Colour Haze

Tempel

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.10.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Colour Haze
Tempel, Elektrohasch Records, 2006
Stefan Koglek Vocals & Guitar
Philipp Rasthoffer Bass
Manfred Merwald Drums
Christian Haweller Organ (Mind & Gold & Silver)
Produziert von: Stefan Koglek Länge: 48 Min 20 Sek Medium: CD
1. Aquamaria5. Gold & Silver
2. Fire6. Earth
3. Mind7. Ozean
4. Tempel8. Stratofarm

Es gibt Alben, die liebt man vom ersten Hören an und es gibt Alben, die gewinnen bei jedem Durchlauf an Größe hinzu und erobern somit erst allmählich das Herz des Hörers. Zu letzteren zählt definitiv die neue Veröffentlichung der Münchner Psychostoner-Institution COLOUR HAZE, das auf dem eigenen (bzw. auf Stefan Kogleks) Label Elektrohasch erschienen Album "Tempel".
Zunächst wirkt das alles gar nicht so spektakulär: die Stücke sind, in psychedelischer Tradition, eher einfach gehalten, bauen auf repetitive Momente und allmähliche, schleichende Veränderungen um dann mitunter kraftvoll dynamisch zu explodieren. Insbesondere die oftmals mäandernde Gitarre von Koglek schwingt sich zu beeindruckenden Höhenflügen auf und bildet gelegentlich unfassbar massive Soundwälle (Aquamaria, klingt dabei jedoch immer bodenständig, warm und angenehm knarzig.

Rasthoffer und Merwald bilden dazu einen traumwandlerisch sicheren Unterbau, während Gastmusiker Haweller mit seiner Orgel immer wieder kleine psychedelische Farbtupfer setzt. Der Gesang wirkt untergeordnet und eher wie ein zusätzliches Instrument in diesen dichten Klanggebilden, die nachgerade hypnotische Wirkung zu entfalten vermögen - was sich, wie oben erwähnt, mit jedem weiteren Hören noch verstärkt. Die acht mittellangen Stücke wirken teils wie eine Einladung zur Meditation, teils wie ein vertontes in-Trance-Fallen, wobei neben Rock auch Einflüsse aus Weltmusik und Jazz sanft verwoben werden.

Mal leichtfüssig verspielt, dann bluesig schwer, dabei immer groovig und erdverbunden, muss man eintauchen in diese Musik, diese sphärischen Klanggebilde hören, schmecken, fühlen, um mit jedem Mal mehr die Gewissheit zu erlangen, dass man im Tempel angelangt ist, in dem dem psychedelischen Stonerrock nicht nur gehuldigt wird, wo er nicht nur zelebriert, sondern mit jeder Faser gelebt wird. So ist "Tempel" vielleicht das bisher reifste Werk von COLOUR HAZE, das sich nicht verzettelt sondern auf subtile Art und Weise schafft, den Hörer in den Bann zu ziehen und nicht mehr loszulassen.

Ralf Stierlen, 17.10.2006

 

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