Crippled Black Phoenix White Light Generator, Cool Green/Mascot, 2014 |
Justin Greaves | Guitar, Banjo, Drums, Keyboards, Saw & Vocals | |||
Mark Furnevall | Synthesizer, Keyboards & Backing Vocals | |||
Karl Demata | Guitar, Dobro, Slide Guitar & Vocals | |||
Daniel Anghede | Guitar & Vocals | |||
Christian Heilmann | Bass | |||
Daisy Chapman | Piano & Vocals | |||
Ben Wilsker | Drums | |||
Gäste: | ||||
Belinda Kordic | Vocals | |||
Chrissie Caulfield | Violin | |||
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01. Sweeter Than You | 07. XXXXXXXXX | |||
02. No! Part 1 | 08. Wake Me Up When It's Time To Sleep | |||
03. No! Part 2 | 09. Caring Breeds The Horror | |||
04. Let's Have An Apocalypse Now! | 10. You'll Be Murdered | |||
05. Black Light Generator | 11. We Remember You | |||
06. Parasites | 12. A Brighter Tomorrow | |||
Nachdem sich die britischen CRIPPLED BLACK PHOENIX in der Vergangenheit Stückchen für Stückchen zu einem heiß gehandelten Tipp in der Progszene entwickelt hatten, war für mich das letzte Album, "(Mankind) The Crafty Ape" eine Spur zu bombastisch, einen Tick zu überproduziert und damit eine kleine Enttäuschung (bei zugegebenermaßen großen Erwartungen im Vorfeld). Offensichtlich ging es nicht nur mir so, denn zum neuen, dem insgesamt fünften Studioalbum “White Light Generator“ ließ Mastermind Justin Greaves folgendes verlauten: “Ich wollte ein klanglich einfacheres Album machen. Gute Songs, die sich mehr um das Gefühl drehen als um musikalisches Können. Ein Album, das auf dem natürlichen Analogsound aufgebaut ist. Wir haben zwar schon immer auf diese Art und Weise gearbeitet, doch dieses Mal haben wir uns noch weniger in die Produktion eingemischt. Ich denke, das Ergebnis ist sehr gut geworden. Wenn Ihr die älteren, weicheren und weniger sauberen Sounds mögt, wird Euch das gefallen.“
Das Album ist unterteilt in eine “Black Side“ und eine “White Side“ 8das Ganze gibt es ja auch als Doppel-Vinyl). Zunächst scheint es auch, als wäre tatsächlich Einfachheit Trumpf, kommt doch der Auftakt Sweeter Than You als sparsame akustische Ballade mit gerade einmal zweieinhalb Minuten daher. Aber schon gleich danach wird mit dem zweiteiligen No! der Kontrapunkt gesetzt und CRIPPLED BLACK PHOENIX entfaltet wieder seine einzigartige musikalische Klangwelt, in der immer wieder PINK FLOYD durchschimmert, die aber daneben unzählige Elemente von Post Rock, Doom, Art Rock, Prog, Space Rock und Stoner enthält und dabei gleichsam schwermütig wie geheimnisvoll faszinierend daherkommt. Ebenfalls bedrohlich wirkt Let’s Have An Apocalypse Now!, bevor sich auf Black Light Generator der neue schwedische Sänger Daniel Anghede ins rechte – nämlich ziemlich düstere Licht – setzen kann. Nach einem Zwischenmonolog geht es auf die “White Side“.
Und tatsächlich ist nun vieles luftiger, nicht mehr gar so unheilschwanger, statt schwerer Gitarren dominieren nun mehr flächige Tasteninstrumente und unwirklich schöne, mehrstimmige Vokalarrangements (Caring Breeds The Horror). Zum Abschluss werden dann mit dem ausladenden, neunminütigen We Remember You und dem vertonten Hoffnungsschimmer A Brighter Tomorrow nochmals alle psychedelischen Register gezogen. Zu ihrem zehnten Bandjubiläum haben CRIPPLED BLACK PHOENIX ein Album erschaffen, das wieder verstärkt auf Emotionen setzt und der düsteren Grundstimmung diesmal auch etwas luftigere, hoffnungsvollere Töne entgegensetzt. Damit werden sie sicherlich weitere Hörer zu der bereits recht stattlichen Anzahl treuer Anhänger hinzugewinnen können.