Dalbello Live At Rockpalast, Repertoire Records, 2015 |
Dalbello | Gesang & Keyboards | |||
Asher Horowitz | Gitarre | |||
Steve Webster | Bass | |||
Rob Yale | Keyboards | |||
Kevin McKenzie | Schlagzeug | |||
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CD & DVD | ||||
01. Cardinal Sin | 07. Guilty By Association | |||
02. Devious Nature | 08. She Pretends | |||
03. Path Of Least Resistance | 09. Gonna Get Close To You | |||
04. Baby Doll | 10. Black On Black | |||
05. Wait For An Answer | 11. Animal (Encore) | |||
06. Animal | ||||
Dem "Rockpalast" ist es in seiner mehr als 40-jährigen Geschichte gelungen, mehr als nur eine Handvoll Superstars davon zu überzeugen, sich von den Kameras des Westdeutschen Rundfunks auf der Bühne verfolgen zu lassen. Dabei kamen einige wahrlich zeitlose Ton- und Bild-Dokumente heraus, die zum Teil auch von den Bands als reguläre Live-Veröffentlichungen genutzt wurden. Als Beispiel sei hier nur mal MARILLIONs "Live At Loreley" angeführt, eines der letzten Konzerte mit Ur-Frontmann FISH. Aber der eigentliche Hauptverdienst des "Rockpalast" ist, dass die Redaktion es auch immer wieder gewagt hat, eher unbekannten Bands auch die Chance auf mediale Verbreitung und entsprechende Aufmerksamkeit zu gewähren. In diese Kategorie gehört auch DALBELLO.
Die kanadische Musikerin, die in ihrer Heimat durchaus ein Star war, konnte sich im Rest der Welt eher als Songwriterin für so unterschiedliche Acts wie Patti LaBelle, HELIX und sogar Nena einen gewissen Namen machen. Die US-Prog-Metaller QUEENSRŸCHE coverten ihren Song Gonna Get Close To You auf ihrem Album “Rage For Order“ – und brachten das Stück sogar als Single auf den Markt. HEART machten es ebenso mit den Nummern Black On Black sowie Wait For An Answer. Und trotzdem wurde sie für den "Rockpalast" eingeladen und die Show am 1. Oktober 1985 in der Zeche in Bochum mitgeschnitten, ein für "Rockpalast"-Verhältnisse eher kleiner Club.
Das macht sich denn auch ein wenig bei den Möglichkeiten der Kamera-Einstellungen bemerkbar. Aber leicht zu transportierende, schwenkbare Kamerakräne gab es damals noch nicht. Dennoch gelang es dem Rockpalast-Team die Band und die Stimmung ziemlich gut einzufangen. Die Band präsentiert ihre Mischung aus New Wave-infiziertem Pop-Rock mit der nötigen Coolness aber auch den ebenso nötigen technischen Fertigkeiten. Mehr als nur einmal wird man beim Anschauen der DVD auch an den damals sehr populären Billy Idol erinnert. Daran trägt neben der Musik auch Gitarrist Asher Horowitz einen nicht unerheblichen Anteil, wirkt er doch optisch und musikalisch ein wenig wie ein Klon von Billy Idol-Gitarrero Steve Stevens.
Im Programm hat die Band natürlich die bereits erwähnten „Hits“. Aber auch andere Nummern wie Cardinal Sin, Devious Nature, Baby Doll oder Animal zeigen das Songwriting-Talent der Kanadierin DALBELLO. Und es ist schon überraschend und verwunderlich, warum DALBELLO damals nicht weitaus bekannter wurde, denn neben dem Talent und den Songs hatte sie ja auch das Erscheinungsbild, das einer Cindy Lauper durchaus nicht unähnlich war. Dieser Auftritt zeigt DALBELLO und ihre Mitstreiter dabei von ihrer besten Seite und ist daher mehr als nur würdig, in die Veröffentlichungs-Reihe “Live At Rockpalast“ aufgenommen zu werden.