuningerVocals
Steffen DollGuitars
Uwe MayerDrums
Claudio NobileKeyboards
Winny ZurekBass
Produziert von: Markus Teske Länge: 52 Min 30 Sek Medium: CD
01. Hands Up07. Saints Beneath The Sky
02. Empty Faces08. Pleasure & Pain
03. Slave Of Time09. Believe It
04. Send Them To Hell10. Meaning Of Life
05. Chase Your Dreams11. Final Day (Hidden Track)
06. Maniac

Über Rottweils Vorzeige-Projekt in Sachen Melodic Rock muss man ja an sich keine großen Worte mehr verlieren. Wer sich in der AOR-Sparte wohl fühlt, weiß um die Qualitäten der Schwaben. Mit "Empty Faces" legen DARK SKY nun ein neues Album vor, das wieder in Teskes Bazement-Studios aufgenommen wurde. Ein paar wenige Gigs wird es auch geben; jedoch nur im Ländle!

Auch wenn "Empty Faces" erstmal etwas härter scheint, ist das Album wie für AOR-Fans geschaffen. Melodischer 1980er Hardrock inklusive Synthie-Weichspüler nach Art von BONFIRE, BON JOVI oder SCORPIONS. Druckvoll produziert, eingängige Hooks, klare Vocals und mit genau der Zuckerglasur darüber, die der geneigte Freund dieser Sparte schätzt.
Insgesamt ist "Empty Faces" also kein unsympathisches Album geworden. Es fehlt ihm einfach eine gewisse Konstante an qualitativen Songwriting, weshalb es einige Höhen und Tiefen aufweist und einen "Nicht-AOR'ler" zu einer regelrechten Berg- und Talwanderung nötigt. (Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass sich die "Neigungen" des Rezensenten in einem anderen, als dem Melodic Rock- und AOR-Rahmen bewegen, weshalb ihm die kleine Spur an Sarkasmus, die sich bei Reviews solcher Scheiben bisweilen einschleicht, zu vergeben ist).

