Cornerstone Reflections, Atom Records, 2015 |
Alina Peter | Vocals & Guitar | |||
Steve Wachelhofer | Guitar & Vocals | |||
Michael Wachelhofer | Bass, Keyboards & Vocals | |||
Christoph Karas | Drums & Percussion | |||
Gast: | ||||
Wolfgang Voelkl | Saxophone | |||
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01. Nothing To Lose | 06. Norhtern Light | |||
02. Last Night | 07. Brother | |||
03. Heart On Fire | 08. Sooner Or Later | |||
04. Whatever | 09. Believe In Me | |||
05. True Confessions | 10. Once | |||
Eigentlich sind CORNERSTONE ja eine österreichische Band. Aber spätestens mit ihrem dritten Album "Reflections“ haben sie sich irgendwie endgültig “amerikanisiert“, gewissermaßen fließt statt Blut nun Coca-Cola durch die Adern der Formation, um mal eine etwas klischeehafte Metapher zu verwenden. Letztendlich muss dann jeder ja für sich selbst entscheiden, ob ihm diese konsequent internationale Ausrichtung gefällt, oder er lieber regionale Produkte vorzieht, Fakt ist, CORNERSTONE agieren ein weiteres Mal hoch professionell und haben sich diesmal mit Harry Hess (MUSE, SIMPLE PLAN, BILLY TALENT) einen extrem versierten und ausgebufften Produzenten mit ins Boot geholt, der dem Album den letzten Feinschliff gab.
Gerade klanglich ging es also noch einmal einen Schritt nach vorne. Stilistisch eher rückwärts, was aber ausschließlich die zeitliche Einordnung des Songmaterials bedeuten soll. Die Achtziger lassen deutlich grüßen bei den sehr melodisch orientierten Stücken. Mit Nothing To Lose geht es gleich schön catchy los, unwillkürlich kommt einem dabei die kanadische Schwestern-Formation HEART in den Sinn. Leider (so meine Meinung) bleiben die Krallen nicht ständig ausgefahren, in der Folgezeit geht es etwas mehr in Richtung Pop Rock. Immerhin gelingen mit Heart On Fire und Believe In Me weitere knackige AOR-Perlen.
Ansonsten beweist die Band ein Händchen für gediegen jazzig-angehauchte Schmankerl (Northern Light) und hat mit Whatever natürlich auch eine (pianolastigere) Ballade im Repertoire. Ach ja, mit Alina Peter hat CORNERSTONE auf dem dritten Album nun die dritte Sängerin am Start. Ich bin mal gespannt, ob dies nun eine längerfristige Lösung sein wird, oder ob das Spielen mit den unterschiedlichen weiblichen vokalen Klangfarben vielleicht sogar ein Konzept der Niederösterreicher ist. Die neue Stimme der Band passt jedenfalls recht gut zu der insgesamt doch etwas popaffineren Ausrichtung.
Auch wenn ich es beim letzten Mal schon geschrieben habe, es bleibt weiterhin gültig: CORNERSTONE sind nichts für Trendsucher, sie bieten geschmeidige, melodiöse absolut zeitlos zu nennende Songs für Hörer, die sich musikalisch gerne auch mal in Wohlfühlwatte einpacken lassen. Ich persönlich wünsche mir für das nächste Mal etwas mehr von den Härtegraden des Openers, aber das ist reine Geschmackssache. Mit “Reflections“ macht jedenfalls kein Radiomoderator, der melodischen AOR bevorzugt, etwas falsch