Crystal Ball

Secrets

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Secrets, AFM Records GmbH, 2007
Mark SweeneyVocals
Scott LeachLead Guitar
Hungi BerglasRhythm Guitar
Sven SieberBass
Philipp MeierKeyboards
Marcel SardellaDrums
Produziert von: Michael Bormann Länge: 53 Min 07 Sek Medium: CD
01. Moondance07. Wings Of Fire
02. I Will Drag You Down08. Dreaming Of You
03. Minor Key09. Destiny
04. It's Not Love10. I'll Be Waiting
05. Time Has Come11. Face The Truth
06. Secrets12. Pretend Your Laughing (Bonus Track)

Die Schweizer CRYSTAL BALL sind in der Hard'n'Heavy Szene schon seit längerer Zeit keine Unbekannten mehr. Seit ihren Anfängen 1995 als Cover Band namens CHERRY PIE haben die Eidgenossen diverse Alben (u.a das von Kollege Litges anno 2005 besprochene "Time Walker") veröffentlicht. Touren mit Pink Cream 69, Krokus, Dokken, U.D.O., Axxis, Gotthard und den Pretty Maids verschafften der Band einen gewissen Status, welcher es ihnen ermöglichte, nach Erscheinen ihres letzten Longplayers "Timewalker" eine eigene Headliner-Tour durchzuführen.
Nachdem CRYSTAL BALL zuletzt mit Stefan Kaufmann (ehemals Drummer bei Accept, heute Gitarrist bei U.D.O.) im Studio waren, ist die Wahl nun auf Michael Bormann gefallen, der als Produzent in seinem Duisburger Studio gemeinsam mit Mixer Achim Köhler (u.a. Primal Fear das Optimale zu erzielen versucht hat.

Der im Gebiet der Emscher und der Ruhr ansässige Ruhrpöttler verwendet gerne den Begriff "Schmackes". Im von Anglizismen verseuchten Neudeutsch mögen vergleichsweise Worte wie "Power" oder "Drive" fallen. Ob Schmackes, Power oder Drive, dergleichen muss auf dem Weg von den Schweizer Bergen in die Stadt Montan verloren gegangen sein.
An der relativ dumpfen Produktion allein kann es nicht liegen, das die Songs einfach nicht zünden wollen. Das Material klingt wie mit der vielzitierten "angezogenen Handbremse" eingespielt. Live mag sich die Situation anders gestalten, denn wer auf eine Vergangenheit wie CRYSTAL BALL zurückblicken darf, kann so schlecht eigentlich nicht sein.

Rockmusik und Drogenkonsum - ein besonders von der Yellow Press immer wieder gerne aufgegriffenes Thema. Betreffend der Aufnahme-Sessions in Duisburg dürfte es diesbezüglich nichts zu schreiben geben. Auf Speed ist dort garantiert niemand gewesen, allerhöchstens wurde hier und da Valium verabreicht.
Das Songmaterial fällt wirklich dermaßen einschläfernd aus, das man den einen oder anderen Höhepunkt wahrscheinlich verpennt. Ein Klischee jagt das andere, und wenn dann wirklich mal ein Lichtblick auftaucht (Intro zu I Will Drag You Down sorgt die darauf folgende Plattitüde für das nächste Gähnen (I Will Be The Thunder, I Will Bring The Storm ...).
Lyrische Highlights dieser Art geben wirklich jedem halbwegs begabtem Sextaner die Hoffnung, eines Tages ein großer Rockstar werden zu können. Zitat: "We come from the sea and climb all the mountains ..." (aus Moondance). "Wings Of Fire, Wings Of Steel ." - Jungs, Steel made in Duisburg is hard as a rock. No wimps, no posers !!
Dabei besitzen sowohl das treibende Moondance und das mit einem passablen Piano beginnende Wings Of Fire genügend Charakter, um so was wie gute Hard Rock Songs zu werden. Nur so eben nicht ... Bryan Adams spielt vergleichsweise knüppelharten, dreckigen Rock'n'Roll !!

Nervig sind die ewigen Wiederholungen. Der Refrain von Time Has Come, bis zur Kotzgrenze heruntergeleiert, oder auch das Doublebass-Geratter Secrets mit seiner überstrapazierten Hookline besitzen gehöriges Potential zum Wutausbruch - allerdings beim geplagten Rezensenten !!!!
Was bitte soll man zu einem hörbar überforderten Sänger, einer Gitarren-Fraktion der Güte 08/15, einem Durchschnitts-Drummer und einem Null-Akzente setzendem Keyboarder schreiben? Das die Kompositionen sich dem Niveau der Mannschaft anpassen? Oder das ich/ihr/wir das hier Dargebotene mit dem Tiefpunkt (Dreaming Of You; schwülstiger, vor Schmalz triefender Versuch einer Ballade) ganz schnell wieder vergessen sollten?
Nichts gegen u.a. blanke Brüste auf dem Cover, aber was will uns der Künstler mit diesem Machwerk sagen?

Fragen über Fragen. Eine Antwort soll es allerdings auch geben. Nämlich jene nach dem Bonus Track. Der heißt Pretend Your Laughing und befindet sich auf einer limitierten, als Digi Pack herausgebrachten Ausgabe.

Jürgen Ruland, 05.04.08

 

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