Connor Selby

Connor Selby

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.03.2023
Jahr: 2023
Stil: Blues
Spiellänge: 76:26
Produzent: Stefan Redtenbacher

Links:

Connor Selby Homepage

Connor Selby @ facebook


Plattenfirma: Mascot Label Group

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Josh Smith

Redtenbacher's Funkestra

Ray Charles

Van Morrison

Titel
01. I Can't Let Go
02. Falling In Love Again
03. If You're Gonna Leave
04. Emily
05. The Man I Ought To Be
06. Hear My Prayer
07. Show Me A Sign
 
08. Anyhow
09. Waitin' On The Day
10. Starting Again
11. I Shouldn't Care (Bonus Track)
12. Love Letter To The Blues (Bonus Track)
13. My Baby Don't Dig Me (Bonus Track)
14. The Deep End (Bonus Track)
Musiker Instrument
Connor Selby Vocals, Guitar
Stefan Redtenbacher Bass, Horn Arrangements
Joe Anderton Rhythm Guitar
Tony Rémy Rhythm Guitar
Mike Outram Rhythm Guitar
Mike Sturgis Drums
Liam Dunachie Piano, Electric Piano, Organ
Louise Clare Marshall Backing Vocals, Vocal Arrangements
Paul Jordanous Trumpet
Andreas See Tenor Saxophone
Richard Beesley Baritone Saxophone
Scott McKeon Guitar
Ross Stanley Electric Piano, Organ
Gerd Rahstorfer Trumpet
Hermann Mayr Trombone

Wer sich musikspezifisch ein wenig auf dem YouTube Kanal auskennt, wird als echter Musik-Afficionado mit Spürnase für Qualitätsprodukte auch Stefan Redtenbachers Masterlink Sessions kennen. Der Österreicher Redtenbacher, selbst passionierter Bandleader und Bassist stellt mit seinen versierten Kumpels die Rumpftruppe für die sogenannten Masterlink Sessions, die immer wieder gerne aufstrebende und vielversprechende Talente musikalisch unterstützen und fördern.

Und eben jener Stefan Redtenbacher stellte dem jungen englischen Bluesmusiker Connor Selby die geeignete Plattform zur Verfügung, um sich stilvoll zu inszenieren und zu präsentieren. Als gewiefter Produzent nahm er sich des jungen Mannes aus dem südenglischen Essex an und schneiderte ihm ein vorzüglich passendes Outfit, das dem einen oder anderen Blues-Connaisseur durchaus die Kinnlade herunterklappen lässt. Jetzt mit ein wenig Verzögerung kommt das schwer etablierte Mascot/Provogue Label auf die glorreiche idee, diesen Connor Selby zu verpflichten. Gute Idee!

Connor Selby überzeugt nicht unbedingt auf die spektakuläre Art und Weise, nicht stürmisch oder gar reißerisch bis großkotzig, sondern ganz gelassen und auf gewisse Weise elegant genug, um sich von einer Minute auf die andere von aufgekrempelten Hemdsärmeln in den edlen Smoking zu wanden. Aber sein Konzept geht auf und er überzeugt voll und ganz. Die instrumentale Tiefe, die absolut ausgebuffte Reife der Musiker sucht ihresgleichen und lässt nicht vermuten, dass ein fast noch milchgesichtiger Brite hinter all den Kompositionen steckt. Satter, urbaner Blues, der sich in all seinen rootsigen Verästelungen mal in Richtung Soul, mal in Richtung Rock neigt, ohne den Hörer zu überfordern. Spätestens nach dem dritten Hördurchgang weiß man, dass man es hier mit einer Langspielplatte alten Schlags zu tun hat. Vintage ober besser gesagt old school im allerbesten Wortsinn. Zumal der Protagonist mit seiner souligen Stimme, die locker zwanzig, dreißig Jahre älter klingt als ihr Inhaber aussieht, reichlich Pluspunkte sammelt und in den besten Momenten wohlige Erinnerungen an Mr. Ray Charles schürt. Das zeugt einfach von großer Klasse. Die bestens aufgestellten Damen im Backing-Chor und die messerscharfe Bläsersection runden ein perfektes Klangbild ab.

Ob sich Connor Selby nun mehr als Sänger oder Gitarrist sieht und empfindet ist bisher nicht überliefert, doch an den sechs Saiten liefert der Jungspund eine ebenso beindruckende Performance ab und spielt mit gediegenem Understatement. Jeder Ton lebt sein eigenes Leben. Blues as Blues can be. Beim rockigen Emily drückt Selby mal auf die Fuzz-Box und gibt sich dem Bluesrock hin. Ein grooviger Ohrwurm. Ansonsten spielt Connor eher mit leicht zurückhaltender Dringlichkeit und überzeugt durch harmonische Tiefe und reifer Grandezza. Alles getragen von einer formidablen Band. Hail Hail Mr. Redtenbacher.

Ein wunderschönes Blues-Album, das hier in Deutschland den Fans von Kai Strauss, Hendrik Freischlader und Jimmy Reiter garantiert gefallen wird. Aber auch allen die die gelassene Großartigkeit eines Van Morrison zu schätzen wissen, sollten ein Ohr riskieren und Connor Selby das Vertrauen aussprechen.

Ein echtes Talent, das dem Blues-Hörer viel Freude bereiten wird und mich persönlich an die Josh Smith'sche Großtat von 2012 erinnert: "Don't Give Up On Me".

 

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