Danny Masters Electric Babylon, Hapi Skratch Records, 1997 |
Danny Masters | Guitar, Vocals | |||
Stacey Jane | Guitar, Backing Vocals | |||
Andy Garcia | Bass | |||
Tim Cooke | Drums | |||
Gäste: | ||||
Chris Wylde | Backing Vocals | |||
Tommy Krell | Backing Vocals | |||
Ken Keller | Bass | |||
Dave Beegle | Transperformance Guitar | |||
Tina Gugeler | Hammered Dulcimer | |||
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1. A Christian In India | 8. Four Horsemen | |||
2. The Creeping From The East | 9. Texas Wind | |||
3. Scarlet Heart | 10. Diamond Eyes | |||
4. Winter Park | 11. Baby Blue | |||
5. Through The Eyes Of God | 12. Concrete Curl | |||
6. Preludio In G Minor | 13. The Lift | |||
7. Electric Babylon | 14. Black Diamond Run | |||
Mitte, Ende der 80er schickte Mike Varney fast jede Woche einen neuen Guitarhero ins Rennen.
Am Anfang war man noch fasziniert was Leute wie Jason Becker, Tony MacAlpine, Vinne Moore oder Marty Friedmann ihren sechs Saiten entlockten, doch irgendwann war der Markt an überwiegenden Instrumentalalben einfach übersättigt.
In den vergangenen Jahren konnten mich nicht einmal mehr ein Joe Satriani oder Steve Vai reizen.
Man möge mir also eine gewisse Skepsis verzeihen, als AXE-Axeman Danny Masters mir zwei seiner Soloscheiben beim Konzert in Stuttgart mit der Bitte um einen Review in die Hand drückte.
Für den einen oder anderen Leser mag es beruhigend sein, dass Electric Babylon kein reines Instrumentalalbum ist, sondern einige Songs auch Gesang auweisen. Trotzdem steht nie zur Debatte, dass hier in erster Linie ein Gitarrist im Mittelpunkt steht.
Bei den Instrumentalstücken schwingt immer ein gewisses Joe Satriani-Feeling mit und die treibenden Uptemposongs versprühen den Flair eines Vinnie Moore.
Doch viel wichtiger: Danny Masters erweist sich als ein Künstler, der in der Lage ist, spannende Instrumentalnummern fernab von egozentrischem Gedudel zu komponieren, was ebenfalls eine typische Vinnie Moore-Spezialität war.
Typisch für ein Album dieser Gewichtsklasse, dass Danny Masters sich sehr vielseitig zeigt und sein Können in unterschiedlichen Stilen und Stimmungen beweist:
Vom harten, von schnellen Gitarrenläufen beherrschten A Christian in India über das getragene, majestätische Eyes of god, dem klassisch inspirierten Preludio in G-minor bis zum dezent bluesigen Stevie Ray Vaughan gewidmeten Texas wind.
Vielseitigkeit ist auch bei den Stücken mit Gesang angesagt und der AXEman lädt zu einem Streifzug durch die amerikanische Heavyrock-Geschichte der letzten zwanzig Jahre ein.
The creaping from the east könnte durchaus der The last temptation-Phase von ALICE COOPER entstammen, Scarlet heart meine ich schon mal von DOKKEN als It's not love vernommen zu haben und Diamond eyes erinnert an VINNIE VINCENT INVASION.
Leider gibt es aber hier auch Songs wie Baby blue, die kompositorisch abfallen und zudem gefällt mir der Gesang von Danny bei weitem nicht so gut wie sein Gitarrenspiel.
Dieses Album ist nur echten Gitarrenfreaks zu empfehlen. Für die aber lohnt sich das Zugreifen auf jeden Fall, da die Juwelen in diesem Genre zuletzt doch sehr rar gesäht waren.
Auch wenn Electric Babylon nur streckenweise zum Klassiker taugt, so ist es doch eine angenehm positive Überraschung.
Martin Schneider, (Artikelliste) 30.08.2001