Danny Bryant

Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.05.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Live, Rounder Records, 2007
Danny Bryant Guitar, Vocals
Ken Bryant Bass
Dave Raeburn Drums
Länge: 60 Min 15 Sek Medium: CD
1. Heartbreaker6. Last Man Standing
2. Slow Blues / Sweet Little Angel7. This Is The Blues
3. Hideaway / Bring Your Fine Self Home8. Always With Me
4. Girl From The North Country9. Good Time Woman
5. Play To Win, Born To Lose

Seit 1999 existiert DANNY BRYANT'S RED EYE BAND und hat sich in der Zeit schon einen sehr guten Ruf in der Blues-Szene erspielt. Sicher, in Deutschland fallen einem zuhauf andere Künstler zuerst ein, wenn es um Blues und Blues-Rock geht, aber andernorts bucht man Danny und seine Band schon gern für ein renommiertes Blues Festival. Wie im italienischen Pistoia etwa. Sagt euch auch nicht viel, stimmt's? Macht nix, da spielen vom 13. bis 15. Juli nur so Nachwuchskünstler wie Jeff Beck, Steve Vai, Patti Smith, W.I.N.D. und - Achtung, jetzt kommt's - Gregg Allman & Friends! Ja, für Southern-Europe-Feeling schwingt der alte Sack seinen Arsch doch noch mal über den großen Teich.
Aber wir waren bei Danny Bryant und der wird Joe Bonamassa, vor dem er spielt, gehörig Feuer unterm Arsch machen. Das macht er auf seinem fünften Album deutlich. Aufgenommen an einem einzigen Abend, am 23. September in The Flowerpot, Derby, UK.
Wie es bei einer Drei-Mann-Band zugeht, kennen wir zur genüge und die RED EYE BAND schert da auch nicht aus. Allerdings scheint sie doch von Beginn an äußerst motiviert. Heartbreaker - nein, nicht der ZEPPELIN-Song - kommt gleich als mächtiger Power-Blues und neben dem fetzigen Gitarrenspiel fällt der volle, raue Gesang von Danny Bryant äußerst positiv auf. Da ist jedenfalls gleich Stimmung in der Bude. Anzunehmend, dass es sich um Blues-Fans handelt, und denen kann man auch fast zehn Minuten einen Slow Blues unterschieben. Zweifellos richtig gut gemacht und auch der Übergang in B.B. Kings Sweet Little Angel gelingt bestens, aber der etwas uninspiriert und stupide spielende Bassist langweilt. Den spielt der Vater von Danny und vielleicht ist er ja so beeindruckt von der Leistung seines Sprösslings, dass ihm sonst nix einfällt, aber etwas mehr Dynamik möchte ich ihm schon abverlangen.
Na ja, der Sohn schrubbt genügend Soli und exstatische Kreischer aus seiner Strat, um die Aufmerksamkeit auf seine Seite zu ziehen. Mir ist es etwas lang, aber nachdem Walter Trout sowohl zu den Vorbildern als auch zu den Bewunderern von Danny gehöret, muss da schon etwas Ähnlichkeit bestehen. Mit dem Lautstärkeregler seiner Gitarre kann Herr Bryant jedenfalls virtuos umgehen und diese, nur mit den Fingern der linken Hand erzeugten, orgelähnlichen Töne beeindruckend sauber aufheulen lassen.
Mit Hideaway / Bring Your Fine Self Home huldigt Danny Freddy King sowie Johnny Copeland und natürlich gibt's feinsten Texas-Boogie und zwar richtig schön 'dirty'. Na, das macht schon mehr Spaß.
Stimmlich ist der Bandleader eine echte Überraschung und spontan fällt mir da Ian Parker ein, ein weiterer britischer Blues-Künstler, der nicht nur toll Gitarre spielt, sondern eben auch ein fantastischer Sänger ist.
Bevor er sich seinem eigenen Material widmet, fügt Danny Bryant noch ein weiteres Cover ein: Bob Dylans Girl From The North Country. Ja, der Song funktioniert auch in einer eher bluesigen Fassung, zumal wenn so einfühlsam gespielt wie hier. Also nicht nur ein 'Haudrauf', der Danny, sondern auch einer 'mit Feeling'.
Danach gibt's nur noch Selbstverfasstes, welches aber oft genug wie bereits sattsam bekanntes klingt. Play To Win, Born To Lose hat man, unter anderem Titel, schon von jedem Bluesgitarristen gehört. Hier erinnert es mich etwas Stevie Ray Vaughan, was sicher auch am Sound liegt. Gezielt eingesetzte Effekte sorgen dennoch für eine gewisse Abwechslung und halten die Spannung aufrecht.
Natürlich klingt auch Hendrix hier und da mal durch. Am deutlichsten in Last Man Standing, welches mit seinem gezügelten Tempo die Plattform für die nur noch schwer im Zaum gehaltenen Solo-Ausbrüche des Gitarristen bietet. Schwachpunkt, für mich, auch hier der Bassist. Da gehört so ein 'Anschieber' wie Gerry McAvoy oder Leo Lyons (T.Y.A.)hin, da ginge es gleich noch besser ab.
Seiner Frau widmet Danny die Ballade Always With Me vom Album "Days Like This" (2006). Naturgemäß wird's da stellenweise sehr emotional und, ebenso natürlich, auch richtig heavy. Obwohl auch hier fast die zehn Minuten erreicht werden, gestaltet sich der Song doch äußerst hörenswert. Teilweise lässt es Danny auch richtig krachen, fängt sich aber auch immer rechtzeitig um nicht in stupide Dudelei abzugleiten.
Der schwere Blues-Boogie Good Time Woman geleitet uns dann zum Ausgang, immer noch leicht im Rhythmus nachfedernd. Kennt man natürlich auch in ähnlichen Variationen tausendfach.

Bedenkt man, wie limitiert ein Blues-Trio live ist, ist das schon sehr ansprechend, was Danny Bryant's RedEyeBand hier abliefert. Natürlich muss man so etwas eigentlich selbst vor Ort miterleben, aber bis dahin stimmt man sich hiermit recht gut ein und ein Anreiz sich die ein oder andere Studioscheibe der Band mal anzuhören ist "Live" auch.

Epi Schmidt, 13.05.2007

 

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