Pothead

Cottbus, Gladhouse, 22.11.2003

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 22.11.2003

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Cottbus, Gladhouse, 22.11.2003

Pothead Endlich mal wieder ein richtiges Heimspiel für mich. Endlich mal wieder eine vernünftige Band im Gladhouse (ok, als BLACKMAIL kürzlich da war, war ich anderweitig unterwegs) die weder Punk, noch Gothic oder EBM spielt. Auch für die Jungs aus POTHEAD war es fast ein Heimspiel, kamen doch etliche treueste Anhänger aus der Hauptstadt angereist, wo sich die praktizierte Deutsch-Amerikanische Freundschaft ja seit einiger Zeit niedergelassen hat.

Die Bio der Band ist ja schon legendär (siehe auch die Reviews der geschätzten Kollegen Frank und Schmidt), als alle Welt nach Seattle zog, gingen Brad und Jeff Dope (das ist ganz sicher kein Künstlername, nein) den umgekehrten Weg und verließen die ehemalige Grungemetropole in Richtung Europa und letztlich vernünftigerweise in das Herkunftsland des Hefe-Weizens (da sich das jedoch schlecht aus Flaschen trinken läßt, mußte Jeff mit Radeberger Vorlieb nehmen - er ließ sich vorausschauenderweise mal gleich sieben Flaschen bereitstellen).
Seit einiger Zeit sind sie ja auch von der Musikindustrie unabhängig und veröffentlichen ihre gleichbleibend genialen Scheiben auf dem eigenen Janitor Label. Der letzte Release "Tuf Luv" ist schon der neunte Streich der Band, die ihren Drummer Sebastian Meyer aus dem deutschen Pendant zu Seattle - nämlich Olpe - per Telefonanruf angeworben haben.

Das Gladhouse ist also richtig schön voll - war ja auch Samstagabend - und die Band so richtig in Spiellaune. Der monstermäßig groovende Retrorock der Drei (Brad und Jeff wie immer in Anzug mit Krawatte), der mal mit ein bißchen schön altmodischem Hard Rock, mal mit kernigem Boogie, dann auch mal mit Blues oft auch mit indianischen Sequenzen angereichert wird, hat seine ureigene Faszination, auch durch Brads dunkle, kraftvolle Vocals. Die Songs sind, auch das typisch Pothead, keine langen Soloausritte, sondern rifforientiert, kurz und knackig auf den Punkt gebracht.
Die Bandgeschichte hat ja einiges an Songs zu bieten, so gab es neben Tuf Luv, Dr. De Structo und Troop vom aktuellen "Tuf Luv" Album auch eine Menge von den Vorgängern "Grass roots", "Burning bridges" und "Fairground" zu hören.

Pothead

Kollege Epi hat recht, wenn er meint, diesen originären POTHEAD-Sound muß man einfach gehört haben, dann vergisst man ihn mit Sicherheit nicht mehr und hat diese sympathische Truppe für immer ins Herz geschlossen. Das ist einfach ehrliche, rockende, tanzbare Mucke die unverschämt lässig und dabei mit höchstem Spaßfaktor über die Bretter kommt.
Die ersten 8-10 Reihen (unter denen sich auch ein POTHEAD-Fanclub befindet) gehen denn auch richtig verschärft ab, dahinter herrscht allenthalben Kopfnicken und das restliche Drittel entwickelt zwar das Temperament und die Beweglichkeit eines Glockenturms - aber es bleiben wenigstens fast alle der zahlrich erschienenen da, das ist schon mal was für hiesige Verhältnisse (ich werde nie den Auftritt von COALMINERS BEAT im Gladhouse vergessen - war so um 1998 vor 9 zahlenden Zuschauern; in die Halle passen gut 300).
Die Band ist sichtlich angetan von dem Zuspruch, ja regelrecht gerührt, so daß es drei (!) Zugaben gibt, weshalb die Zuhörer erst weit nach Mitternacht sich wieder (vergeblich) aufmachen, um das Nachtleben von Cottbus nach Erlebenswertem zu durchforschen.

Ralf Stierlen, 04.12.2003

 

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