Cyril Neville

Magic Honey

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.09.2013
Jahr: 2013
Stil: Soul, Blues

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Cyril Neville
Magic Honey, Ruf Records, 2013
Cyril NevilleVocals, Percussiom
Cranston ClementsGuitar
"Mean" Willie GreenDrums
Carl DufreneBass
Norman CaesarKeys
Guest Musicians:
Allen ToussaintPiano on Another Man nad Swamp Funk
Dr. JohnOrgan on Swamp Funk
Mike ZitoGuitar on Money And Oil and Working Man
David ZGuitar on Something's Got A Hold On Me
Walter TroutGuitar on Running Water
Gaynielle Neville & Omari NevilleBacking Vocals
Produziert von: David Z Länge: 54 Min 12 Sek Medium: CD
01. Magic Honey07. Invisible
02. Swamp Funk08. Blues Is The Truth
03. Something's Got A Hold On Me09. Running Man
04. Another Man10. Working Man
05. Still Going Down Today11. Money And Oil
06. You Can Run But You Can't Hide12. Slow Motion

Wenn auf einem Album der Name "Neville" steht, dann ist vorne herein schon klar, um was es hier geht und sich dreht: Genauso gut könnte da als Interpret auch "Dr. Groove" oder "Mr. Rhythm'n'Soul" stehen. Alles, was mit den legendären NEVILLE BROTHERS irgendwie zusammenhängt, atmet den Groove von New Orleans und hat natürlich den "Magic Honey" in der Stimme.
Cyril Neville ist nun der Nächste, der sich aus dem Kreis seiner aktuellen Band - von "Projekt" kann man mittlerweile schon nicht mehr sprechen - ROYAL SOUTHERN BROTHERHOOD mit einem Soloalbum profiliert, nachdem bereits Devon Allman und Mike Zito überzeugend Werbung in eigener Sache betrieben haben.
Wie nicht anders zu erwarten, stehen Blues und Soul hier ganz oben auf der Speisekarte, wenn Cyril ein herrlich brodelndes Southern-Soul'n'Blues Gericht serviert. Wer die heiße Blues-Harp im Titelsong spielt, darüber schweigt sich das Booklet aus, aber der Rest der Kochgesellschaft ist erwähnt und wird hier und da erweitert.

Sorgt jedenfalls gleich für ein ganz besonderes Flair, nicht zuletzt wegen der wunderbaren Stimme des Mittsechzigers. Da ist also schon gut auf kleiner Flamme vorgeheizt und wie das klingt, wenn zwei Südstaaten-Experten, wie Allen Toussaint (Hallo? Der Mann ist nochmal zehn Jahre älter, als Cyril!) und der legendäre Dr. John (hat die 70 auch schon überschritten und diesen Song auch geschrieben) in die Tasten greifen, das demonstriert das schwitzende Swamp Funk. Southern Fever at it's best!
Das trifft auch auf das folgende Something's Got A Hold On Me - nein, ist nicht der locker-flockige Abgeh-Rock'n'Roll, den u. a. Candye Kane gern im Programm hat - zu, welches als schwerer Blues kommt und im Mittelteil gar ZEPPELINesque Auswüchse bekommt. Verdienst sicher von David Z, der das Album auch produziert und hier an der Gitarre zu hören ist.
Bei Another Man geht’s dann noch weiter südlich und in karibische Gefilde. Allen Toussaint sorgt für das "kubanische" Piano und Gitarrist Cranston Clements liefert eine tolle Santana-Interpretation ab. Es groovt hier erwartungsgemäß bei jedem Song wie die Hölle. Da sollte man sich ruhig mit erhöhtem Volume-Pegel geben, denn das treibt dann noch mehr. Ob souliger, wie in Still Going Down Today - man muss hier unbedingt auch mal Norman Caesar, am Bass, und Willie Green am Schlagzeug erwähnen - oder mehr funky, wie in You Can Run But You Can't Hide und Invisible, es macht permanent an und fordert zum Mitgrooven auf.

Fundiert gehen Cyril und Mannen auch daran, wenn die Botschaft Blues Is The Truth heißt, ohne den New Orleans-Einfluss zu verlieren. Da ist immer ein großer Schuss Soul, Gospel und R&B mit drin. Dazu diese immer noch verdammt gute Stimme, die diese Musik so authentisch und mitreißend rüberbringt.
Der Gäste ist noch kein Ende und auch wenn Running Water mehr funky angelegt ist, schmeißt Blues-Rocker Walter Trout hier ein kurzes aber heißes Solo dazwischen. Überraschend in Grenzen hält sich der Walter dabei. War halt bei ihm schon oft am besten, wenn er sich einer Band unterordnen musste.
Gegen Ende greift dann BROTHERHOOD-Kollege Mike Zito mit in die Saiten und schon wird es in Working Man deutlich rockiger und die Gitarre derber. Das Tempo eher schleppend, macht mir der Song mit seiner rauen Art mit am meisten Spaß! Geiles Gitarrensolo dazu.
Auch bei Money And Oil - davon können sie im Golf von Mexiko mehr als ein Lied singen - ist Zito an der Gitarre dabei, während man sich einem Kravitz'schen Funk-Rock hingibt und den geneigten Hörer in eine kleine Ekstase versetzt.
Völlig zeitlupenhaft kommt Slow Motion nicht daher, sondern vielmehr in einem lockeren Reggae-Gewand, welches Bob Marley huldigt. Fällt zwar ein klein wenig aus dem Rahmen, aber bringt besonders dem Mitteleuropäer ein paar willkommene Sonnenstrahlen im ausklingenden Sommer, die auch noch lange nachwärmen. Wie auch dieses Album, das zu vielen Gelegenheiten einen wundervollen Background liefern dürfte. Also, was da an Potenzial die Shows der ROYAL SOUTHERN BROTHERHOOD einließt, dürfte inzwischen kaum zu toppen sein.

Epi Schmidt, 13.09.2013

 

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