Here Is What Is, Red Floor Records, 2008 | ||||
Daniel Lanois | Vocals, Guitar, Bass, Pedal Steel | |||
Garth Hudson | Piano | |||
Brian Blade | Drums | |||
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01. Chest Of Drawers | 10. This May Be The Last Time | |||
02. Where Will I Be | 11. Smoke # 6 | |||
03. Here Is What Is | 12. I Like That | |||
04. Not Fighting Anymore | 13. Duo Glide | |||
05. Beauty | 14. Bladesteel | |||
06. Blue Bus | 15. Moondog | |||
07. Lovechild | 16. Sacred And Secular | |||
08. Harry | 17. Joy | |||
09. Bells Of Oaxaca | 18. Luna Samba | |||
Der Kanadier Daniel Lanois ist nicht nur einer der gefragtesten Produzenten unserer Zeit (U 2, PETER GABRIEL, NEVILLE BROTHERS, BOB DYLAN u.v.m.), sondern auch ein sehr talentierter Sänger und Songwriter. "Here Is What Is" ist bereits seine sechste Soloscheibe und darüber hinaus auch der Soundtrack zu dem gleichnamigen Film über das Arbeiten, Denken und Leben des Daniel Lanois. Auch in Sachen Soundtrack hat dieser eine nicht unbeträchtliche Erfahrung vorzuweisen, man denke nur an "Birdy", "Der letzte Mohikaner" oder "The Million Dollar Hotel". Allerdings ist dieses Album hier kein klassischer Soundtrack, auch wenn sich gelegentliche Dialogsequenzen, vor allem mit Lanois langjährigem musikalischen Begleiter Brian Eno, wieder finden lassen, sondern es ist durchaus ein eigenständiges, für sich selbst stehendes Werk.
In den ruhigen, geradezu schwebenden, teils hypnotischen Songs lässt sich wunderbar erkennen, was die Klasse eines Daniel Lanois ausmacht: ein traumwandlerisches Gespür für Atmosphäre und Timing. Roots Rock, Americana, Country, Desert Rock, Jazz und Gospel verschmelzen zwanglos zu einer endlos weiten, langsam vorbeiziehenden musikalischen Landschaft, bei der die Pedal Steel Guitar immer wieder die grauen Wolken aufreißen lässt. Sparsam, aber edel begeleitet von Garth Hudson am Piano und dem wunderbaren Brian Blade (der ja schon mit Wayne Shorter, Joshua Redman oder Brad Mehldau einige Giganten des zeitgenössischen Jazz auf der Habenseite seiner Biographie zu verbuchen hat), weiß Lanois auch als Sänger durchaus zu überzeugen, indem er sich zurücknimmt und punktgenaue Akzente setzt.
Wie sich träge machende Abendsonne auf herbstliches Laub legt, kriecht diese Musik aus den Lautsprechern und hüllt den Zuhörer behaglich ein (I Like That, Smoke # 6 Blue Bus oder das pianolastige, jazzige Lovechild). Wer FRIENDS OF DEAN MARTINEZ mag und die Stimmung von "In The Sky", dem tongewordenen Seelenbalsam von PETER GREEN Zu schätzen weiß, der ist hier genau richtig. Ein klasse Album eines faszinierenden Künstlers, der nachhaltig unter Beweis stellt, dass er nicht nur anderen auf die Sprünge zu helfen vermag, sondern auch sehr gut auf eigenen Füssen stehen kann.