Colosseum

Time On Our Side

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.12.2014
Jahr: 2014
Stil: Prog Rock, Jazz Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Colosseum
Time On Our Side, Ruf Records, 2014
Jon HisemanDrums
Dave GreensladeHammond Organ, Keyboards
Clem ClempsonGuitars, Vocals, Keyboards
Mark ClarkeBass Guitar, Vocals
Chris FarloweVocals
Barbara ThompsonSaxes
Special Guest:
Ana GraceyVocals on Blues To Music
Produziert von: Jon Hiseman, Clem Clempson & Dave Greenslade Länge: 53 Min 15 Sek Medium: CD
01. Safe As Houses06. Nowhere To Be Found
02. Blues To Music07. You Just Don't Get It
03. The Way You Waved Goodbye08. New Day
04. Dick's Licks09. Anno Domini
05. City Of Love10. Morning Story

Ja, das kann man schon sagen, dass die “Zeit auf ihrer Seite“ ist. Nicht unbedingt für sie arbeitet, den deutlich gealtert zeigen sich COLOSSEUM nicht nur im Booklet ihres neuen Albums, sondern auch auf dem zugehörigen Tonträger. Man könnte natürlich auch sagen “gereift“, wenn das nach fast 50 Jahren Bandgeschichte noch möglich ist. Aber so oder so nötigt es einem doch einen gewissen Respekt ab, wenn jemand in diesem Alter noch solch beachtenswerte Musik macht.
Die Anfänge der Band liegen bekanntlich in der GRAHAM BOND ORGANIZATION, welche wiederum verantwortlich zeichnet für britische Blues- und Jazz-Größen wie Jack Bruce (R.I.P.) und Ginger Baker, die wiederum …, na ja, das führt nun zu weit und letztlich wissen die meisten Leser unseres Online-Magazines, um was es hier geht. Oder können es an den entsprechenden Stellen nachlesen.

Zur Sache: Nachdem Dick Heckstall-Smith 2004 starb, übernahm die Multi-Instrumentalistin Barbara Thompson – die irgendwie ja von Beginn an zur Band gehörte – einen immer wichtigeren Part bei COLOSSEUM. Da Thompson seit einigen Jahren an Parkinson erkrankt ist, blieb und bleibt die Zukunft der Band ungewiss, denn ohne sie wird es wohl auch COLOSSEUM nicht mehr geben. Aber noch ist es nicht so weit und wie Jon Hiseman erzählt, ist es aktuell ein “schwedisches Wundermittel“ welches ihr das Weitermachen ermöglicht.
Instrumental gibt es auch nichts zu meckern. Bereits der Opener, Safe As Houses, groovt herrlich dahin, wechselt Tempo und Stimmung und liefert herrlich Instrumentalpassagen. Zweistimmige Gitarrenparts von Clem Clempson eingespielt und wunderbar jazzige Saxofon-Einwürfe von Barbara Thompson.
Ein bisschen stimmliche Abnutzung meine ich bei Chris Farlowe zu verspüren. Umso besser kommt es, wenn ihm in dem lockeren Blues-Boogie Blues To Music mit Ana Gracey eine absolut tolle Duetpartnerin zur Seite steht, die seinen Gesang ergänzt und fordert.
Clem Clempsons Gitarre kommt nicht so kernig, wie auf dem letzten Live_Album, aber er weiß durchaus auch hier zu überzeugen. Besonders in The Way You Waved Goodbye, mit feinen Rhythmus-Riffs, als auch mit seinem Solo. Außerdem übernimmt er den Lead-Gesang in dem melancholischen New Day. Auch seiner Stimme merkt man die Jahre an, da ist schon was an Power verloren gegangen, aber Feeling ist da durchaus noch vorhanden.

Hinten, an den Kesseln, sitzt natürlich Schlagzeug-Koryphäe Jon Hiseman, der mit seinem intelligenten Spiel fast schon ein Lead-Instrument in der Band spielt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Da muss man sich nur mal You Just Don’t Get It anhören. Das pendelt vertrackt zwischen Blues, Jazz und Soul und erinnert mich stellenweise an WISHBONE ASH, bzw. an die ALLMAN BROTHER’S BAND.
Und ähnlich, oder vielleicht sogar noch mehr, geht es in City Of Love zu. Das liegt am mehrstimmigen Gesang, an der Slide-Gitarre, und dem jazzigen Rhythmus und macht die Nummer zu meinem Lieblingsstück auf diesem Album.
Da kann man es sich gut vorstellen, dass die aktuelle Tour gut ankommt und bereits um einige Termine erweitert werden musste.
Wenn es COLOSSEUM schaffen, diese Form auf die Bühne zu bringen, steht einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Abend nix im Wege. Wenn denn Farlowes Stimme durchhält. Da vermisse ich schon etwas von der einstigen Kraft, auch wenn er hier gut unterstützt wird und sich die Lead-Sänger teils abwechseln. Am Schluss kommt aber doch ein gutes bis sehr gutes Blues- und Jazz-Rock-Album heraus. Nicht nur für Fans empfehlenswert.

Epi Schmidt, 19.12.2014

 

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