Danny Bryant

The Rage To Survive

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.11.2021
Jahr: 2021
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 41:11
Produzent: Danny Bryant

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Plattenfirma: Jazzhaus Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. The Rage To Survive
02. Trouble With Love
03. Invisible Me
04. Rescue Me
05. Falling Tears
 
06. Make Me Pay
07. Rain Stopped Play
08. Looking Good
09. Till The Bottle Runs Dry
10. Westport
Musiker Instrument
Danny Bryant Guitar and Vocals
Dave Raeburn Drums
Paul Mallatratt Bass
Stevie Watts Piano, Hammond
David Maddison Trumpet, Flugelhorn
Lauren Young Saxophone

Den “Will To Survive“ kennt man ja, aber anscheinend gibt es auch “The Rage To Survive“ (Rage ist im Englischen und Deutschen so ziemlich das gleiche). Jedenfalls bei Danny Bryant und wenn der in Rage ist, dann fliegen die Funken noch etwas mehr als sonst. Ganz so heftig wird es auf diesem Album dann aber doch nicht, auch wenn es – natürlich – von der Pandemie beeinflusst wurde und die entsprechenden Emotionen, mal knallhart, mal gefühlvoll, einfließen.

 

Wie beim hochgelobten vorherigen Album, “Means Of Escape“, übernahm Bryant die Produktion selbst und um die Energie der Band einzufangen, wurde live aufgenommen. Das hat durchaus seine Vorteile, denn der Titelsong kommt auch gleich äußerst kraftvoll. Auch wenn man die einzelnen Instrumente perfekt orten kann, kommt der Gesamtsound mit der Wucht einer Dampflok daher gestampft. Und nicht viel anders kommt danach Trouble With Love, das mich nicht wenig an FREE erinnert (an Fire And Water zum Beispiel). Der Nachteil dieser Aufnahmemethode offenbart sich allerdings auch gleich, denn praktisch jeder Titel muss am Schluss ausgeblendet werden. Ganz offensichtlich wurde nämlich länger gejammt und manchmal fühlt man sich schon fast um mögliche Highlights “betrogen“, zu denen sich mancher Titel noch aufgeschwungen hätte.

 

Danny Bryant hat ja mittlerweile Gefallen an ein paar Bläsern in seinem Sound gefunden und vor wenigen Jahren sogar ein Live-Album mit diesen aufgenommen. Auch hier setzen sie ein paar Akzente. So leitet David Maddison mit seiner Trompete stimmungsvoll die emotionale Ballade Invisible Me ein, die bis zum ersten Refrain nur vom Klavier getragen wird. So langsam steigert sich die Dramatik des Songes, bis endlich das Gitarrensolo hervorbricht. Trotzdem wird Raum für die Mitstreiter gelassen, sodass das hier keinesfalls zur Solo-Show wird. Die Texte sind übrigens im Booklet, neben ein paar Bildern, abgedruckt.

 

Der Live-Charakter kommt in Songs wie dem heavy-groovenden Rescue Me besonders dann rüber, wenn Danny seinen Keyboarder Stevie Watts per Zuruf zum Hammond-Solo auffordert. Ich muss mich aber auch hier beschweren: Dannys Solo hätte ich am Schluss gerne noch eine Weile zugehört. Was einem im folgenden Falling Tears nicht passieren kann, denn hier gibt’s Bryant pur: Nur Stimme und Akustikgitarre. Gewohnt emotional weiß er auch mit diesen mitteln die Aufmerksamkeit des Hörers zu fesseln. Wobei ihn die meisten aber sicher lieber in solchen Blues-Stampfern wie Make Me Pay hören. Auch hier kommen, neben Dannys Gitarre, wieder Hammond und Piano gut durch. Wer den “Wettstreit“ gewinnt, dürfte aber klar sein.

 

Dass er es auch subtiler angehen kann, demonstriert Rain Stopped Play. Das rollt langsam vor sich hin, wie eine entspannte Fahrt über die Landstraße und sucht sich ziemlich bald einen Dauerplatz im Gehörgang. Aus meiner Sicht sollte der Titel künftig in Live-Shows nicht mehr fehlen.

Live eingezählt und schon startet des funkige Instrumental Looking Good. Und gut anhören tut es sich auch noch. Hier kommen die Bläser verstärkt zum Einsatz und übernehmen sozusagen den fehlenden Gesang, während sie sich gleichzeitig an Dannys rauem Gitarrensound reiben.

 

Puren Boogie-Blues Rock gibt’s mit Till The Bottle Runs Dry und Live-Club-Atmosphäre dazu. Das ist nicht sonderlich kompliziert und könnte auch als spontaner Jam durchgehen, aber dann und wann muss man einfach mal Fünfe gerade sein lassen. Schade, dass am Schluss..., aber das hatten wir ja schon. Am Schluss des Albums steht die kraftvolle Ballade Westport mit ihrer dringenden Message “I wanna fall in love again“. Ich würde mal sagen, wenige können diese Worte so auf ihr Gitarrenspiel übertragen wie Danny Bryant. Ich hoffe, ich schaffe es doch bald mal, diesen Typ live zu sehen. Eins ist sicher: Ausgeblendet wird dann nichts :-)

 

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