Crucified Barbara

In Distortion We Trust

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.06.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Crucified Barbara
In Distortion We Trust, GMR Music Group, 2005
Mia Coldheart Guitars & Vocals
Klara Force Guitar
Ida Evileye Bass
Nicki Wicked Drums
Produziert von: Mankan Sedenberg & Crucified Barbara Länge: 38 Min 41 Sek Medium: CD
1. Play Me Hard (The Bachelor's Guitar)7. Hide 'Em All
2. In Distortion We Trust8. Going Down
3. Losing The Game9. I Wet Myself
4. Motorfucker10. Rock'n'Roll Bachelor
5. I Need A Cowboy From Hell11. Bad Hangover
6. My Heart Is Black

Vier äußerst nett anzusehende Mädels aus Schweden legen hier ihr Debütalbum vor. Nett anhören tun sie sich allerdings weniger und damit da keine falschen Hoffnungen aufkeimen, verdeutlichen sie das auch schon in ihrem Albumtitel: "In Distortion We Trust".
Entsprechend geht's vom ersten Ton von Play Me Hard an in die Vollen. Ihre Punk-Vergangenheit können und wollen CRUCIFIED BARBARA nicht verleugnen. Leisetreterei und Säuseleien sind nicht das Ding dieser Band. Das ist auch deutlich aggressiver als beispielsweise die Amerikanerinnen THE DONNAS. Die Gitarren richten sich ganz nach dem Titel dieser CD und klingen richtig bretthart.
Da sind auch mal Vergleiche zu frühen METALLICA-Sounds angebracht oder, wie in In Distortion We Trust, zu den Shreddern der späten 80er Jahre. Jason Becker, RACER X, und wie sie alle hießen. Allerdings hatten die selten so einen druckvollen Sound wie er hier zu hören ist.

Ja, natürlich waren sicherlich auch Bands wie GIRLSCHOOL ein Einfluss auf diese Skandinavierinnen, aber insgesamt ist hier doch mehr Metal als Rock'n'Roll im Spiel.
Will aber nicht heißen, dass da keine Ohrwurm-Refrains dabei wären. Losing The Game etwa, verführt sofort zum Mitsingen und am auf- und abwippen ist man sowieso schon die ganze Zeit.
Was mir nämlich absolut gefällt, ist der Gesang von Mia Coldheart. Immer dreckig, roh, aggressiv, aber halt, im Gegensatz zum Großteil der männlichen Kollegen dieser Sparte, immer verständlich und, ja, sympathisch.
Idealerweise werden keine Atempausen gemacht. Kurzes Motorrad-Intro zu Motorfucker und schon geht's wieder punkig, mit leichtem Sleaze-Anteil, dahin. Laut eigener Aussage wollen die Vier ja in unsere 'Party Hearts', und entsprechend direkt und ohne Umwege schlagen sie sich den Weg dahin frei.
Sonderlich zartbesaitete Lyrics braucht man bei CRUCIFIED BARBARA logischerweise auch nicht zu erwarten. So direkt wie ihre Akkorde sich ins Ohr bohren, so deutlich (mehr oder weniger) wird das Kind beim Namen genannt. Textprobe? Bitteschön: "Come a little closer... feel me... give it to me". Wir verstehen uns?
Ansonsten ist mir persönlich die Musik in I Need A Cowboy From Hell etwas zu heavy. Das wird aber mit My Heart Is Black gleich ausgebügelt. Das geht überwiegend in einem flotten Heavy-Punk-Rock-Stil voll ab. Die paar kleinen Breaks kann man verschmerzen oder zum erholen nutzen. Wow! Mann, diese Mädels wären das perfekte Vorprogramm für MOTÖRHEAD.
Klar, dass diese Titel die Vier-Minuten-Grenze nie erreichen. Bis dahin sind die Schwedinnen längst im nächsten Titel, denn es gibt viel zu tun und wenn sie drohen "Hide your boyfriend, hide your girlfriend", schenkt man ihnen besser Glauben und sieht zu, dass sie ihn bzw. sie nicht in die Finger kriegen.
In diesem Song, Hide 'Em All, lässt außerdem ein VAN HALEN-ähnliches Solo aufhorchen. Ja, das ist keine Draufdresch-und-los-Kappelle - die können schon ihr Handwerk.
Einziger Nachteil dieser Scheibe ist der etwas schwache Drumsound. Also die Bass-Drum kommt schon etwas drucklos. Na ja, spielt den Gitarren in die Hände, die, zusammen mit dem Gesang, umso deutlicher hervortreten.
Going Down ist mir wieder etwas arg nahe am Nu-Metal, aber, wie auch I Wet Myself, für Rock'n'Roller wie mich noch erträglich. Zumal bei letzterem Titel wieder äußerst unterhaltsamer Text...
Rock'n'Roll Bachelor kommt mir da schon eher entgegen. Ein paar RAMONES-Einflüsse, guter Refrain, straight nach vorne gehend und ein gesundes Maß an Härte. Klasse!
Selbst wenn die Mädels einen 'üblen Kater' haben, gibt's kein leidendes Gejammer, sondern da wird in Bad Hangover weiter vehement Power gemacht und so sicher wie die nächste Party ist der nächste Durchlauf dieser Scheibe.

Wenn die den Sound live genauso hinkriegen (was schwierig werden dürfte, ohne dabei in undifferenziertem Lärm zu enden), sind das garantiert richtig geile Konzerte die CRUCIFIED BARBARA geben.
Was es allerdings mit der 'gekreuzigten Barbara' auf sich hat... da bin ich leider nicht bibelfest genug.

Epi Schmidt, 07.06.2005

 

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