Aber: "Bergtouren" sind ja im Moment (EM 2008) hochaktuell! Deshalb will ich auch so tun und mich dem allgemeinen Trend anschließen.
Steigen wir also mit dem Opener Hands Up, einer Mitsinge-Nummer erster Kajüte -eingängig, mit gebotener Härte und einprägsamer Hookline/Refrain- steil bergan. Das Take ist Chart-tauglich! -Punkt!
Es folgt der Titeltrack Empty Faces, der uns bis unter die ersten Felswände bringt und zu dem das Gleiche zu sagen ist wie zu Take 1. Beides sind also Songs, die gefallen können und (im positiven Sinn und frei von jedwelchem Sarkasmus) voll radiokompatibel sind.
"Flupp" macht's aber im nächsten Moment und wir rutschen mit Slave Of Time, dessen eher platten Hook und den nur aufgesetzt wirkenden Riffs ins Tal der Tränen. Die Nummer ist mir eindeutig zu verwaschen!
Auf der Talsohle angekommen treten wir erstmal mit dem JUDAS PRIEST Song-Klon Send Them To Hell auf der Stelle. Sorry, überzeugt mich überhaupt nicht!
Chase Your Dreams lässt uns dann erstmal weiter marschieren. Obwohl der Song eher glatt scheint, geht es musikalisch wieder ein bisschen bergan.
Mit dem "Flashdance" Kracher Maniac punktet die Band dann aber ganz gewaltig. Da könnt' ihr mich ruhig für komplett bescheuert halten. Des macht mir gar nix, denn mit diesem total überschätzten, nichtssagenden, ja fast schon doofen Musikfilmchen verbinde ich einen (kurzen!) Lebensabschnitt (natürlich spielte ein "Huhn" die Hauptrolle), den ich keinesfalls missen möchte. Und DARK SKY haben aus Sembello's Maniac eine wirklich ansprechende Heavy-Version geschaffen. Die Nummer wird nicht nur viele Freunde finden, sondern ist ebenfalls absolut Chart- und Radiotauglich.
Leider kullern wir mit Saints Beneath The Sky wieder talwärts. Ein wirklich plattes "Söngchen" ohne eine Ecke und Kante.
Nur scheinbare Härte zeigt Pleasure & Pain. Das Take ist nicht wirklich schlecht. Findet auch schnell seinen Weg in die Gehörgänge. Wirkt dort aber eher wie eine Ladung Audispray. Will sagen, läuft auch ganz schnell wieder heraus! Neigt man den Kopf ein wenig zur anderen Seite, bleibt's zwar drinne, drückt aber unangenehm auf's Trommelfell. Is also Jacke wie Hose...
Aber so richtig dick kommt's erst jetzt, denn offensichtlich hat irgend ein Unsympath im Tal der Tränen so'ne Art Mammut-Falle gebaut, in die wir nun ungefedert hineinplumpsen. Believe It, Jungens, ist wirklich unterste Schublade. Ein absolut nichtssagender, lediglich riffig-aufgebretzelter Popsong, der meinen Hund, hätte ich einen, nicht einmal blinzeln lassen würde. Tief und fest würd' er schlafen...
Dass es unter der Mammut-Falle noch weiter Richtung Erdmittelpunkt geht, hat uns auch keiner gesagt. Kaum wird Meaning Of Life angestimmt, rutschen wir stückweise tiefer rein. Anfangs wirkt der Song ja noch ganz nett.
Aber nett ist ja die kleine Schwester von....(na lassen wir das....zumal der Song ja nur so "wirkt").
Jedenfalls würde ich ('türlich völlig frei von Sarkasmus...!) Meaning Of Life als nächsten Beitrag Deutschlands zum European Song Contest vorschlagen. Sicherlich hätte der auch ganz gute Chancen. Zumindest genauso gute wie das Hüpfdohlen-Quartett aus München...
Was sich DARK SKY dabei dachten (zu allem Überfluss) Meaning Of Life noch den Hiddentrack Final Day anzuhängen, weiß der Geier.
Mit dieser Li-La-Lu-La-Weichspülnummer stehen wir mit einem Bein schon verdammt tief in der Erdkruste. Fehlt nicht mehr viel und der Luzifer hat uns am Arsch...
Zum Glück ist das honigtriefende Final Day aber der "Rausschmeißer" und dem gefallenen Erzengel ist (wieder mal) ein Schnippchen geschlagen...

Fazit: (Ja, wie bring' ich's auf den Punkt...?)
...schön hier, aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg?!
Nee, Quatsch! DARK SKY zeigen auf "Empty Faces" einige starke und einige schwache Momente. Letztere, habe ich das Gefühl, immer dann, wenn sie es besonders gut meinen. Insgesamt kann man das der Band aber nicht zum Vorwurf machen, denn die ziehen ihr Ding durch und gut is das!
Insgesamt habe ich bei einigen Takes der "Empty Faces" den Eindruck, dass sie wunderbar ins eine Ohr 'reingehen und spätestens mit dem Ende des Songs aus dem anderen wieder heraus purzeln. Es fehlt meiner Ansicht ein Stück weit die Beständigkeit, eine klare Struktur und der Haken zum Festhalten. Dieses Manko können auch die wirklich guten Songs des Albums nicht ausgleichen.
Dennoch: Wer auf etwas härteren Melodic Rock und AOR im Allgemeinen steht, sollte auf jeden Fall in "Empty Faces" reinhören.

Nach so anstrengendem "Ab und Auf" hat sich der Tourensteher mindestens eine meiste Rast verdient. D'rum mach ich mir jetzt 'n eiskaltes Bier auf oder fünf und hau' mir Beefhearts "Mirror Man" auf die Glocke ("Empty Face" woll't ich nich' sagen)...

Christian "Grisu" Gerecht, 24.06.2008

 

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