Convulse Cycle Of Revenge, Svart Records, 2016 |
Rami Jämsä | Gesang & Gitarre | |||
Juha Telenius | Bass | |||
Rolle Markos | Schlagzeug | |||
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01. Cycle Of Revenge | 05. Nature Of Humankind | |||
02. God Is You | 06. Ever Flowing Stream | |||
03. Pangaea | 07. War | |||
04. Fractured Pieces | 08. Into The Void | |||
Die Geschichte von CONVULSE ist eine lange und wendungsreiche: gegründet 1988 als S.D.S. benannte sich die Band 1990 in ihren heutigen Namen um und spielte ihr Demo “Resuscitation Of Evilness“ ein, das ihnen wiederum einen Plattenvertrag mit dem französischen Label Thrash Records einbrachte. Dort erschien dann 1991 ihr Debüt-Album “World Without God“, das der Band in der skandinavischen Death Metal-Szene einen exzellenten Ruf einspielte. Der Nachfolger “Reflections“ wurde dann 1993 etwas überhastet in nur einer Woche eingespielt. Damit einhergehend wurden auch einige Rock’n’Roll-Elemente eingebaut, was in der damals doch sehr konservativen – um nicht zu sagen starrsinnigen - Death Metal-Szene nicht allzu gut ankam. Nach diesem Flopp löste sich die Band 1994 auf, worauf eine knapp 19-jährige Funkstille folgte.
2013 dann unternahmen CONVULSE in der Besetzung mit Sänger und Gitarrist Rami Jämsä, Bassist Juha Telenius, Gitarrist Kristian Kangasniemi und Schlagzeuger Rolle Markos einen neuen Anlauf. Die Resonanz auf das erneute Lebenszeichen war durch die Bank positiv, so dass sich die Band – allerdings geschrumpft auf ein Trio - an die Arbeit für ein neues Album machte, das nun unter dem Titel “Cycle Of Revenge“ erscheint. Darauf bietet die Band nicht die, von einigen Fans vielleicht erhoffte, Rückkehr zu ihren Death Metal-Wurzeln, sondern spielt einen recht modernen klingenden Metal mit Versatzstücken aus verschiedensten Sub-Genres, wovon aber einzig der Gesang auf die musikalische Vergangenheit der Bad hinweist, denn dieser ist fast konsequent (Ausnahme: Ever Flowing Stream) im Death Metal-Stil gehalten, egal was sonst musikalisch passiert.
Das Gebotene ist dabei überraschend melodie-orientiert ausgefallen. Wilde Ritte mit schweren Riffs sucht man hier meist eher vergebens, stattdessen wird häufig in den Lead-Parts mit etwas leichter verzerrten oder gar clean klingenden Sounds gearbeitet, am besten schon zu bemerken im titelgebenden Opener des Albums, der meiner Meinung nach auch der stärkste Song des ganzen Albums ist. Hier funktioniert die Mischung ebenso wie später bei God Is You und dem abschließenden Into The Void am besten.
Anschließend wirkt die Band manchmal etwas über-ambitioniert und lässt das nötige Gespür für die packende Melodie vergessen. Und bei War klingt der Gesang im Refrain 1:1 wie Roots Bloody Roots von SEPULTURA. Das hätten CONVULSE nun wahrlich nicht nötig. “Cycle Of Revenge“ ist ein gutes, modernes Metal-Album geworden, dem in seiner Gesamtheit etwas die Konstanz fehlt. Natürlich groovt zudem Pangaea noch sehr schön, aber ab Fractured Pieces und Nature Of Humankind fängt es dann an, etwas zusammengestückelt zu klingen. Viele der Wendungen in den Liedern klingen dann nicht mehr natürlich sondern allzu sehr gewollt. Die musikalische Ausrichtung – weg vom traditionellen Death Metal hin zu neuen Wegen – mag ja durchaus die richtige sein, aber hier wird sie nur zur Hälfte entsprechend gut umgesetzt.