Dan Reed Network

Dan Reed Network

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.08.2012
Jahr: 2012
Stil: Rock, Funk, Pop

Links:

Dan Reed Network Homepage

Dan Reed Network @ facebook



Redakteur(e):

Marc Langels


Dan Reed Network
Dan Reed Network, Cherry Red Records, 2012
Dan ReedGesang
Brion JamesGitarre
Blake SakamotoKeyboards
Melvin Brannon IIBass
Dan PredSchlagzeug
Produziert von: Bruce Fairbairn Länge: 63 Min 13 Sek Medium: CD
01. World Has A Heart Too08. Baby Don't Fade
02. Get To You09. Human
03. Ritual10. Halfway Around The World
04. Forgot To Make Her Mine11. Rock You All Night Long
05. Tamin' The Wild Nights12. Tatiana
06. I'm So Sorry13. Get To You (Dub Mix)
07. Resurrect14. Get To You (12'' Version)

Was bekommt man, wenn man Rock, Funk, Soul, Pop und eine Prise Hip-Hop-Beats vermischt? Nein, keine krude Mischung, sondern eine ungefähre Vorstellung davon, was DAN REED NETWORK Mitte bis Ende der 1980er Jahre für eine Musik gespielt haben. Damals waren DAN REED NETWORK vielleicht ihrer Zeit einfach ein wenig voraus.

Im Jahr 1984 wurde die Band von Dan Reed und Dan Pred in Portland im US-Bundesstaat Oregon gegründet. Schon alleine die Abstammung der beteiligten Musiker lässt einen wahren Schmelztiegel erwarten: Reed ist deutsch-hawaiianisch-indianischer Abstammung, Schlagzeuger Pred jüdisch, Gitarrist Brion James jamaikanisch, Bassist Melvin Brannon II afro-amerikanisch und Keyboarder Blake Sakamoto ist Asiate.

Gemeinsam machten sie eine Mischung, die dem Segment Rock zugerechnet wurde, dabei aber nicht klang wie damals angesagte Bands wie etwa BON JOVI, sondern eher nach einem Künstler wie Prince (mit oder ohne Revolution, oder auch ganz ohne Namen), der sich gerade mit den Alben “Purple Rain“ und “Sign O’ The Times“ anschickte, die Pop-Welt auf den Kopf zu stellen.

Und genau in diese musikalische Kerbe schlagen DAN REED NETWORK auf ihrem Debüt auch. Fast alle der Tracks hätten auch genau so gut auf einem PRINCE-Werk bestehen können. Das gilt sowohl bei den etwas rockigeren Nummern auf dem Album wie etwa Get To You oder Forgot To Make Her Mine als auch bei den Balladen, als Beispiel sei hier nur mal Tamin’ The Wild Nights oder Halfway Around The World angeführt. Aber neben PRINCE scheinen Dan Reed & Co. auch WHITESNAKE gehört zu haben, denn sie zitieren den Schlangen-Klassiker Ain’t No Love (In The Heart Of The City) ausgiebigst in ihrem Track Rock You All Night Long. Auf jeden Fall legen DAN REED NETWORK auf dem Debüt ein nahezu unglaubliches Gespür für Melodie und abwechslungsreiche Kompositionskunst an den Tag.

Aus der heutigen Sicht klingt das Material natürlich etwas althergebracht, insbesondere die Keyboard-Sounds lassen das Album sofort als Werk der 1980er Jahre erkennen. Aber damals musste eine Band schon was bieten, um a) einen Plattenvertrag zu bekommen und b) gleich mal mit einer Koryphäe vom Schlage eines Bruce Fairbairn ins Studio geschickt zu werden. Klangtechnisch kann sich das Produkt dementsprechend natürlich hören lassen. Ob die beiden recht eintönigen Remix-Versionen von Get To You (einmal als Dub-Mix und als 12’’ Version) wirklich der beste zusätzliche Kauf-Anreiz in den Archiven waren sei mal dahingestellt.

Warum es für den ganz großen Durchbruch der Band nie gereicht hat, ist – gerade angesichts des noch stärkeren, weil stringenteren Nachfolgers “Slam“ – ein echtes Mysterium. Dabei konnten sich DAN REED NETWORK sogar den Support-Slot bei der “New Jersey“-Tournee von BON JOVI sichern (ein Ereignis, das der Verfasser dieser Zeilen am 07. Dezember in der Kölner Sporthalle beiwohnen durfte). Dies führte sogar dazu, dass DRN anschließend als Haupt-Support-Band für die “Urban Jungle/Steel Wheels“-Tournee der ROLLING STONES ausgewählt wurden. Vielleicht war die Band mit ihrem Sound ihrer Zeit einfach etwas voraus, oder vielleicht wurden sie einfach falsch als reine Hard Rock Band beworben. Denn das waren sie nicht. Ihre Musik war auch für zahlreiche andere Einflüsse offen und wirkt gerade deshalb auch heute noch – mehr als 20 Jahre nach ihrem Erscheinen – weiterhin spannend.

Marc Langels, 31.07.2012

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music