D-A-D

Heaven's Basement

Aschaffenburg, Colos-Saal, 22.09.2009

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 02.10.2009
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


D-A-D, Heaven's Basement,
Aschaffenburg, Colos-Saal, 22.09.2009

Dienstag ist es im Colos-Saal in Aschaffenburg (ja, andernorts auch) und somit "kleine, kleine, kleine Freitag", wie uns D-A-D Frontschnauze Jesper Binzer recht bald klar macht. Überhaupt sind die Ansagen - im überwiegend sehr gutem Deutsch geradebrecht - allein schon fast das Eintrittsgeld wert. Das sei vor allem denen an den Kopf geschleudert, die die andere Hälfte des Clubs an diesem 22. September hätten füllen sollen. Eine Schande ist das! Dänemarks bester Hardrock-Act spielt, buchstäblich zum Anfassen, und das Dingens ist nicht mal voll!
Nun gut, ein paar Aufrechte gibt's zum Glück noch und die werden erstmal von HEAVENS'S BASEMENT in Stimmung gebracht. Wir kennen das ja schon aus dem Vorprogramm von THUNDER vom Frühjahr.
Da hat sich im Prinzip nicht allzu viel geändert. Die jungen Hüpfer dreschen unbekümmert einen punk-beeinflussten Rock'n'Roll von der Bühne, der Erinnerungen an die HANOI ROCKS oder frühe GUNS 'N ROSES wach werden lässt. Darunter, natürlich, praktisch alle Songs vom 6-schüssigen Debüt, welches schon den Kollegen Ipach zu Lobhymnen hinriss. Die beiden Gitarristen sind die Rock'n'Roller par excellence und treten freudig in die Fußstapfen nahezu jedes Gitarrenduos der Rockgeschichte. In der knapp bemessenen Zeit wird mancher Oberkörper entblößt und mancher Schweißtropfen auf die Bühnenbretter getropft. Dafür sorgt vor allem Drummer Chris Rivers, der mit seinem treibenden, unnachgiebigen Spiel und dem freudigen Grinsen an Kollegen wie Bam Bam von den DOGS D'AMOUR oder auch an Keith Moon erinnert. Wenn überhaupt ein Schwachpunkt in der Band auszumachen ist, so ist das der Sänger. Mit nicht allzu großer Stimm-Bandbreite gesegnet, und irgendwie etwas älter als der Rest wirkend, wünschte ich mir da noch etwas mehr... ja, wie sag ich's? Esprit?
Trotzdem, nicht nur die Mädels vor der Bühne fühlen sich bestens unterhalten und der Abend ist perfekt vorbereitet.

Bevor D-A-D die Bühne entern, entführt uns die Musik aus der P.A. in jazzige Gefilde, bzw. verführt uns mit südamerikanischen Rhythmen, sowie kündenden Fanfaren. Ja, und großes gilt es anzukündigen, denn immerhin ist die Band schon gute 25 Jahre ein Garant für Kick-Ass-Rock'n'Roll!
Optisch fällt natürlich sofort Basser Stig Pedersen ins Auge. Lack-und-Leder gewandet und mit einer Auswahl der coolsten Bässe überhaupt - allesamt 2-saitig, selbstverständlich - zieht er über die ganze Show die Augen auf sich. Aber die anderen Drei wissen sich gleichfalls in Szene zu setzen. Mit True Believer geht's gleich richtig geil los und es kommt Bewegung in die "Menge" vor der Bühne. So unerwartet wie recht kommt mir dieser Titel vom 89er Album "No Fuel Left For The Pilgrims". Ganz so leicht geht den Meisten das folgende Beautiful Together nicht durch die Ohrmuschel, aber das aktuelle Album will ja auch verkauft werden und Power hat der Song zweifellos auch. Wie gewohnt ist Gitarrist Jakob Binzer eher der schmallippige Introvertierte, aber die Guitar Hero-Posen hat er schon auch drauf. Und was der "Junge" an der Sechsaitigen drauf hat, ist sowieso erste Sahne. Ja, laut ist er mit seinen messerscharfen Riffs, aber die sind halt auch absolut geil. Zum Beispiel in Jihad. Wie oft hab ich - und zahllose Fans - diesen Song schon gehört und immer noch reißt er mich total mit, bringt mich zum Mithüpfen und -bangen. Ein Hard-Rock-Klassiker, ohne Frage!
Und ein weiterer kommt hinterher: Rim Of Hell! Heute Abend wird die "beste verdammte Party" in Aschaffenburg gefeiert und entsprechend singt das Publikum den Text lautstark mit. Die Fäden dazu hält Jesper Binzer in der Hand. Er ist um kein Gimmick verlegen - genial, wie er beim Singen gegen seinen Hals klopft um einen stotternden Stakkato-Effekt zu erzielen - und weiß jederzeit mit kleinen Geschichten über den "Aschaffenvogel", oder anderen Anekdoten, ein Schmunzeln in die Gesichter der Anwesenden zu zaubern.

Eine Band, die so lange "im Geschäft" ist, hat natürlich eine große Auswahl an Songs und kann unmöglich jeden Hörer vollauf befriedigen, aber bei Knallern wie Road Below Me , Grow Or Pay oder Everything Glows besteht kein Zweifel über die Akzeptanz.
"Mein Bruder hat seine alte Gitarre mitgebracht. Warum das?", verkündet Jesper. Die Antwort liefert er gleich dazu: "Alte Gitarre spielen alte Lieder". Und ab geht's in die Vollen mit Bad Craziness! Der Song ist, nach all den Jahren, immer noch sowas von geil! Und so geht's auch gut ab vor der Bühne.Und Jakob ist ein absolut beeindruckender Gitarrist, der mit knallharten Riffs ebenso glänzt, wie mit ausgefuchsten Läufen, die sich von Jazz bis Country problemlos durch verschiedene Stile schlängeln.
Zwischenzeitlich hat Jesper mal Drummer Laust Sonne zum Schlagzeugsolo angestachelt und lässt es sich nicht nehmen, vom Zuschauerraum aus für Stimmung zu sorgen und Sprechchöre, "komm schon, Laust, du schaffst es" zu organisieren. Mehr Spaß als bei einem D-A-D Konzert kann man kaum haben!
Kurz und gut sind die meisten Songs und so streckt sich das Konzert auch nicht überlang, was die Berufstätigen im Publikum nicht so sehr gestört haben wird.
In der Zugabe sind alle Mitsing-Favoriten vertreten, von Laugh'n A Half bis It's After Dark. Lediglich schade, dass Stigs legendäre Ansage "How do you do?", zu Ridin' With Sue vom Mixer etwas verpennt wird.
Nichtsdestotrotz ein richtig tolles Konzert und die Band ist nach wie vor ein Erlebnis, das sich kein aufrechter Rocker entgehen lassen darf. Also beim nächsten Mal, die Herren und Damen, solltet ihr dabei sein, wenn wieder eine der besten Partys geschmissen wird. Am Rande der Hölle und mit
D-A-D!

Epi Schmidt, 22.09.2009

 

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