Crosby, Stills, Nash & Young CSNY 1974, Rhino Records, 2014 |
David Crosby | Vocals, Guitars | |||
Stephen Stills | Vocals, Guitars, Piano, Organ | |||
Graham Nash | Vocals, Guitars, Piano, Organ | |||
Neil Young | Vocals, Guitars, Piano, Organ, Harmonica | |||
Tim Drummond | Bass | |||
Russ Kunkel | Drums | |||
| ||||
First Set | ||||
01. Love The One You're With | 15. Blackbird | |||
02. Wooden Ships | 16. Love Art Blues | |||
03. Immigration Man | 17. Hawaiin Sunrise | |||
04. Helpless | 18. Teach Your Children | |||
05. Carry Me | 19. Suite: Judy Blue Eyes | |||
06. Johnny's Garden | Third Set | |||
07. Traces | 01. Déjà Vu | |||
08. Grave Concern | 02. My Angel | |||
09. On The Beach | 03. Grave Concern | |||
10. Black Queen | 04. Don't Be Denied | |||
11. Almost Cut My Hair | 05. Revolution Blues | |||
Second Set | 06. Military Madness | |||
01. Change Partners | 07. Long Time one | |||
02. The Lee Shore | 08. Pushed It Over The End | |||
03. Only Love Can Break Your Heart | 09. Chicago | |||
04. Our House | 10. Ohio | |||
05. Fieldworker | Bonus DVD | |||
06. Guinevere | 01. Only Love Can Break Your Heart | |||
07. Time After Time | 02. Almost Cut My Hair | |||
08. Prison Song | 03. Grave Concern | |||
09. Long May You Run | 04. Old Man | |||
10. Goodbye Dick | 05. Johnny's Garden | |||
11. Mellow My Mind | 06. Our House | |||
12. Old Man | 07. Déjà Vu | |||
13. Word Game | 08. Pushed It Over The End | |||
14. Myth Of Sisyphus | ||||
Ein weiteres Objekt der Begierde für Jäger und Sammler: Rhino Records stellt den nimmersatten Musikfreunden in Zusammenarbeit mit CSNY Nachlassverwalter Graham Nash und seinem Compadre Joel Bernstein ein hochwertiges Box-Set zur Verfügung. CROSBY STILLS NASH & YOUNG dürften weltweit noch genügend Bewunderer hinter sich wissen, um die Veröffentlichung dieser wahrhaft schmucken und aufwändig gestalteten Box zu rechtfertigen.
Ganz abgesehen von der Musik, die sich ganz und gar der sogenannten 1974er Doom-Tour widmet und mit drei vollgepackten CDs und einer DVD reichlich Stoff bietet, protz, prahlt und überzeugt dieses Paket allein schon wegen seiner beneidenswert schönen Aufmachung. Das allerfeinst bebilderte, mehrfach ausklappbare Digi-Pack und vor allen Dingen das beigelegte 188 Seiten starke Büchlein, das mit unzähligen starken Schnappschüssen dieser großangelegten CSNY Stadiontournee aufwartet, sollte dem Fan prickelnde Gänsehaut verpassen. Ein Augenschmaus.
Auch Pete Longs Essay über die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte dieser wahnwitzigen, zwei Monate dauernden Open-Air Tournee, die im Schnitt jeweils 50.000 - 60.000 Zuschauer erreichte, zeigt sich absolut unterhaltsam und lesenswert. Das Ganze wird abgerundet und gewürzt mit teils kontroversen Statements der vier Protagonisten und einigen Konzertkritiken der einschlägigen Presse.
Die vorliegende Tour-Retrospektive spiegelt mehr oder weniger Eins zu Eins eines dieser mehr als dreistündigen Mammutkonzerte wieder. CSNY gliederten ihre Gigs seinerseit in zwei elektrische Sets, die jeweils von einem dazwischen geschobenen, akustischen Teil beruhigt wurden.
Liest man die kolportierten Stories, die sich um diese erinnerungswürdige Tour ranken, die dem Klischee von Sex & Drugs & Rock'n Roll vollends entsprechen, muss man sich wundern, dass die vier meist mit Kokain vollgedröhnten Westcoast-Helden noch so präzise und mitreissend zu musizieren wussten.
Die Aufnahmen, die eigentlich niemals für eine Veröffentlichung vorgesehen waren, was besonders für die acht Filmaufzeichnungen der Bonus-DVD gilt, klingen erstaunlich gut, satt und wuchtig, zeigen aber eine Band, die nicht immer auf dem Zenit ihres Könnens zu sein scheint. Gerade die Gesangsdarbietungen, deren unübertroffene melodische Brillanz und Kompaktheit 1969 den Grundstein für einen kometenhaften Aufstieg bildete, weisen zeitweilig einige Defizite auf. In einigen der elektrisch verstärkten Songs mäandern sich die Herren Gitarristen gerne durch entrückte Jam-Welten. Wer's mag.
Doch im Großen und Ganzen zeigen sich David Crosby, Stephen Stills, Graham Nash und Neil Young von ihrer guten Seite, beweisen mit einer clever aufgeteilten Setlist wieviel Songwriter-Potential in ihnen steckt. Das angereiste U.S.-Publikum ist angesichts der geballten Starpower sowieso aus dem Häuschen und die CSNY Freaks, die sich nun, vierzig Jahre nach diesem Großereignis, mit dieser edlen Box schmücken, dürfen sich eine musikalische Trophäe nach Maß ins Regal stellen. Eine würdige Ergänzung zum unverzichtbaren "4 Way Street" von 1971.