Cynthesis DeEvolution, Laser's Edge Records, 2011 |
Jasun Tipton | Gitarre, Keyboards & Gesang | |||
Troy Tipton | Bass & Gesang | |||
Erik Rosvold | Gesang | |||
Sean Flanegan | Schlagzeug | |||
| ||||
01. The Man Without Skin | 05. Profits Of Disaster | |||
02. Incision | 06. The Edifice Grin | |||
03. Divided Day | 07. Twilight | |||
04. Shallow World | 08. A Song Of Unrest | |||
CYNTHESIS, diese Band wird den meisten “Proggies” noch nichts sagen, mit der eindeutigen Betonung auf „noch“. Denn sobald man die Namen Jasun und Troy Tipton sowie Erik Rosvold hinzufügt, ist vielen Anhängern der progressiven Klänge schlagartig klar, dass es sich hier im Prinzip um die Fortsetzung der ersten Besetzung der Kult-Band ZERO HOUR handelt. Und genau so klingt dann “DeEvolution“ auch.
"DeEvolution" erzählt die Story über eine Stadt, vor deren Toren zu Beginn ein halbtoter Mann liegt. Die Elite der Gesellschaft will ihn missbrauchen, um die Gesellschaft in den relevanten Bereichen wie Religion, Medien und Konsum zu manipulieren. Deshalb wird der Mann zum Ober-Anführer erhoben und ihm wird globale Weisheit zugeschrieben. Den weiteren Fortgang der Geschichte will ich nicht verraten, denn es soll ja noch was zum zuhören geben.
Genau wie ZERO HOUR bieten CYNTHESIS hier Prog-Metal der Sorte „kann man nicht genug von bekommen“, bei dem insbesondere die (Gesangs-) Melodien im Mittelpunkt stehen. Und dabei gebührt Erik Rosvold ein Riesen-Kompliment, schließlich hat er nicht nur die gesamten – und wunderbaren – Lyrics geschrieben, sondern mit seiner warmen Stimme und seiner melodischen Art des Vortrags trägt er sogar über weite Strecken das Album. Das erinnert mich schon ein ganzes Stück weit an das, was Arno Menses (SUBSIGNAL) bei SIEGES EVEN auf “The Art Of Navigating By The Stars“ und “Paramount“ getan hat, als er den deutschen Prog-Göttern die passende Stimme zu ihren Wunder-Werken gab, die ihnen früher so schmerzlich fehlte.
Aber zurück zu CYNTHESIS und “DeEvolution“: hier driftet gerade einmal ein Song (Divided Day) in etwas hektischere Skalen- und Tempiwechsel ab, die anderen Stücke sind überwiegend gemäßigter bis mittelharter Natur und dazu ohne allzu große Instrumental-Parts. Aber selbst Divided Day besitzt eine fast schon hypnotisch-schöne Hookline. Und das ist auch ein verbindendes Element dieses Albums, jeder Song ist wunderbar gesungen und besticht mit phantastischen Melodien.
“DeEvolution“ ist eines dieser Alben, die man nicht so leicht aus dem CD-Player bekommt. Interessante Musik trifft auf spannende Lyrics und auf fein ausgearbeitete und süchtig machende Melodien. Das Alles wird von exzellenten Musikern (als Drummer ist hier Sean Flanegan von ENCHANT zu hören) mit ansteckender Leidenschaft präsentiert. Viel besser und abwechslungsreicher kann man Prog-Metal nicht zelebrieren.