Black And White, Rounder Records, 2008 | ||||
Danny Bryant | Guitar, Vocals | |||
Ken Bryant | Bass | |||
Trevor Bass | Drums | |||
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01. Tell Me | 06. Low Down Blues | |||
02. Between The Lines | 07. Walk Away | |||
03. Love Remains | 08. Old Blues Song | |||
04. Twenty One | 09. Last Goodbye | |||
05. Any Wonder | 10. Black And White | |||
Anscheinend läuft es nicht so schlecht beim Familienunternehmen Bryant. Ja, ja - neben dem Daddy am 4-Saiter ist auch noch die Mami als Managerin tätig und Dannys Frau Kirby fungiert, u. a., als seine Gitarrentechnikerin. Gerüchteweise wird auch an einem Nachwuchs gearbeitet...
Der Nachwuchs für das letztjährige Live-Album, das nächste Studiowerk, ist jedenfalls bereits fertig. Und gleich Tell Me klingt wieder absolut live. Diesen schweren 12-Takter haben sie wahrscheinlich auf einen Hieb im Studio auf die Festplatte genagelt. Kommt jedenfalls schon richtig gut. Danny tritt sein Wah-Wah Pedal in den Boden und soliert ausgiebig, ohne zu nerven. Lediglich der Papa am Bass will partout mein Urteil vom letzten Jahr bestätigen: Da wird aber auch keinen Millimeter vom stupiden Blues-Gezupfe abgegangen! So bleibt die Arbeit halt am Filius hängen, der das allerdings recht ansprechend meistert.
Im Studio hat der ja auch die Möglichkeit, eine zweite, oder gar dritte, Gitarre hinzuzuspielen. Zu hören schon in Between The Lines, sich bestimmt drei Elektrische und eine Akustische tummeln. Die greifen in diesem groovigen Song auch gut ineinander, an einer strammen Hendrix-Leine geführt. Daneben fällt natürlich Dannys Gesang auf und ins Gewicht. Da vereinen sich Auszüge aus Joe Cocker, Ian Parker und Walter Trout zu einem raspelnden Cocktail. Stellenweise wird mir das sogar fast zu viel, aber wenn einen der Blues nun mal packt...
Love Remains startet mir etwas zu soft, bekommt jedoch im Laufe seiner sechs Minuten immer öfter in den Arsch getreten, sodass doch es am Ende doch befriedigt.
Mit Twenty One geht's wieder in die Hendrix- / SRV-Ecke , über schönem Boogie-Groove (hier passt das auch, Mr. Bassman!). Erneut verschachtelt Danny Bryant mehrere Gitarren zu einem stimmigen Ganzen, worüber er mitreißende Soli legt. Ehrlich: So hätte man sich den Gary Moore doch manchmal gewünscht.
Die Songs hat Danny allesamt selbst geschrieben, auch wenn einem mancher Titel (und manches Lick) bekannt vorkommt und hier und da wird am Schluss auch mal ausgeblendet, weil es wahrscheinlich noch Stunden so weiter ging.
Und, wie gesagt, manchmal 'knödelt' er mir zu viel, was aber Geschmacksache ist. Die Leadgitarre ist immer vom feinsten, reißt mit, fetzt, ohne sich in sinnentleerte Dudelei zu verlieren. Den Mann sollte man sich live wohl mal antun.
Da wird so ein Blues-Shuffle wie Low Down Blues sicher gut ankommen, obwohl..., ob dann nicht die Rhythmusgitarre fehlt? Ein Problem, das auch Leute wie Rob Tognoni haben (wieso geht mir jetzt der Jim Beam Blues durch den Kopf...?).
Ungewohnt, mit Akustikgitarre, und stark nach You Can't Always Get... klingend beginnt Walk Away, wird nach und nach von diversen Elektrischen untermauert und mausert sich zum Hit dieser Platte: Ein tolle Power-Ballade!(p>
Slow-Blues, oder meinetwegen Old Blues Songs sprechen mich ja heutzutage nur sehr begrenzt an. Das geht mir hier auch kaum anders, gleichwohl Gesang und Gitarre wie gehabt hervorragend sind. Auch machen die zusätzlich eingespielten Gitarren eine Menge der 'Magie' aus. Trotzdem wird sich so ein Song live einfacher umsetzen lassen, als manch andere Nummer auf diesem Album. Da bin ich mal gespannt.
Beim Last Goodbye geht's dann wieder deutlich flotter und rockiger zu. Die Rhythmusgitarren hätten etwas lauter (einfallsreicher?) sein könnnen.
Mit dem Titelsong beendet überraschend ein akustischer Blues dieses Album. Nach den ganzen Soli sehr erholsam zu hören und äußerst kompetent von Danny Bryant gespielt.
Dass der Blues in England eine starke Nachkommenschaft hat, wissen wir, und mit dieser Band auch ein Power-Blues-Trio, dem man gern über die komplette Spielzeit zuhört. Ob Live oder Studio.