Titel |
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01. Burlap String |
02. Guilty |
03. If I Told |
04. Together Or Alone |
05. Carnival Dream |
06. Old Flowers |
07. Break The Spell |
08. It Must Be Someone Else’s Fault |
09. How You Get Hurt |
10. Ships In The Night |
Musiker | Instrument |
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Courtney Marie Andrews | Vocals, Guitars, Piano |
Matthew Davidson | Bass, Mellotron, Pedal Steel, Organ |
James Krivchenia | Drums, Percussion |
Trennungsschmerz und langsame Country-Walzer gehören zusammen wie Rosen und Dornen. Vielleicht hat sich Courtney Marie Andrews deshalb gleich zum Start ihres Trennungs-Albums „Old Flowers“ für einen herzergreifenden Dreiviertel-Takt entschieden. Burlap String setzt den Ton für die nachfolgenden Songs; spärlich instrumentiert, getragen allesamt von der traurigen und trauernden Gewissheit, dass es jetzt alleine weitergehen muss. „When you know what your heart needs, and you tell them you must be free. But deep down you know the truth, there's no replacing someone like you“. Man möchte der einsamen Seele gerne zurufen: „Bleibt doch einfach zusammen.“ Aber da ist längst alles zu spät.
Mit 19 hatte die Songwriterin aus Phoenix/Arizona ihre große Liebe gefunden, eine Dekade später ist die Beziehung erkaltet und beendet. Und Andrews tut, was viele Künstlerinnen in diesem Fall tun: Sie verarbeitet ihren Schmerz fast kathartisch in Songs, die vor allem von ihrer leise weinenden Stimme getragen werden. Ein paar Pianotupfer hier und da, ein wenig Gitarre und sanfte Percussion, gelegentlich ein paar moderne Soundeffekte. Aber im Kern ist „Old Flowers“ den großen Country-Damen wie Emmylou Harris oder Linda Ronstadt viel näher als den angesagten Folk-Erneuerinnen wie Angel Olsen oder Julia Holter.
Und nur ab und an dürfen sich die Emotionen kräftiger ihren Weg bahnen. Der Titelsong Old Flowers ist die große dramatische Ballade mit schwerem Piano, die auch von Mary Chapin Carpenter stammen könnte. It Must Be Someone Else’s Fault wiederum hat fast schon Pop-Appeal. Aber wer sich wie Schiffe in der Nacht fühlt, das eine unterwegs nach England, das andere bereits wieder in Amerika angekommen (Ships In The Night), der kann nicht fröhlich-beschwingt auf die Welt schauen. Es bleiben nur die sakral-dunklen Klänge einer einsamen Orgel.
Und besser oder ehrlicher als es Courtney Marie Andrews selbst beschreibt, lässt sich dieses Album ohnehin nicht zusammenfassen:
„This is my story of the most heartbreaking, but soul-revealing year of my life. I drove myself mad. I drove to the smoky mountains just to drive back. I danced with a Portuguese boxer and cried on his shoulder in a Fado cafe. I did everything an artist is “supposed to do.” But at the end of the day, beyond all the romance, these songs are my truth. I think they might be yours too.“