Wayfaring Stranger, Pickndawg, 2006 | ||||
Dan Cunningham | Acoustic Guitars, Lead Vocals, Cello, Bass, Wattamatumbus | |||
Colleen Grogan | Drums, Percussion | |||
Mark Cappellini | Drums | |||
Dan McCollum | Keyboard, Percussion | |||
Julie Cunningham | Harp | |||
Curtis Johnson | Sax, Clarinet | |||
Nathan Wilson | Fretless Bass | |||
Jenny Wilson, Ethan Cunningham | Vocals | |||
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1. Whitewater | 9. Chasing Clowns | |||
2. Big Gene | 10. All Over Town | |||
3. Get Out | 11. Tucker's Point | |||
4. Nelsonville | 12. Wayfaring Stranger (Intro) | |||
5. Have I Been Away Too Long | 13. Wayfaring Stranger | |||
6. Battle Cry Of Freedom | 14. Piper's Call | |||
7. The Judgment Of John Brown | 15. Songwriter's Blues | |||
8. Moonman Caravan | 16. Moonman Caravan Reprise | |||
New Appalachian Folk nennt Dan Cunningham seine Musik. Gut, dass Cunningham 'new' als Präfix verwendet, sonst wäre ich nicht unbedingt drauf gekommen. Das urwüchsige Feeling, das normalerweise mit dem entsprechendem Instrumentarium einhergeht, geht Cunninghams drittem Album "Wayfaring Stranger" ein wenig ab. Man wartet vergeblich auf Begegnungen mit Fiddle, Banjo oder Mandoline. Statt eines akustischen Basses verlässt sich Cunninghams Mannschaft sogar auf einen elektrischen Viersaiter (bei Tucker's Point immerhin ein Fretless Bass). Stattdessen gibt's mal ein Cello oder eine Klarinette, die das Album um einige interessante Facetten bereichert.
Nun gut, ansonsten darf man "Wayfaring Stranger" aber durchaus als Folk-Album bezeichnen, denn die strukturelle Beschaffenheit der 16 Tracks, die meistenteils akustische Ausrichtung und die lyrischen Ausflüge Cunninghams, die in der Tradition der sprichwörtlichen Road-Movies stehen, fügen sich mehr oder weniger in die bekannten Muster dieses Genres.
Dan Cunningham beeindruckt nachhaltig als seelenvoller und fingerfertiger Akustikgitarrist, der mit kleinen, aber feinen Instrumentalnummern wie Whitewater, Chasing clowns oder Battle cry of freedom stimmungsvolle Bilder zeichnet, die an die atmosphärisch dichten Arbeiten des frühen Leo Kottke erinnern.
In manchen Momenten (z.B. Tucker's Point) erinnert Cunningham stimmlich und kompositorisch auch an seinen früheren Arbeitgeber Phil Keaggy, in dessen Band er einige Jahre als Gitarrist verbrachte.
Cunninghams Stärke zeigt sich stets dann am besten, wenn er sich der ursprünglichen Seite des Folk widmet und seinen 'New Appalachian Style' ohne großartige Verzierungen und forsche Ausflüge in fragwürdige Gegenden interpretiert. Bezeichnenderweise gehört ein Traditional wie der Titelsong Wayfaring stranger zu den schönsten Augenblicken auf diesem Album.