Cryoshell Cryoshell, VME/Soulfood, 2011 |
Christine Lorentzen | Vocals | |||
Kasper Soederlund | Guitar | |||
Mikkel Maltha | Keyboards, Bass & Piano | |||
Gäste: | ||||
Jacob Gundel | Drums | |||
Soeren Bendz | Piano | |||
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01. Creeping In My Soul | 06. Falling | |||
02. Bye Bye Babylon | 07. The Room | |||
03. Trigger | 08. Come To My Heaven | |||
04. Feed | 09. Murky | |||
05. Closer To The Truth | 10. No More Words | |||
Das dänische Trio CRYOSHELL legt ein selbstbetiteltes Debütalbum vor, das mir fast schon etwas zu durchkalkuliert klingt. Zwischen Symphonic Metal, Rock und Pop, mit einer gerade noch konsumierbaren Dosis Crossover versehen, von Jacob Hansen (u.a. VOLBEAT) perfekt produziert, geht das alles sehr geschmeidig ins Ohr – aber auch ebenso schnell wieder heraus. Wie die Stimme von Frontsirene Christine Lorentzen ist das alles hell, klar, eingängig, aber auf die Dauer einfach zu glatt, ohne die nötigen Ecken und Kanten, um das Interesse dauerhaft hoch zu halten.
Mit Creeping In My Soul geht es ja ganz passable los, auch wenn der Song reichlich auf airplaytauglich ausgelegt ist und deutlich nach EVNESCENCE klingt, bei Bye Bye Babylon kommen ein paar orientalische Elemente mit ins Spiel. Aber alles in allem wirkt das alles zwar recht gefällig und ist durchweg angenehm zu hören, nur rührt diese wohlige Grundstimmung in erster Linie daher, dass einem alles irgendwie schon recht bekannt vorkommt. Wo man hinhört, nichts Neues unter der Sonne von CRYOSHELL, die es einfach nicht schaffen, eigenes Profil zu entwickeln.
Man kann den Musikern ihr handwerkliches Geschick nicht absprechen, aber in Sachen Songwriting gilt es ebenfalls, künftig eine eigene Handschrift zu entwickeln, sonst wird das dänische Trio vermutlich wieder recht bald von der Bildfläche verschwinden. Denn das Haifischbecken dieser Art von Musik ist mit EVANESCENCE, LACUNA COIL WITHIN TEMPTATION, EPICA oder TRISTANIA schon mehr als prall gefüllt. Und anno 2011 ist man mit solch einer Musik einfach ein paar Jährchen zu spät dran (ohne hier gleich wieder Gorbatschow zitieren zu wollen). Wer natürlich von eingängigem Symphonic Metal der Marke glatt poliert nicht genug bekommen kann, sollte CRYOSHELL ruhig sein Ohr leihen – aufregend Neues wird er allerdings nicht zu hören bekommen.