Colin Moore Leaving Home, Suonix/Edel, 2010 |
Colin Moore | Vocals, Acoustic Guitars, Harmonica | |||
Ryan Battistuzzi | Electric & Acoustic Guitars, Pedal Steel, Banjo, Wurlitzer, Percussion, Backing Vocals | |||
Mathieu Guilbeault | Bass | |||
Rich Bouthillier | Drums, Percussion | |||
| ||||
01. Broken English | 08. Writers Block | |||
02. Friends Of Mine | 09. Dusty Cadillac | |||
03. Disease | 10. Precious Time | |||
04. 3 Fat Pills | 11. River | |||
05. Off The Rails | 12. Leaving Home | |||
06. Paint Me A Picture | 13. Spirits | |||
07. 20 Years | 14. Red Headed Girls | |||
Hört man sich den Startsong des kanadischen Neulings Colin Moore gänzlich unvoreingenommen an, denkt man doch ob des Moore'schen Raspeltimbre glatt an einen jungen und noch unverbrauchten kanadischen Weltstar namens Bryan Adams, der seine geheime hemdsärmelig romantische Lagerfeuermetalität zum Besten gibt. Dieser Eindruck relativiert sich jedoch ziemlich schnell, denn Colin Moore hat außer seiner Sandpapierstimme nicht mehr allzu viel mit Mr Adams gemein, außer das seine Lieder auf angenehm unprätentiöse Weise mit scharfen Hooklines aufwarten, die jedoch den fett rockigen Ton des jungen Bryan Adams vermissen.
Colin Moores Songwriter-Wurzeln liegen prinzipiell eher in den Regionen eines Bruce Springsteen, Neil Young und John Mellencamp, also traditionell amerikanisch/kanadisch. Moore greift auch gerne mal in die strohbeladene Country-Kiste, wobei ihm sein Gitarrist, Co-Autor und Co-Produzent Ryan Battistuzzi weltgewandt unter die Arme greift, indem er Banjo- und Pedal Steel Ausflüge arrangiert. Das dürfte dann interessant werden für Fans solcher Leute wie Shawn Mullins, Pete Droge, Will Hoge, Ryan Adams, Todd Thibaud oder auch frühe Counting Crows.
Colin Moores "Leaving Home" erinnert in seiner angenehm reifen Geschlossenheit daran, dass auch die nachrückenden Jungspunde glücklicherweise ein feines Händchen für lockere und eingängige Songs besitzen, die mit einer gut verträglichen Pop-Affinität auch für Allerweltshörer passen und auf kumpelige Art und Weise um verstärkten Radioeinsatz buhlen. "Leaving Home" vermitttelt ziemlich genau die kribbelige Aufbruchsstimming, die es im Titel verspricht. Gut gemacht, Mr. Moore, weiter so.