Crippled Black Phoenix (Mankind) The Crafty Ape, Mascot Records, 2012 |
Justin Greaves | Gesang, Gitarre, Banjo, Keyboards & Schlagzeug | |||
Karl Demata | Gitarre | |||
Mark Furnevall | Keyboards | |||
Mark Ophidian | Keyboards | |||
Christian Heilmann | Bass | |||
Miriam Wolf | Gesang & Piano | |||
| ||||
Disc 1 | 06. The Brain/Poznan | |||
Chapter I (A Thread) | Chapter II (The Trap) | |||
01. Nothing (We Are...) | 07. Laying Traps | |||
02. The Heart Of Every Country | 08. Born In A Hurricane | |||
03. Get Down And Live With It | 09. Release The Clowns | |||
04. (In The Yonder Marsh) | 10. (What?) | |||
05. A Letter Concerning Dogheads | ||||
Disc 2 | ||||
Chapter III (The Blues Of Man) | 03. Operation Mincemeat | |||
01. A Suggestion (Not A Very Nice One) | 04. We'll Never Get Out Of This World Alive | |||
02. (Dig, Bury, Deny) | 05. Faced With Complete Failure, Utter Defiance Is The Only Response | |||
„Endzeit Balladen“ – so umschreiben die Briten von CRIPPLED BLACK PHOENIX (CBP) selbst ihre Musik. Die Band wurde aus einer ungewöhnlichen Idee geboren, als nämlich Justin Greaves im Jahr 2004 damit begann, primitive Geräusche aufzunehmen, die ihm schon seit Jahren durch den Kopf gingen. Mittlerweile hat sich aus dieser Ein-Mann-Show eine veritable Band herausgebildet, die mit einer alle Genres vereinnahmenden Offenheit an die Sache geht.
“(Mankind) The Crafty Ape“ ist das mittlerweile fünfte Album der Band und die Geräusche in Greaves Kopf haben sich zu einer feinen Prog-rockigen Melange aus verschiedenen Stilen entwickelt, die vor allen Dingen bei Freunden von etwa PORCUPINE TREE und den anderen Nebenprojekten von deren Mastermind Steven Wilson positiven Anklang finden dürfte. Aber auch Fans von PINK FLOYD (welch Wunder) dürften hier ihre Freude haben. Denn CBP gehen hier sowohl mit den spacig-abstrusen Ideen der Floydianischen Frühwerke ((In The Yonder Marsh)) als auch mit der anmutigen Elegie der späteren Alben ans Werk.
Als beste Beispiele seien dabei direkt die ersten beiden Stücke des Albums erwähnt, zum einen das etwas lärmig-sperrige und auch kurze (Nothing) We Are... und das komplette Kontrastprogramm The Heart Of Every Country, das auf jedes PINK FLOYD-Album ab “Meddle“ gepasst hätte und das von der Struktur und der Art, eine Melodie langsam aufzubauen, frappierende Ähnlichkeit mit Shine On You Crazy Diamond aufweist. Und so ist die erste CD von “(Mankind) The Crafty Ape“ hauptsächlich von melancholischen Songs bestimmt, denn selbst das zunächst treibende Get Down And Live With It verliert nach einer Zeit seinen Drive und wird noch überraschend nachdenklich. In A Letter Concerning Dogheads kommt dann wieder deutlicher dieses Endzeitliche in der Musik auf und es fällt auf, wie viel Zeit sich CBP nehmen, um ihre Songs zu strukturieren und auch verschiedene Stimmungswechsel zuzulassen, ohne dabei die Stücke zu sehr zu überfrachten.
Aber CBP haben mehr drauf, als nur PINK FLOYD und PORCUPINE TREE auf neue Weise zu verarbeiten. Dies wird ab dem zweiten Kapitel dieser dreigeteilten CD klar. Auf Laying Traps, Born In A Hurricane, Release The Clowns und (What?) fühlt man sich an phasenweise an eine Mischung aus Brit-Pop à la OASIS und BLUR oder aber an RADIOHEAD in ihren heftigeren Momenten erinnert. Das wird dann gerne als Post-Rock beschrieben, wobei ich ehrlicherweise nichts mit diesem Begriff anfangen kann, da er mir zu schwammig ist und in meinen Augen für einfach zu viele verschiedene Stile Anwendung findet.
Auf jeden Fall sind CBP immer wieder für eine Überraschung gut und halten so die Neugierde des Hörers hoch, während sich insbesondere die Gitarre so manches Mal richtig fein austoben darf (noch ein Beispiel von CD Zwei: A Suggestion (Not A Very Nice One)). Wenn CRIPPLED BLACK PHOENIX noch mehr solche Stücke schreiben, dann kann das Ende der Zeit auch noch ganz lange warten. Aber einen besseren Soundtrack für das Ende der Zeit kann man sich vielleicht nicht wünschen.