Cowboy Junkies Early 21st Century Blues, Cooking Vinyl, 2005 |
Margo Timmins | Vocals & Banjo | |||
Michael Timmins | Guitars | |||
Alan Anton | Bass | |||
Peter Timmins | Drums | |||
John Timmins | Guitar, Banjo | |||
Jeff Bird | Electric Mandolin | |||
Bob Egan | Pedal Steel | |||
| ||||
1. License To Kill | 7. Handouts In The Rain | |||
2. Two Soldiers | 8. Isn't It A Pity | |||
3. December Skies | 9. No More | |||
4. This World Dreams Of | 10. Don't Wanna Be A Soldier | |||
5. Brothers Under The Bridge | 11. One | |||
6. You're Missing | ||||
War das damals ein Getöse, als die COWBOY JUNKIES 1988 mit ihrem Major-Label Debut "The Trinity Sessions" ihre sanften und kontemplativen Soundlandschaften in die Welt hinauspusteten. An einem einzigen Tag in einer Kirche aufgenommen. Andacht pur und grosser Beifall von fast allen Seiten.
Ihre subtile Melange aus Folk, Blues und Country-Elementen traf in der damaligen Zeit erfreulicherweise auf offene Ohren und betört auch heute noch eine nicht kleine Anhängerschar in aller Welt.
Wirklich viel hat sich seit 1988 nicht verändert. Die Geschwister Timmins bestimmen auch weiterhin das klangliche Bild der COWBOY JUNKIES und die familiäre Eintracht bringt nach wie vor eher ruhige, denn aufgebrachte Songideen zur Welt.
Anfang 2005 verbrachten die JUNKIES ihre Zeit allerdings mit der Neuinterpretation von Coverversionen bzw. der Aufbereitung liegengebliebener Songfragmente aus den "One Soul Now"-Sessions (2004) und der Interpretation zweier (mir unbekannter) Traditionals.
Da finden sich dann so naheliegende Songlieferanten wie Bob Dylan, John Lennon und George Harrison, Bruce Springsteen, U2 und, man höre und staune, Richie Havens.
Die Idee der Band war, es jedem der Mitglieder anheimzustellen, zwei oder drei Songs anderer Autoren vorzuschlagen, die sich mit dem Thema Gewalt, Krieg, Angst, Habgier, Ignoranz und Verlust beschäftigen. Ein heeres Ansinnen und textlich betrachtet ist da auch einiges an Wertvollem zusammengekommen. Doch die musikalische Umsetzung lässt schon noch einige Wünsche offen.
Nachdem Johnny Cash U2's One bereits in den Adelsstand erhob und die Iren selbst auf dem 'Live8'-Festival die hymnenhafte Strahlkraft dieses Liedes erneut bewiesen, können die JUNKIES diesem an sich wunderbarem Lied nun keine neuen Wendungen mehr abgewinnen.Dies und die beiden Timmins Eigenkompositionen und die folkige Neueinspielung der beiden Traditionals retten "Early 21st Century Blues" vor der absoluten Langeweile. Denn wenn das Balladeske zum Selbstzweck verkommt und mit so wenig Esprit vorgetragen wird, schrammt der Hörer fast zwangsläufig an einem herzhaften Gähnen vorbei. Da war "One Soul Now" im vergangenen Jahr eine Klasse besser.