The Long Road Home, Eigenvertrieb, 2008 | ||||
Dan May | Vocals | |||
Jef Lee Johnson | Guitars, Mandolin, Sitar, | |||
Ron Jennings | Guitars | |||
Chico Huff | Electric & Acoustic Basses | |||
Mike Kurman | Bass | |||
Eric Johnson, Ben Wittman, Mike Beeson, Peter Trezzi | Drums | |||
Glenn Barratt, Steve Patti | Acoustic Guitar | |||
Joel Bryant, Alan Sheltzer, John Conahan, Dave Schnauer | Piano, Organ, Wurlitzer, Accordion | |||
Mike Brenner | Lap Steel, Dobro | |||
Antje Duvekot, Heather Hurlock, Lizanne Knott, Charlene Holloway, Heather Fili, Jonathan Beedle | Vocals & Backing Vocals | |||
Mayra Casales | Percussion | |||
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01. Water Under The Bridge | 08. Nightbird | |||
02. A Thousand Angels | 09. Oh My, My | |||
03. Ponder In Wonder | 10. Train Going Home | |||
04. Bird In The Hand | 11. The Last Spring | |||
05. The Peculiar Mr. Jones | 12. Missing You Love Me | |||
06. Shallow Grave | 13. Irene | |||
07. Time And Again | 14. Christmas In My Hometown (Bonus) | |||
Dan May, ein regelrechter Spätstarter im Pop-Business, verbrachte seine formativen Jahre nach dem Musikstudium als Opernsänger, bevor ihn eine Stimmbandoperation zur Aufgabe des Opernfachs zwang. Die gesanglichen und technischen Anforderungen im Rock-Pop-Geschäft sind glücklicherweise nicht ganz so hoch angesiedelt, so dass sich Dan May schnurstracks seinem alten Steckenpferd, dem Songwriting, zuwandte und nun mit "The Long Road Home" bereits sein drittes Soloalbum vorlegt. Obwohl, stünde in seiner Biografie nichts von dieser Stimmband-OP, man merkte rein gar nichts davon. Mr. May singt verdammt gut, mit sonorer Baritonstimme, die irgendwo zwischen Marc Cohn und Gordon Lightfoot croont. Sehr angenehm, äußerst sympathisch.
Wenn ich hier auf dem Wörtchen Pop herumreite, meine ich dies im allerpositivsten Sinne, denn die Musik des knorrig ausschauenden Mannes aus Pennsylvania erscheint trotz aller Verwurzelungen im Singer/Songwriter-Genre und gelegentlichen Anleihen aus Blues und Soul sehr leichtgängig, locker, flockig, von hochschäumenden Hooklines gekrönt, die nichts anderes als 'positive vibrations' vermitteln.Das klingt oft nach Kalifornien und nicht nach Pennsylvania. Dan Mays Texte hecheln nun auch wahrlich nicht dem jugendlichem Allerwelts-Tralala aus dem Formatradio hinterher, sondern spiegeln die Nachdenklichkeit und Hintergründigkeit eines gestandenen Mannes wider. Das ist Musik für Erwachsene.
"The Long Road Home" wurde vom Grammy-ausgezeichneten Produzenten Glenn Barratt (Amos Lee) in Szene gesetzt. Relativ glatt, ziemlich edel, aber nie zu flach, sondern geradezu typisch für eine Adult-Roots-Pop Produktion. Ja, ja, das passt schon ... Die Arrangements sind stets gut gefüllt, da tummeln sich neben der kompetenten Rhythmus-Section immer mehrere Gitarren, Keyboards und Background-Vocalisten. Doch Glenn Barratt, der das Album auch abmischte, hält die Sache recht transparent und fächert die Instrumente im Mix anständig auf.
Doch über allem stehen die teilweise wirklich ansteckenden Hooklines, die immer die Sonne mit im Gepäck haben und aus "The Long Road Home" ein schwer unterhaltsames und beglückendes Album machen. Das hymnenhafte Nightbird z.B. sollte in allen Radiostationen der Welt auf Heavy Rotation gehen. Mein Geheimfavorit und Lieblingstitel bleibt allerdings The last spring, das in meinen Ohren wie eine fein abgestimmte Mischung aus Michael McDonald, Kenny Loggins und Marc Cohn klingt.