Cowboy Junkies

Early 21st Century Blues

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.07.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Cowboy Junkies
Early 21st Century Blues, Cooking Vinyl, 2005
Margo Timmins Vocals & Banjo
Michael Timmins Guitars
Alan Anton Bass
Peter Timmins Drums
John Timmins Guitar, Banjo
Jeff Bird Electric Mandolin
Bob Egan Pedal Steel
Produziert von: Michael Timmins Länge: 53 Min 41 Sek Medium: CD
1. License To Kill 7. Handouts In The Rain
2. Two Soldiers8. Isn't It A Pity
3. December Skies9. No More
4. This World Dreams Of10. Don't Wanna Be A Soldier
5. Brothers Under The Bridge11. One
6. You're Missing

War das damals ein Getöse, als die COWBOY JUNKIES 1988 mit ihrem Major-Label Debut "The Trinity Sessions" ihre sanften und kontemplativen Soundlandschaften in die Welt hinauspusteten. An einem einzigen Tag in einer Kirche aufgenommen. Andacht pur und grosser Beifall von fast allen Seiten.
Ihre subtile Melange aus Folk, Blues und Country-Elementen traf in der damaligen Zeit erfreulicherweise auf offene Ohren und betört auch heute noch eine nicht kleine Anhängerschar in aller Welt.

Wirklich viel hat sich seit 1988 nicht verändert. Die Geschwister Timmins bestimmen auch weiterhin das klangliche Bild der COWBOY JUNKIES und die familiäre Eintracht bringt nach wie vor eher ruhige, denn aufgebrachte Songideen zur Welt.
Anfang 2005 verbrachten die JUNKIES ihre Zeit allerdings mit der Neuinterpretation von Coverversionen bzw. der Aufbereitung liegengebliebener Songfragmente aus den "One Soul Now"-Sessions (2004) und der Interpretation zweier (mir unbekannter) Traditionals.
Da finden sich dann so naheliegende Songlieferanten wie Bob Dylan, John Lennon und George Harrison, Bruce Springsteen, U2 und, man höre und staune, Richie Havens.

Die Idee der Band war, es jedem der Mitglieder anheimzustellen, zwei oder drei Songs anderer Autoren vorzuschlagen, die sich mit dem Thema Gewalt, Krieg, Angst, Habgier, Ignoranz und Verlust beschäftigen. Ein heeres Ansinnen und textlich betrachtet ist da auch einiges an Wertvollem zusammengekommen. Doch die musikalische Umsetzung lässt schon noch einige Wünsche offen.

Nachdem Johnny Cash U2's One bereits in den Adelsstand erhob und die Iren selbst auf dem 'Live8'-Festival die hymnenhafte Strahlkraft dieses Liedes erneut bewiesen, können die JUNKIES diesem an sich wunderbarem Lied nun keine neuen Wendungen mehr abgewinnen.
Die abgefahrenen Akkorde und immer extravagante Spielweise eines Mannes wie Richie Havens kann natürlich kaum jemand einfangen. Und so plätschert Handouts in the rain doch recht monoton und simplifiziert durch die Gegend und kann folglich auf einer Länge von sieben Minuten kaum die Spannung des Originals entfachen.
Die traurige Ergriffenheit, die der Boss mit seinem ebenso nüchternen wie bestürzenden You're missing auslöste, evoziert hier höchstens die Vorstellung eines leeren Appartments und die JUNKIES stehen gedankenverloren und verlassen im leeren Zimmer, während sich auf Springsteens Stirn grübelnde Sorgenfalten bilden.
Lennons Don't wanna be a soldier nervt ausserdem mit einem billigen Hip-Hop-Drum-Loop und dem nicht wirklich notwendigen Rap eines Herrn namens Rebel.
Bleiben letztendlich die Umdeutungen von Springsteens Brothers under the bridge, das durch die wohltuende Eleganz der Pedal-Steel von Bob Egan an Charisma gewinnt und das ganz passable, aber nicht allzu fern vom Original interpretierte, Isn't it a pity von George Harrisons Grosstat "All Things Must Pass".

Dies und die beiden Timmins Eigenkompositionen und die folkige Neueinspielung der beiden Traditionals retten "Early 21st Century Blues" vor der absoluten Langeweile. Denn wenn das Balladeske zum Selbstzweck verkommt und mit so wenig Esprit vorgetragen wird, schrammt der Hörer fast zwangsläufig an einem herzhaften Gähnen vorbei. Da war "One Soul Now" im vergangenen Jahr eine Klasse besser.

Frank Ipach, 27.07.2005

 

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