Colosseum

Tomorrow's Blues

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.12.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Joachim Domrath


Colosseum
Tomorrow's Blues, Temple Music, 2003
Chris Farlowe Lead Vocals
Jon Hiseman Drums
Clem Clempson Lead Guitars, Background Vocals
Mark Clarke Bass, Vocals
Dave Greenslade Hammond & Grand Piano
Dick Heckstall-Smith Sopran-, Tenor- & Baritonsax
Produziert von: Jon Hiseman, Clem Clempson & Dave Greenslade Länge: 54 Min 14 Sek Medium: CD
1. Tomorrow's Blues 6. Thief In The Night
2. Come Right Back 7. Take The Dark Times With The Sun
3. In The Head Of The Night 8. The Net Man
4. Hard Times Rising 9. Leisure Complex Blues
5. Arena In The Sun 10. No Demons

Sechs Jahre nach ihrem vorzüglichen "Bread And Circuses"-Album legen die Urgesteine des Jazz/Rock ihr neues Studioalbum vor.
Das Cover hat Witz. Zeigt es doch die Band durchweg im zarten Alter von 8 bis 10 Jahren. In dieser kindlichen Besetzung waren sie sicherlich ganz schön nervig. Ein knappes halbes Jahrhundert weiter sieht die Sache da schon ganz anders aus.

"Tomorrow's Blues", so der Titel des neuen Werkes, läßt eine Bluesscheibe erwarten. Doch der Titel hat mit dem musikalischen Inhalt nur Ansatzweise etwas zu tun. Lediglich die Coverversion des historischen In The Head Of The Night und No Demons sind Blues in seiner reinsten Form mit jaulender Gitarre und Greenslade's fetter Hammond.
Quincy Jones' In The Head Of The Night ist in der Version mit Ray Charles bisher unerreicht. COLOSSEUM's dramatische Version ist dem guten Ray allerdings dicht auf den Fersen.

So ist der gleichnamige Titeltrack alles andere als klassischer Blues. Vielmehr sehr jazzig startet die Band. Phantastisch groovend, mit einer kräftigen Prise Swing und klassischem Hardbop Background. Clem Clempson's Gitarre klingt feinsinnig wie lange nicht mehr. Sein Spiel erinnert teilweise stark an Larry Carlton.
Ganz anders erklingt seine Gitarre auf dem wunderbar soulrockigen Hard Times Rising. Kantig und derbe klingt hier seine Gibson. Wie ein Chamäleon seine Farbe wechselt Clempson noch mehrmals auf diesem Album seine Gitarren-Variationen. Arena In The Sun zum Beispiel ist vollgepackt mit Hardbop Versatzstücken in bester Wayne Shorter-Manier. Das Pianosolo von Dave Greenslade swingt wie die Pest und braucht sich nicht vor solchen Tasten-Ikonen wie Herbie Hancock zu verstecken. Arena In The Sun klingt ansatzweise wie eine relaxte Fortsetzung von Shorter's Witch Hunt aus seinem grandiosen "Speak No Evil" Meisterwerk.

Thief In The Night zeigt COLOSSEUM wie man sie seit Jahrzehnten kennt. Die Zeichen stehen eindeutig auf Rock bei diesem prächtigen Stück Musik. Die "Daughter Of Time" Zeiten erwachen zu neuem musikalischem Leben. Clem Clempson's Gitarrensolo klingt wieder faszinierend locker und trotzdem sehr dynamisch.
Take The Dark Times With The Sun erinnert an COLOSSEUM's Theme From An Imaginary Western-Zeiten Ende der 60er Jahre. Sehr schön anzuhören die zusätzlichen Bläsersätze mit Steve Sidwell, Simon Gardner und Chris White. Ein sehr melodischer Song.
Chris Farlowe's Stimme klingt frisch und voluminös als wäre die Zeit stehengeblieben. Und auch Pete Brown ist als Texter wieder mit von der Partie.

The Net Man läßt es wieder jazzig angehen. Das feine Instrumental aus der Feder von Dave Greenslade überzeugt mit tollen Hammond-, Gitarren- und Saxophonklängen. Dick Heckstall-Smith hat wharscheinlich wieder zwei Saxophone gleichzeitig im Mundwinkel. Eine gelungene Mixtur aus WEATHER REPORT und PASSPORT.

Rock'n Roll mit Blues in 60er Jahre Verpackung. Das ist der Leisure Complex Blues. Übrigens neben den Instrumentals der einzige Song den nicht Chris Farlow singt. Basser Mark Clarke macht seine Sache auch nicht schlecht. Mit diesem Song entfernen sich COLOSSEUM meilenweit von ihren gewohnten Standards. Das spricht für die Vielseitigkeit dieser Band. Jon Hiseman's Schlagzeugspiel ist wie gewohnt erstklassig.

"Tomorrow's Blues" zeigt COLOSSEUM von seiner bisher jazzigsten Seite. Mit den dazu eingestreuten Rock-und Blues-Versatzstücken entstand ein äußerst abwechslungsreiches Album auf hohem musikalischen Niveau.
Klang und Produktion sind so erstklassig wie das ganze Album.

Joachim Domrath, 05.12.2003

 

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