Titel |
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01. 32 |
02. Britain Is Dead |
03. Goodbye To Misery |
04. Headstone |
05. Hey Jane |
06. Home |
07. Never Coming Back |
08. Wasting Away |
09. Say Goodbye |
10. Kicking and Screaming |
11. Jack Knife |
12. Control |
Musiker | Instrument |
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Ross Gordon | Gesang & Gitarre |
Finlay Urquhart | Gitarre & Gesang |
Louis Craighead | Bass |
Gastmusiker: | |
Sam Ogden | Schlagzeug |
Vor zwei Jahren sorgten die Schotten COLD YEARS mit ihrem Debüt-Album “Paradise“ in der Szene direkt mal für eine Menge Aufmerksamkeit. Der punkige Alternative Rock kam mit einer Menge Mitsing-Refrains daher und machte sofort eine Menge Spaß. Allerdings hätten wohl nicht allzu viele Beobachter damit gerechnet, dass es schon so bald einen Nachfolger für das Werk geben würde. Aber die Corona-bedingten Absage von Tourneen gaben der Band um Frontmann Ross Gordon die Zeit, sich intensiv dem Songwriting zu widmen und mit genügend Material aufzuwarten so dass die Band erneut mit Neil Kennedy ins Studio ging, um “Goodbye To Misery“ einzuspielen.
Mit 32 eröffnen sie das Album direkt mit einer wahren Hymne, die den Hörer sofort gefangen nimmt. Über das Lied sagen die Musiker selbst: „32 ist unser ‚Scheiß drauf, lass uns einfach abhauen‘-Song, der die Botschaft des Albums am besten wiedergibt. Es geht darum, Schwierigkeiten zu überwinden und als Person zu wachsen." Ob sich die Probleme auf den Abgang von Drummer Fraser Allan beziehen, bleibt offen, aber das Trio macht hier Hit für Hit weiter mit Britain Is Dead, dem Titelsong und dem unwiderstehlichen Headstone, bei dem ich manchmal an die Briten MASSIVE WAGONS denken muss.
Mit Hey Jane und Home nimmt das Album eine Wendung zu etwas straighteren Punk-Songs, wobei der letztere Song bei mir ein gewisses Bruce Springsteen-Feeling auslöst, das wohl im Text begründet ist. Denn musikalisch erinnert die Nummer nicht an den „Boss“. Das sei den Fans versichert. Russ Gordon beschreibt das Lied so: "Home erzählt von den Tücken des Aufwachsens in kleinen Orten. Die Industrie ist im Niedergang, die Einkaufszentren stehen leer, Aberdeen ist eine verlassene, schmutzige Geisterstadt, aber ich liebe sie. Ich liebe meine Heimat und ich liebe die Menschen dort."
In der Mitte der Scheibe werden die Songs aus meiner Sicht allerdings ein wenig zu gleichförmig und so laufen Never Coming Back, Wasting Away und Say Goodbye etwas an mir vorbei, ohne dass sie bleibenden Eindruck hinterlassen, weder positiv noch negativ. Es sind ganz ordentliche Punk Rock-Songs aber ohne Aha-Moment. Ab Kicking And Screaming wird es dann allerdings wieder packender und mitreißender. Jack Knife ist ein satter Riff Rocker und zum Schluss servieren die Schotten mit Control noch einen Höhepunkt, erneut mit eingängigem Refrain, der das Album sehr würdig abschließt.
Man merkt “Goodbye To Misery“ schon beim ersten Hören sofort, dass die Band hier ihren Sound in manchen Liedern um Nuancen erweitert hat. So sind gerade zu Beginn mehr Keyboards zu hören als noch auf dem Debüt, wenn auch mehr im Hintergrund, aber eben doch wahrnehmbar. Und sie bereichern das Klangspektrum der Band auf eine Art und Weise, die das Material noch einen Tick größer und eingängiger macht. Insofern haben die Schotten einen behutsamen Schritt gemacht, ihren Sound zu erweitern, ohne dabei ihre Fans vom ersten Album zu verschrecken. Zugleich dürften sie sicherlich mit den großartigen Hymnen auf dieser Scheibe auch eine ganze Reihe neue hinzugewinnen.