Danny Bryant

Temperature Rising

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.08.2014
Jahr: 2014
Stil: Blues Rock

Links:

Danny Bryant Homepage

Danny Bryant @ facebook

Danny Bryant @ twitter



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Danny Bryant
Temperature Rising, Jazzhaus Records, 2014
Danny BryantGuitar, Vocals
Alex PhillipsBass Guitar
Trevor BarrDrums
Additional Musicians:
Richard HammertonKeyboards, Piano, Synth & Backing Vocals
Produziert von: Richard Hammerton Länge: 42 Min 27 Sek Medium: CD
01. Best Of Me06. Temperature Rising
02. Take Me Higher07. Time
03. Nothing At All08. Mystery
04. Together Through Life09. Guntown
05. Razior Sharp

Ich wiederhole mich da womöglich – und das mach‘ ich gern - , aber mir ist ein Danny Bryant bei weitem lieber, als ein gegelter, gelackter und gehypter Joe Bonamassa. Ich verspür bei dem Briten einfach mehr Leidenschaft, mehr Hingabe für diese Musik. Ich nehm‘ Danny Bryant einfach ab, dass er den Blues liebt und “spürt“ und dies entsprechend umsetzen kann.
Und auch nach einer Handvoll Alben lässt er spielend die Temperaturen steigen, wenn er in die Saiten greift. Da passt “Temperature Rising“ recht gut, als Titel für sein neues Album.
Anscheinend hat sein Daddy mittlerweile den Job am Bass abgegeben und auch das scheint Danny neuen Antrieb zu verleihen. Mit Best Of Me steigt die Band gleich wuchtig in dieses Album ein. Bryant hat sich sehr engagiert, als es die letzten Monate ziemlich schlecht um Walter Trout stand und die Verbundenheit zu dem Guitarslinger scheint sich auch hier auszudrücken. Sein bärbeißiger Gesang passt perfekt zu dem Heavy Blues Rock und was Bryant auf der Gitarre drauf hat, weiß man mittlerweile auch. Einzig das Wah-Wah-Pedal muss unter diesen Künsten gehörig leiden. Der Hörer grinst sich eins.

Wie die Band das ohne Rhyhtmusgitarristen live hinkriegt, weiß ich nicht, aber hier kommt es jedenfalls geil, wenn die Band rockt und ordentlich schiebt, während Bryant die Solo- und Lead-Licks darüber legt. Gern auch mal per Slide-Einsatz, wie in Take Me Higher.
Ein straigher Boogie a la Thorogood fällt in diesem Blues-stampfigen Zusammenhang eigentlich etwas aus dem Rahmen, aber Laune verbreitet so eine Nummer allemal und dass Produzent Hammerton (geiler Name, oder?) dazu auf dem Piano hämmert verschafft Nothing At All zusätzlichen Drive. Party on, Danny!
Zu Beginn von Together Through Life bin ich geneigt voranzuzappen, denn das scheint mir doch zu sehr in die süßliche Soul-Ecke abzugleiten. Wohl dem, der bei der Stange bleibt, denn was sich als Schmuse-Cocker anbahnt, schwingt sich zu einer herrlichen Blues-Ballade auf, mit einer ebenso emotionsgeladenen wie technisch ansprechenden Solo-Einlage. Hätte ruhig noch etwas länge als 5 ½ Minuten gehen können und wird das live sicher auch.
Emotionsgeladen geht es auch in Razor Sharp zu. Da geht’s um Eifersucht und Beziehungsdramen und dabei wird’s wieder richtig heavy, die Band langt in die Vollen und pumpt das Blues-Teil voran, während Bryant am Rande der Ekstase agiert. Sowohl stimmlich als auch auf der Gitarre.

Prinzipiell bewegt sich Bryant näher am Spiel als eines Clapton, was sich in seiner flüssigen Spielweise ausdrückt, aber andererseits bringt er die gesunde Härte eines Gary Moore mit ein. Der Titelsong könnte so eine Mischung aus beidem sein. Und das mit einer herrlich rauen Stimme gesungen und mit einem gewissen Ohrwurm-Flair versehen. Hat das Zeug zu einem kleinen Blues Rock-Hit.
Die Anspannung wird durch Time etwas gemindert, aber nach anderthalb Minuten bricht sich die Emotion doch bahn und auch diese eingängige Ballade gewinnt an Härte. Trotzdem bleibt es bei einem leicht sphärischen Hintergrund, bestimmt durch die gute Dynamik der Band.
Ein weiterer Boogie, namens i>Mystery, bringt wieder Schwung in die Geschichte. Recht traditioneller Blues, aber mit Schmackes und absolut anstachelnd
Die Glocken zu Beginn von Guntown wollen uns wohl heimläuten. Oder andere zum letzten Weg. Jedenfalls beginnt auch diese Nummer eher ruhig und einfühlsam um sich im Verlauf leicht zu steigern, erliegt aber letztlich nicht der Versuchung, den Schwerlasthammer auszupacken. Bryant kriegt auch so einen wundervollen Spannungsbogen hin.
Wer die bisherigen Arbeiten von Danny Bryant geschätzt hat, wird dieses Album noch höher bewerten, und wer es bisher versäumt hat, dem Mann sein Ohr zu leihen, dem sei es hiermit zwingend empfohlen. Es werden sich nicht viele Gitarristen über Jahrzehnte in den oberen Rängen halten – Danny Bryant wird einer von ihnen sein.

Epi Schmidt, 16.08.2014

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music