Croftstown

Unboogie

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.05.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Croftstown
Unboogie, Eigenvertrieb, 2006
Christina Crofts Vocals, Guitars
Stephen Crofts Guitars
Graham Russell, Dave Millard Bass
Peter Heckenberg, Ian Millard, Warren Grossell Drums, Percussion
Kent Eastwood Keyboards
Produziert von: Stephen & Christina Crofts, Simon Tonks Länge: 40 Min 07 Sek Medium: CD
1. Easy6. Love Me Like A Man
2. Gonna Find A Way7. Stone Cold Tomb
3. Bad Penny8. Let It Bleed
4. The Unboogie 9. Fine Set Of Wheels
5. Closer10. Tonight I'll Be Staying Here With You

Wenn jemand mit dem Rory Gallagher Signature-Modell auf dem Cover seiner aktuellen CD posiert, so wie CROFTSTOWN-Gitarristin und Sängerin Christina Crofts, dann vermutet man natürlich zunächst, dass einem die Musik gefallen könnte. Blues bzw. Blues-Rock ist angesagt auf CROFTSTOWNs Debutalbum "Unboogie". Prinzipiell meine Hausnummer.

6 Originalsongs und 4 Coverversionen bieten die nicht mehr ganz so jungen Australier an, wobei das Ehepaar Christina und Stephen Crofts mit ihren Slide-Guitar-Künsten ganz eindeutig den Ton angeben. Und da liegt auch schon der Hund begraben, denn beide Saitenschwinger beackern die 10 Songs fast unablässig mit ihren Slidekünsten. Okay, beide beherrschen diese Spieltechnik zweifellos recht gut, doch irgendwann beginnt es zu nerven. Da wird die Geschichte nur noch zum Happening für Slide-Fetischisten.
Im guten, alten Bad Penny von Rory Gallagher wird das Slideröhrchen zwar mal zur Seite gelegt, doch die Interpretation dieses "Top Priority"-Klassikers gerät einfach zu stumpf, zu uninspiriert und wird dem Erbe Rorys nicht gerecht. Gallagher-Coverbands gibt's doch schon genug. Und Rorys Intensität erreicht sowieso niemand... Okay, werten wir das als Ausrutscher bzw. als gut gemeinten Tribut an den verstorbenen Iren.

Das ROLLING STONES-Cover Let it bleed ist einigermaßen erfrischend, weil CROFTSTOWN eine Adrenalin-befeuerte Version zum Besten geben, aber die ursprüngliche Leichtigkeit und unterschwellige Laszivität von Bonnie Raitts Love me like a man wird vom Ehepaar Crofts in der Folgezeit so ziemlich niedergebügelt. Leider nicht sehr gelungen, weil einfach zu blass.
Da präsentiert sich die Band mit ihren Eigenkompositionen schon in einem etwas hellerem Licht. Logischerweise gibt es im Genre Blues schwerlich Gelegenheit, sich mit innovativer Kraft vom Gros der übrigen Bluesvertreter abzusetzen, doch mit dieser gewissen Portion Elan und Spielwitz setzen CROFTSTOWN zumindest eine persönliche Duftmarke, die den Hörer letztlich bei der Stange hält, auch wenn er nicht unbedingt in Begeisterungsstürme ausbrechen wird. Dafür lässt leider auch die stimmliche Überzeugungskraft und Eleganz von Christina Crofts zu wünschen übrig. Der Blues lebt natürlich, neben aller wünschenswerten instrumentalen Brillianz, auch von unverwechselbaren und außergewöhnlichen Vokalauftritten. Doch auf diesem Feld bleibt Frau Crofts auch nur eine unter vielen. Nicht schlecht zwar, aber eben auch nicht sonderlich prickelnd.
Unterm Strich bleibt einfach zu wenig, um aus "Unboogie" ein bemerkenswertes Album zu machen. Diese 10 Songs bewegen den Hörer nicht zwangsläufig dazu, sich in diese Scheibe zu verlieben.

Frank Ipach, 10.05.2006

 

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