Stray Age, SubPop, 2008 | ||||
Daniel Martin Moore | Vocals, Guitar | |||
Justin Meldal-Johnsen, Frank Coglitore | Upright Bass | |||
Earl D. Moore jr. | Piano | |||
Matt Sherrod, Victor Indrizzo, Eric Solomon | Drums | |||
Steve Abo | Vibraphone | |||
Petra Haden | Violin | |||
George Doering | Mandolin | |||
Jesca Hoop | Vocals | |||
Lee Thornburg | French Horn, Euphonium, Trombone | |||
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01. Stray Age | 07. By Dream | |||
02. It's You | 08. Where We Belong | |||
03. That'll Be The Plan | 09. Restoration Sketches | |||
04. In These Hearts | 10. Every Color And Kind | |||
05. Who Knows Where The Time Goes | 11. The Hour Of Sleep | |||
06. The Old Measure | ||||
Hach, schöner geht's ja kaum noch. Daniel Martin Moore, dieser sympathische junge Mann aus Cold Spring, Kentucky, hat im Sturm mein Singer-Songwriter-Herz erobert. So zart, ja zärtlich, so feinsinnig, leicht versponnen, so romantisch, so nachdenklich, dass man einfach nur still dasitzt und lauscht. Aber leise muss es schon sein im Zimmer, nicht die kleinste Störung wird geduldet, denn Daniel Martin Moore ist gewiss nicht der Mann der lauten Töne. "Stray Age" ist ein Album zum Hinhören und stillen Genießen. Am liebsten Arm in Arm mit seiner Herzdame/Herzbube, wie auch immer.
Selbst wenn seine kleine, wunderbare Band gelegentlich einsteigt, bleibt alles wie hingetupft, völlig entspannt, weich und sachte. Petra Haden (Violine) und Justin Meldal-Johnsen (Bass) mögen die namhaftesten Vertreter innerhalb dieses exquisiten Teams sein. Standbass, Mandoline, Euphonium, French Horn, Vibraphon, Piano und Violine sind hier die Instrumente der Wahl. Wie viel dieser himmlischen Atmosphäre dem Produzenten Joe Chicarelli (MY MORNING JACKET, THE WHITE STRIPES) zu verdanken ist bleibt zwar offen, doch "Stray Age" klingt so direkt, so klar und rein, dass es dem Protagonisten Moore mit seiner honigsüßen Stimme absolut in die Karten spielt und noch lange nachklingt.
Vieles auf diesem Prachtstück von einem Album erinnert an den englischen Singer/Songwriter-Magier Nick Drake (R.I.P.). Gewiss ein Idol, dem man nacheifern darf, denn das Erbe dieses melancholischen Briten muss einfach hochgehalten werden. Wobei Moore bei aller Melancholie auch eine gute Portion Optimismus und Freude bereithält. So sehr Daniel Martin Moores Vocals auch an den seligen Drake erinnern, gilt auch der Hinweis seiner Plattenfirma SubPop, er klinge wie der ebenfalls längst verstorbene Jazztrompeter Chet Baker. Tatsächlich hauchte Baker seine American-Jazz-Standards ebenso gefühlvoll ins Mikro (man höre mal wieder das gute alte "Chet Baker Sings It Could Happen To You" von 1958).
Ein einziges Mal, beim Bläser umsäumten By dream, klingt Moore wie COLDPLAYs Chris Martin. Ebenfalls herzallerliebst.
Wenn Daniel dann auch noch Sandy Dennys (FAIRPORT CONVENTION) ehrwürdiges Who knows where the time goes intoniert, werden Hingabe und Leidenschaft völlig offenbar.
"Stray Age", ein Debut der Extraklasse, ein vorzügliches Singer-Songwriter Album.